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Corona-WahljahrKandidaten müssen nominiert werden – aber wie?

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Den Parteitag ins Wohnzimmer geholt: Detlef Seif stimmte zuhause über den CDU-Vorsitz ab.

Kreis Euskirchen – Eingeloggt übers Smartphone, damit er abstimmen kann. Dazu das große Bild von Phönix auf dem Fernseher – so nahm CDU-Kreisparteichef Detlef Seif am Samstag als einer von 1001 Delegierten am Bundesparteitag teil. Politik in Zeiten von Corona!

Mit dem Thema müssen sich auch die Kreisparteien befassen. Die FDP mit Markus Herbrand und die AfD mit Rüdiger Lucassen haben ihre Direktkandidaten nominiert, CDU, SPD, Grüne und Linke haben das noch vor sich. Sie müssen ihre Direktkandidaten für den Wahlkreis 92 (Kreis Euskirchen, Erftstadt, Brühl und Wesseling) noch aufstellen – aber wie?

Die CDU hatte ihre für Oktober 2020 geplante Aufstellungsversammlung wegen der Pandemie verschoben. Nun soll sie im März stattfinden, wenn möglich. Es könnte aber auch April werden. „Das ist natürlich ein Problem“, sagt Seif, an dessen erneuter Aufstellung kaum ein Zweifel besteht. Das parteiinterne Ausschreibungsverfahren ist abgeschlossen, Seif, seit 2009 Bundestagsabgeordneter, ist einziger Bewerber.

Manche haben vorgesorgt

Die Grünen haben für den 20. Februar vorsorglich das Forum im Weilerswist für eine Aufstellungsversammlung gebucht. „Ob es dann geht, wissen wir natürlich auch noch nicht“, erklärt die Kreispartei-Co-Vorsitzende Dorothee Kroll. Die Kreis-Grünen haben in den vergangenen Monaten, etwa im Vorfeld der Kommunalwahl, bewiesen, dass sie in der Lage sind, Versammlungen virtuell über die Bühne zu bringen – auch dank Krolls Co-Vorsitzenden Wilfried Gierden, der ein IT-Fachmann ist.

Bisher lasse das Wahlgesetz die Aufstellung nur per Präsenzversammlungen zu, sagt Kroll. Doch Seif teilt mit, dass der Bundestag kürzlich auch andere Varianten zugelassen hat. Wird die Bundestagswahl überhaupt am 26. September stattfinden können? Kroll zweifelt, Seif eher nicht. Er setze darauf, dass die Infektionszahlen dann niedriger seien und die Impfung Wirkung zeige.

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Die SPD will ihre Aufstellung auch im Februar vornehmen – „wenn es denn geht“, schränkt Kreisparteivize Thilo Waasem ein. Der Nachfolger für Landrat Markus Ramers als SPD-Kreisverbandschef soll im Mai gewählt werden, so Waasem – in der Hoffnung, dass die Infektionszahlen dann wieder politische Versammlungen zulassen.

Am Ende kommt es natürlich auf die Ergebnisse an. Und da zeigt sich Seif mit der Online-Abstimmung für Armin Laschet als CDU-Chef zufrieden: „Er ist über sich hinausgewachsen“, so Seif über Laschets Bewerbungsrede.