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ElektrifizierungEifelstrecke: Schienenersatzverkehr bleibt bis 2028 an der Tagesordnung

Lesezeit 3 Minuten
Hinweisschild auf die Haltestelle des Schienenersatzverkehrs am Bahnhof in Nettersheim.

Bahnnutzer müssen sich bis zum Jahr 2028 weiterhin auf Ersatzverkehre einstellen, weil dann erst die Arbeiten zur Elektrifizierung der Eifelstrecke abgeschlossen werden sollen.

Die Bahn hat ihren Zeitplan für die Bauarbeiten angepasst: Erst 2028 soll die Eifelstrecke Köln-Trier durchgehend elektrifiziert sein.

Bereits im Sommer hatten Experten darüber spekuliert, dass der ursprünglich von der Deutschen Bahn (DB) genannte Zeitplan für die Elektrifizierung der Eifelstrecke nicht zu halten sein würde. Weil die DB seinerzeit die Fristen für die Lieferung der benötigten Transformatoren in den Ausschreibungen auf einen Zeitraum von 40 Monaten verlängert hatte, ging Jens Wießner, Vorsitzender des Vereins Eifelquerbahn, davon aus, dass sich die Fertigstellung der Eifelstrecke von Dezember 2026 in die Jahre 2027 oder 2028 verschieben werde.

Die Bahn, die auf Anfrage damals am ursprünglichen Termin festgehalten hatte, kündigte bereits Ende Juli an, „spätestens im Herbst“ über den aktuellen Stand der Planungen berichten zu wollen. Das ist jetzt geschehen – und die im Sommer geäußerten Befürchtungen wurden dabei von der Bahn bestätigt: „Ein durchgehender elektrischer Zugbetrieb auf der Eifelstrecke ist erst mit einer finalen Einbindung der Anlage in das deutsche Bahnstromnetz möglich“, heißt es in einer Verlautbarung der Bahn: „Dies wird nach jetzigem Stand voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2028 sein.“

Bahn: Lange Lieferzeiten für Transformatoren

„Damit auf der rund 164 Kilometer langen Verkehrsader künftig umweltfreundliche Elektrozüge statt Dieselfahrzeugen fahren können, führt die DB umfangreiche Arbeiten unter anderem an Brücken, Tunneln, Gleisen und Weichen durch“, heißt es von der Bahn. Aufgrund von „Umfang und Komplexität des Vorhabens“ gehe die DB bei der Elektrifizierung der Eifelstrecke stufenweise vor und errichte die Anlagen in mehreren Abschnitten.

Die Vorarbeiten zwischen Hürth-Kalscheuren und Trier-Ehrang haben bereits begonnen. Im Sommer war beispielsweise der Abschnitt zwischen Kall und Euskirchen für mehrere Monate gesperrt, um die künftigen Standorte der Oberleitungsmasten auf Kampfmittel im Untergrund zu untersuchen.

Nordseite des Kaller Eisenbahntunnels mit Schienen, Schwellen und Schotter im Vordergrund.

In den Tunneln der Eifelstrecke, wie hier zwischen Scheven und Kall, muss die Trasse abgesenkt werden, um Platz für die Oberleitung zu schaffen.

Wie die Bahn jetzt mitteilt, sollen im Jahr 2026 erste Streckenbereiche technisch fertiggestellt sein, schränkt aber ein: „Voraussetzung hierfür ist, dass qualifizierte Fachfirmen für den Oberleitungsbau verfügbar sind sowie benötigte Transformatoren, die die DB frühzeitig bestellt hat, rechtzeitig bereitgestellt werden können.“ Hier gebe es aktuell sehr lange Lieferzeiten am Markt.

Abschnitt von Kall nach Mechernich wird 2025 monatelang gesperrt

Bis zum Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten werden Streckensperrungen mit Ersatzverkehren also für Pendler und andere Reisende an der Tagesordnung bleiben. „Die DB versucht, die Auswirkungen der Arbeiten weiter so gering wie möglich zu halten und das Baupensum gebündelt zu erledigen“, verspricht die Bahn.

Aktuell und noch bis zum 9. Februar 2025 verkehren im rheinland-pfälzischen Teil der Strecke zwischen Trier und Gerolstein keine Züge. Ab dem 6. Januar wird dann auch im Kreis Euskirchen wieder für die Elektrifizierung „gebuddelt“: Fast ein halbes Jahr lang, bis zum 15. Juni, soll der Abschnitt zwischen Kall und Mechernich gesperrt werden, wie einem Sperrzeitenplan der DB zu entnehmen ist. Grund für die Sperrung dieses Abschnitts sind mutmaßlich Arbeiten im Kaller Tunnel: Dort muss die Trasse abgesenkt werden, um Platz für die Oberleitungen zu schaffen.

In wenigen Tagen steht nun auch der offizielle Spatenstich für die Elektrifizierung an: Am Montag, 28. Oktober, treffen sich Vertreter von Bahn und Politik dazu in Kyllburg.