2017 haben die Bauarbeiten begonnen, nun können zahlreiche Mannschaften wieder in der Marmagener Turnhalle trainieren.
Nach sechs JahrenTurnhalle in Marmagen wurde für rund 700.000 Euro generalüberholt
Alles neu macht der Mai: Im Fall der Turnhalle in Marmagen mussten aber einige Maien ins Land gehen, bevor die frisch sanierte Immobilie endlich wieder ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben werden konnte. Nachdem am Samstag die Eröffnung gefeiert wurde, fanden am Montag bereits die ersten Trainingseinheiten in dem generalüberholten Gebäude statt.
Im April 2017 hatten die Arbeiten in der Turnhalle begonnen, nachdem es gelungen war, aus dem Programm der Dorferneuerung rund 370.000 Euro an Förderung zu erhalten. „Die Turnhalle war ein Leitprojekt“, sagte Bürgermeister Norbert Crump, der das Vorhaben damals noch als Bauleiter begleitet hatte. Eine zweite Tranche in Höhe von rund 320.000 Euro wurde Ende 2020 bewilligt.
Die Turnhalle diente den Marmagenern einst auch als Dorfkino
Eigentlich steht das Gebäude in Besitz der Katholischen Kirchengemeinde, die es aber der Gemeinde bis zum Jahr 2050 verpachtet hat. „Die Turnhalle war früher Dorfmittelpunkt“, erinnerte Manfred Poth, Vorsitzender des Marmagener Vereinskartells und des Sportvereins SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim.
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Im Jahr 1959 wurde der Bau der Turnhalle auf Initiative des damaligen Pastors Erich Froitzheim begonnen und 1960 eingeweiht, weiß die Dorfchronik des Eifelvereins zu berichten. Froitzheim habe schon bei Errichtung des Gebäudes den Plan im Hinterkopf gehabt, die Halle an den Wochenenden als Kino zu nutzen, sagte Ortsvorsteher Bernd Maus: „Die Filmvorführungen gingen Anfang der 1960er-Jahre los.“ Als „Pfarrlichtspiele Marmagen“ zogen die Filme in der Turnhalle viele Gäste aus der Umgebung an.
In der „neuen“ Turnhalle steckt auch viel ehrenamtliche Arbeit
„Ich habe hier auch Filme vorgeführt und mir damit mein Taschengeld aufgebessert“, erzählte Maus. 1975, mit 15 Jahren habe er damit angefangen. Samstags sei ein Film gezeigt worden, sonntags zwei. „Das ganz normale Programm: King Kong, Winnetou, Ben Hur, Die Zehn Gebote“, erinnerte sich der Ortsvorsteher. Aber auch Basare und Konzerte fanden in der Turnhalle statt, die nun kaum wiederzuerkennen ist.
Die mit ziemlich angejahrtem Nadelfilz bezogenen Wände wurden genau wie die Decke abgerissen und erneuert. Die Fensterwand ist nun weitestgehend geschlossen und die Turnhalle an das Blockheizkraftwerk der Kirche angeschlossen. Die Beleuchtung sei in der Luxstärke für den Tischtennissport zugelassen, sagte Poth stolz. Auch sei der Parkettboden abgeschliffen und neu versiegelt worden. Viel Ehrenamt floss auch in die neuen sanitären Anlagen. Hier engagierten sich besonders Bruno Schmidt und der mittlerweile verstorbene Willy Schnichels.
Die Halle in der Eifelhöhen-Klinik wird trotzdem noch benötigt
Eine Tanzdarbietung des Volleyballnachwuchses und eine Vorführung der Jiu-Jitsu-Abteilung wurden nach der Einsegnung durch Pfarrer Wolfgang Frisch geboten. „Ich bin sehr froh, dass der Bau abgeschlossen worden ist“, sagte er gleich mehrmals.
Seit Montag werden nun wieder Übungsstunden in der Turnhalle abgehalten. Auch der Kindergarten und die Grundschule werden zu den Nutzern des Gebäudes gehören, kündigte Poth an. Allerdings werde das Ausweichquartier, die Turnhalle in der Eifelhöhen-Klinik, nicht komplett aufgegeben. Mittlerweile seien so viele Gruppen neu entstanden, dass die Hallenzeiten knapp seien. „Wir erleben zum Beispiel beim Volleyball der Mädchen einen kleinen Boom“, berichtete Poth erfreut.