Feuerwehrleute aus dem Kreis Euskirchen waren im Rahmen der überörtlichen Hilfe zur Deichverteidigung im Ruhrgebiet im Einsatz.
Einsatz an der RuhrFeuerwehrleute aus dem Kreis Euskirchen sicherten Deich in Oberhausen
Die anhaltenden Regenfälle haben in Oberhausen dazu geführt, dass ein Deich an der Ruhr auf rund 550 Metern aufgeweicht ist. Seit Freitagabend sichern Feuerwehr, THW und weitere Hilfsorganisationen den Deich mit Sandsäcken.
Am Samstagabend haben sie auch Verstärkung aus dem Kreis Euskirchen erhalten. Gegen 17.30 Uhr wurde über die Bezirksregierung die Bereitschaft Düren/Euskirchen angefordert, um bei der Deichverteidigung zu helfen.
Unter der Leitung von Harald Heinen machten sich Feuerwehrleute aus den Kommunen Blankenheim, Dahlem, Euskirchen, Hellenthal, Kall, Mechernich und Zülpich zunächst auf den Weg zum Sammelpunkt am Freilichtmuseum Kommern. Von dort ging die Fahrt nach Stockheim, wo sie sich mit den Kräften aus dem Kreis Düren trafen, um dann weiter ins Ruhrgebiet zu fahren.
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128 Feuerwehrleute fuhren zum Nachteinsatz nach Oberhausen
Insgesamt waren laut Heinen 128 Kräfte aus beiden Kreisen im Einsatz. Mit rund 20 Fahrzeugen machten sie sich auf den Weg in den Oberhausener Süden, wo die Einsatzkräfte daran arbeiteten, den Deich zwischen zwei Brücken auf gut einem halben Kilometer Länge zu stabilisieren, damit die hinter dem direkt angrenzenden Park gelegenen Wohngebiete nicht geflutet werden.
Mit einem Wall aus rund 10.000 Sandsäcken und mit Silofolie wurde die aufgeweichte Grasnarbe bedeckt. Die enorm anstrengende Arbeit, in langen Menschenketten die Sandsäcke zu transportieren, war laut Heinen bereits weitgehend abgeschlossen, als die Kräfte aus Düren und Euskirchen eintrafen.
Nach Mitternacht stellten die Experten der Hochwasserschutz-Aufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf jedoch das nächste Problem fest. Auf der Landseite hatte sich eine Wasseransammlung gebildet. „Das Wasser war dort gestiegen und hatte sich verfärbt. Das deutete auf eine Unterspülung des Deiches hin“, so Heinen. Die Einsatzleitung, das DRK mit den Verpflegungsstationen und die Wasserretter der DLRG mussten daraufhin ihre in diesem Bereich bezogenen Posten sofort räumen.
Um 3.30 Uhr am Morgen startete die Heimreise
Es wurde entschieden, eine sogenannte Quellkade zu bauen, eine Art „U-förmiger Sandsack“ am Fuß des Deiches, um den laut Heinen rund 50 Quadratmeter großen Bereich zu sichern, an dem die Unterspülung befürchtet wurde. Zunächst brachten die Feuerwehrleute dazu ein Schutzvlies auf, anschließend wurde der Bereich mit Kies aufgefüllt, zudem der Deich auf der gesamten Länge mit Kies stabilisiert.
Mehrere hundert Tonnen waren dafür laut Heinen erforderlich, die aufgrund der Topografie und der Zugangsmöglichkeiten nur mit 7,5-Tonnern herbeigeschafft werden konnten. Aufgrund der potenziell gefährlichen Lage wurde entschieden, dass sich in diesem Bereich nur so viel Personal wie unbedingt nötig aufhalten sollte.
Um etwa 3.30 Uhr am Morgen konnten sich die Feuerwehrleute auf den Heimweg machen. Heinen zog am Heiligabend ein positives Fazit: „Es war eine gute Stimmung an der Einsatzstelle und die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt.“ Trotz des bevorstehenden Weihnachtsfestes habe niemand auf die Uhr geschaut – zu helfen sei schlicht selbstverständlich gewesen. Der einzige Wermutstropfen sei, dass beim Tankstopp auf der Rückfahrt ein Feuerwehrmann aus dem Kreis Düren gestürzt sei und sich verletzt habe.
Die Stadt Oberhausen bezeichnete die Lage am Deich am Mittag des Heiligabends als stabil.