Schleiden – Das sind die Geräusche, die an diesen heißen Tagen nach Kühlung klingen: das Platschen von Schwimmern, Kinderlachen und das Klatschen von Wasser am Beckenrand. Das ist auch wieder die Geräuschkulisse im Schleidener Freibad am Dieffenbach – und mehr als willkommen für Bürgermeister Ingo Pfennings und Betreiber Elmar Scholzen. „Die erste Ansage war, in diesem Jahr gehe gar nichts. Umso toller ist es, dass es dann doch geklappt hat“, so Pfennings.
Auch wenn er auf die Badehose verzichtet hatte, genoss er den Blick auf die Besucher. Denn vor einem Jahr, im Dauerregen des 14. Juli, hatte es ganz anders ausgesehen. „Ich bin vormittags zum THW gefahren, um Sandsäcke zu bekommen“, berichtete Scholzen. Damit habe er den Campingplatz, der oberhalb des Schwimmbades im Tal direkt am Dieffenbach liegt, vor dem immer weiter steigenden Wasser schützen wollen.
Große Betonklötze schützten den Schleidener Campingplatz
Doch die Sandsäcke habe er nicht bekommen, da diese alle für die Region Aachen reserviert gewesen seien. „Ich habe dann eine Firma gefunden, die mir noch am Nachmittag große Betonklötze mit einem Kran dorthin gestellt hat, die den Bach wieder in sein Bett gelenkt haben“, zeigte sich der Schleidener Geschäftsmann dankbar für die Hilfe.
Denn wenn der erste Wohnwagen zu schwimmen beginne, dann schwimmen alle. „Das ist dann der Horror“, sagte er. „Letztlich war es Glück, dass er keine Sandsäcke bekommen hat, die wären weggespült worden“, ergänzte Pfennings. So blieb das Schwimmbad selbst von der Flut verschont. Nur der tiefer gelegene Technikraum wurde vier Meter hoch überspült, da er in zwei Etagen gebaut ist.
Massive Schäden im Technikraum sind beseitigt
Hier wurde in den vergangenen Monaten neue Technik eingebaut. Mit tosendem Lärm schießt das Wasser aus den Abflussrinnen in ein Auffangbecken, bevor es in eine Filteranlage gepumpt wird. „Alle vier Stunden wird das Wasser einmal komplett gereinigt, dabei handelt es sich um 730 Kubikmeter“, erläuterte Scholzen.
Doch noch ist nicht alles erneuert. Der Schaltschrank stammt noch aus Zeiten vor der Flut, sein Innenleben jedoch ist aufwendig erneuert worden. Auch hier machen sich Lieferschwierigkeiten bemerkbar. „Ich habe den Schrank im Januar bestellt, aber der hat Lieferzeit bis Oktober“, so Scholzen.
Dann werden auch die zwei Blockheizkraftwerke ausgebaut und in ein Haus nach Bornheim gebracht, wo sie den Winter über für Wärme sorgen werden. Doch in den nächsten Tagen haben sie erst einmal Pause. Denn den Job, das Wasser auf angenehme 23 Grad aufzuheizen, übernimmt jetzt erst einmal die Juli-Sonne.