Kall – Schon die Zahlen vermitteln einen Eindruck von der Größenordnung des neuen Bauprojektes der Kaller Firma Hilger Holz: Auf 9300 Quadratmetern entstehen drei Hallen, von denen zwei zusammenhängend geplant sind.
Rund 50.000 Kubikmeter Erde müssen aufgeschüttet werden, um das abfallende Gelände auf ein Niveau zu bringen. Allein die langen Binder, die das Hallendach tragen werden, sind jeweils 38 Meter lang, 2,50 Meter hoch und 6,5 Tonnen schwer.
„Es gibt schon drei solcher Anlagen, wir sind die vierte“, sagt Geschäftsführer Martin Hilger bei einer Baustellenbesichtigung. Kall sei damit eine der größten Holzlieferstätten in Nordrhein-Westfalen, ergänzte er.
Kall bei den ganz Großen in NRW
Mit Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser, Architekt Hartmut Kloock und Michael Schumacher von der ebenfalls im Kaller Gewerbegebiet angesiedelten Holzbaufirma X-Wood Concept machte Hilgers sich ein Bild von den Fortschritten des Projektes.
Lieferprobleme durch Corona-Pandemie
Dabei sind bis auf die Binder, die auf Spezialtransportern herangebracht werden, eigentlich die meisten Baumaterialien bereits vor Ort. „Seit Corona müssen wir anders denken“, erklärte Architekt Kloock. Statt die Materialien „just in time“ auf die Baustelle bringen zu lassen, sei es angesichts der immer wieder auftretenden Lieferprobleme unabdingbar, alle Bauteile vor Ort zu lagern. Und so liegen sie auf der Kaller Baustelle bereit, um verbaut zu werden.
Doch statt Corona verzögerte zunächst regnerisches Wetter den Fortgang der Arbeiten, denn für die Aufbereitung des Untergrundes wird Trockenheit benötigt.
Vollautomatisierter Betrieb im Lager
Die Besonderheit der geplanten Anlage liegt nicht nur in der Größe, sondern in der Ausstattung. Während die kleine, rund 2000 Quadratmeter große Halle der Beladung der Lastwagen vorbehalten ist, wird in den beiden großen Hallen ein vollautomatisches Lager entstehen, in der das Holz zusammengestellt, paketiert und mit Folie versehen wird. Selbst größte Mengen Holz könnten so zügig verarbeitet und bundesweit zur Verfügung gestellt werden, teilt die Firma mit.
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Nicht nur die Hallenanlage, die bis auf die Ständer in Holzbauweise errichtet wird, ist umweltschonend. Durch den Wegfall der Stapler bei der Kommissionierung der Lieferungen soll in Zukunft rund 80 Prozent weniger Kohlendioxid ausgestoßen werden, so Hilger.
Neue Mitarbeiter werden gesucht
Arbeitsplätze würden durch die Automatisierung nicht wegfallen. Ganz im Gegenteil: Aktuell werde nach neuen Mitarbeitern gesucht, teilt Hilger mit.Nach der aktuellen Planung soll das Bauvorhaben bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dann steht eine feierliche Einweihung an.
Bis dahin kann der Bauprozess online verfolgt werden. Auf einer extra eingerichteten Internetseite werden aktuelle Informationen und Bildmaterial zum Baufortschritt veröffentlicht.