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Gemeinschaft hautnahZeltlager der Malteser mit 500 Teilnehmern an Burg Satzvey

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Mit einem Gottesdienst vor dem Spiri-Zelt wurde das Bundesjugendlager der Malteser eröffnet.

Mechernich-Satzvey – Zahlreiche Zelte sind wieder auf den Wiesen rund um Burg Satzvey zu sehen. Doch diesmal ist das mittelalterliche Gemäuer nicht die Kulisse für Ritterspiele oder ein Mittelalterfest. Vielmehr ist die Burg gerade Schauplatz des Bundesjugendlagers der Malteser, an dem bis Freitag rund 500 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Teilnehmer tauchen dort unter dem Motto „Es war einmal – es wird einmal“ in die Welt der Märchen, Fabeln und Abenteuergeschichten von Aschenputtel bis Zwerg Nase ein.

Die Malteser Jugend trifft sich jedes Jahr sich in einer anderen Region Deutschlands. Nachdem das Lager pandemiebedingt 2020 ausfallen musste und 2021 in regionale Minilager umgewandelt wurde, ist die Freude nun besonders groß, sich endlich wieder in einer großen Runde treffen zu können. „Für die Ausrichtung des Bundesjugendlager können sich die Diözesen bewerben“, erzählt Martin Kaesberger vom Presseteam. Die Entscheidung, das Zeltlager im Erzbistum Köln zu veranstalten, sei bereits vor sechs Jahren gefallen.

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Mit einem Gottesdienst vor dem Spiri-Zelt wurde das Bundesjugendlager der Malteser eröffnet.

Das Jugendlager findet alle zwei Jahre statt. Vorbereitet und durchgeführt wird es von rund 80 Teammitgliedern. Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen von der Gruppenleitung ihrer Malteser Jugendgruppe vor Ort. Von Satzvey aus erkunden die Teilnehmer in den sieben Tagen bei einem Gruppenausflug das Rheinland und bekommen rund um die Jurtenburg Lagerfeuer, Spiel, Spaß und Gesang geboten. „In verschiedenen Sozialaktionen können sich die Kinder und Jugendlichen zudem für andere oder die Umwelt einsetzen“, erklärt Bundesjugendsprecherin Sandra Dransfeld.

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Das Märchenzelt, in dem spannende Geschichten erzählt werden, präsentieren Annika Schäfer und Martin Kaesberger.

Eröffnet wurde das Zeltlager am Sonntagvormittag mit einem Gottesdienst mit dem Diözesanjugendseelsorger José Pérez-Pérez aus Köln. Anschließend wurde dann erst einmal die Anlage rund um die Burg erkundet. Die zentrale Anlaufstelle ist die Jurtenburg, ein riesiges Zelt mit Feuerstelle. „Da wird tagsüber ein buntes Programm mit verschiedenen Sportarten, Stockbrotbacken und Basteln angeboten“, berichtet Annika Schäfer vom Presseteam. Außerdem gibt es ein Spiri-Zelt für spirituellen Angeboten und ein Märchenzelt, in dem spannende Geschichten erzählt werden.

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In der geräumigen Jurtenburg wird den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Aber auch aktuelle Themen wie die Klimakrise oder der Ukraine-Krieg werden bei dem Treffen angesprochen. „Wir sammeln bei dem Zeltlager Spenden für die Malteser Jugend in der Ukraine“, sagt Schäfer. Zudem würden Jutebeutel, Buttons und andere Dinge gegen eine Spende abgegeben. Normalerweise seien bei dem Bundesjugendlager auch immer Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, Polen oder anderen osteuropäischen Ländern dabei. „Diesmal hat das leider nicht geklappt, auch weil viele Malteser aktuell in Hilfsprojekte für die Ukraine eingebunden sind“, berichtet Schäfer.

Für Nachhaltigkeit gebe es bei den Maltesern in Nordrhein-Westfalen schon seit 2019 einen Arbeitskreis Nachhaltigkeit. „Das ist für uns ein wichtiges Thema. Deshalb wird bei dem Zeltlager unter anderem auch eine Kleidertauschbörse veranstaltet“, betont die Sprecherin. Die Kleidung der Malteser werde fair und nachhaltig produziert.

Zeltlager und „Wilde Wiese“

Die Malteser Jugend ist die in Gruppen zusammengeschlossene Gemeinschaft von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Malteser Hilfsdienst. Bundesweit engagieren sich rund 7500 Mitglieder in etwa 450 Gruppen. Grundlage der Arbeit ist das Prinzip der Freiwilligkeit und der Ehrenamtlichkeit. Die größte gemeinschaftliche Aktion des Jugendverbandes ist das Bundesjugendlager, das bei vielen Malteser Jugendlichen ein fester Bestandteil der Sommerplanungen ist. Das Zeltlager wird seit 1982 veranstaltet. Seit 2019 testet die Malteser Jugend in den „ungeraden“ Kalenderjahren das neue Format „Wilde Wiese“, während in den „geraden“ Jahren weiterhin das Lager mit diözesaner Anbindung stattfindet. Bei der „Wilden Wiese“ kann jedes Bistum sein eigenes Programm gestalten. Dazu gibt es ein gemeinsames Rahmenprogramm. (wki)

Viele Gruppen seien mit dem Zug angereist. Das rund 20-köpfige Küchenteam, dass die rund 500 Teilnehmer von morgens um 6 bis abends um 22 Uhr versorge, kaufe die Produkte in der Region ein und versuche auf Verpackungen wo möglich zu verzichten. „Drei oder vier Tage werden nur vegetarische Gerichte angeboten. Jeder Teilnehmer hat eine Trinkflasche und eine Brotdose dabei, die er auffüllen kann“, sagt Schäfer. Auch dadurch werde Verpackungsmüll reduziert.

Das Motto der Malteser Jugend sei „Lachen. Helfen. Lernen. Glauben“. „Wir sind ein Jugendverband, in dem man Gemeinschaft erleben und in dem man auch in jungen Jahren schon Verantwortung übernehmen kann“, beschreibt die Sprecherin die Organisation. Dabei gehe es überall demokratisch zu: „In dem Zeltlager haben wir einen Kinder- und Jugendrat, der jeden Abend zusammenkommt, um über den Tag und die Wünsche der Teilnehmer zu sprechen.“ Die Malteser seien auch ein außerschulischer Lernort, in dem positive Erfahrungen gesammelt werden könnten. Auch bei dem Zeltlager müsse sich jeder einbringen: „Es gibt unter anderem einen Wach- und einen Spüldienst sowie einen Platz- und einen Toilettendienst. Klos zu putzen und Wache zu schieben ist sicher nicht so beliebt.“ Doch wenn jemand mal keine Lust habe, bekomme man das Problem mit gutem Zureden und Argumenten in den Griff.

Bislang hat bei dem Zeltlager nach Angaben von Schäfer alles reibungslos geklappt. „Wir hoffen natürlich darauf, dass wir während der Woche gutes Wetter haben. Aber wenn es anders kommt, ist das auch kein Beinbruch, denn alle Teilnehmer haben entsprechende Kleidung dabei“, so die Sprecherin.

Mit dabei in Satzvey sind auch Pauline und Luisa (beide 17 Jahre) sowie Kilian (14) und Leo (13) aus Emsdetten. „Hier kann man Gemeinschaft erfahren und neue Leute kennenlernen“, sagt Pauline, die zum ersten Mal dabei ist. Für Leon und Kilian ist es schon das dritte Zeltlager, sie können vergleichen. Während Leon sich auf die Großgruppenspiele freut, ist Kilian froh, dass das Programm noch genügend Raum für eigene Aktivitäten lässt. Luisa ist mit dem Auftakt auch zufrieden: „Ich habe schon einige Leute wieder getroffen, die ich bei anderen Veranstaltungen der Malteser kennengelernt habe.“