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Wiederaufbau nach der FlutStahlträger für neue Brücke schweben über Oberhausen

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Mit einem Schwerlastkran wurden die 14 Tonnen schweren Träger für die neue Oberhausener Brücke über die Häuser am Zöllerplatz gehievt.

Schleiden-Oberhausen – Das war Millimeterarbeit. „So etwas haben wir noch nicht gemacht, an so einer engen Stelle eine Brücke zu bauen“, sagte Bauleiter Christian Mies an der Baustelle in Oberhausen, wo die alte Steinbrücke ersetzt wird. Zu schmal war der Durchgang, zu klein das Areal. So wurden die sieben Stahlträger, die einmal den tragenden Kern der neuen Brücke bilden werden, vom Zöllerplatz aus von einem Schwerlastkran über die Fachwerkhäuser an ihren Platz über die Olef gesetzt. In drei Wochen soll der Unterbau betoniert werden und bis Jahresende sollte die Brücke fertig sein, wagte der Planer Lorenz Cornelissen eine Prognose.

Brückenträger kommen am Jahrestag der Flut

Dass die Aktion genau am Jahrestag der Flut stattfand, sei ein Zufall, betonte Mies. „Eigentlich war der Termin für Dienstag geplant, doch da war der Kran nicht verfügbar“, sagte er.„Eigentlich hatte die alte Brücke stehenbleiben sollen, weil wir die für die Anfahrt der Träger verwenden wollten“, erläuterte Cornelissen. Doch die Schäden durch die Flut seien so massiv gewesen, dass sie nicht mehr zu verwenden gewesen sei. „So mussten wir auf die Lösung mit dem Kran zurückgreifen“, so der Planer.

Das wiederum hatte Auswirkungen auf die Anwohner. Denn die Häuser, über die die rund 14 Tonnen schweren, auf Maß gefertigten Träger gehoben wurden, mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. „Um 6 Uhr haben die angefangen“, berichtete Simone Müller, die mit ihrem Sohn Ben das Haus verlassen hatte. Es sei wieder wie vor einem Jahr. „Da habe ich die Nacht auf dem Dach vom Rewe verbracht“, erinnerte sie sich.

Alte Textnachrichten erinnern an die Nacht der Katastrophe

Sohn Ben erlebte die Flutnacht auch nicht zu Hause. „Ich war bei einer Tante in Reifferscheid“, sagte er. Dort hätten sie einer Nachbarin geholfen, die Wasser im Keller gehabt habe. Und wie es ihm heute gehe? „Eigentlich gut, ist ja vorbei“, sagte Ben fest.

Laura Pütz verfolgte ebenfalls auf dem Zöllerplatz die Arbeiten und erinnert sich an die Flutnacht. Im ersten Stock war sie sicher, doch ihr Mann, der bei der Feuerwehr ist, war nicht zu erreichen. Die alten Textnachrichten von diesem Abend habe sie sich nun wieder angesehen. „Ich hoffe, wir sehen uns wieder“, hatte sie geschrieben, oder: „Ich hoffe, das Haus hält.“

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„Die Olef hat einen viel größeren Querschnitt, wenn die neue Brücke fertig ist“, sagte Planer Cornelissen. Damit sei ein Faktor für mögliche Verklausungen, durch die sich Wasser stauen könnten, entschärft. Seit zweieinhalb Jahren arbeite er an der Brücke, die schöner werde als zuvor. „Die alte Brücke war etwas aus der Flucht, in Zukunft hat man durch die Gasse eine bessere Sicht darauf“, erläuterte er. Auch sei die Kurve auf der gegenüberliegenden Seite, die für große Fahrzeuge schwierig gewesen sei, demnächst entschärft.