Kreis Euskirchen – Dieser Mittwoch war ein Tag der schlechten Nachrichten. Sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona hatte die Euskirchen Kreisverwaltung zu vermelden (siehe Bericht auf dieser Seite). Bereits am Morgen erhielt Landrat Markus Ramers zudem eine schlechte Mitteilung aus dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium.
Der Impfstart für die über 80-Jährigen verschiebt sich in ganz Nordrhein-Westfalen – also auch im Regionalen Impfzentrum in Marmagen. Der Grund: Es fehlt an Impfstoff, um die Zeitpläne einhalten zu können. Weitere Erstimpfungen werden zunächst abgesagt. Es geht also nicht – wie vorgesehen – am Montag, 1. Februar, in Marmagen los, sondern erst eine Woche später.
Was hatten sie sich geplagt im Führungsstab des Kreises, um die Eifelhöhen-Klinik startklar zu machen – und nun das!
Der Landrat zeigte sich entsprechend angefressen. „Das ist total frustrierend,“ so Ramers in einer ersten Stellungnahme. „Alle Beteiligten haben für einen gelingenden Impfstart am 1. Februar unglaublich viel Engagement und Herzblut investiert. Außerdem warten unsere Seniorinnen und Senioren dringend darauf, dass die Impfungen beginnen können.“ Die Verschiebung um eine Woche sei schon sehr ärgerlich.
Bürgertelefon
Wer Fragen zum Thema Impfen habe, kann sich täglich in der Zeit zwischen 8 und 20 Uhr beim eigens eingerichteten Bürgertelefon des Kreises informieren: Tel. 0 22 51/ 1 58 00.
Die Euskirchener Kreisverwaltung weist aber darauf hin, dass es unter dieser Telefonnummer Informationen gibt, auf diesem Weg allerdings keine Impftermine vereinbart werden. Die Mailadresse lautet:
impfen@kreis-euskirchen.de
Man dürfe ja auch nicht vergessen, dass das Land ursprünglich von den Kreisen und kreisfreien Städten verlangt hatte, dass die Impfzentren bereits bis zum 15. Dezember 2020 einsatzbereit sein mussten. „Das haben wir in einer großen Kraftanstrengung auch geschafft“, so Ramers. Umso enttäuschender sei jetzt die erneute Verschiebung der Impfkampagne.
Auch beim Seniorenverband BRH (Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen) stieß die Nachricht auf Missfallen: „Es ist eine riesige Organisationsaufgabe, das muss man immer berücksichtigen “, so deren Kreisvorsitzender Hans Burggraf: „Es ist aber vieles unglücklich gelaufen.“ Zahlreiche ältere Menschen hätten sich auf den Impfstart am 1. Februar eingerichtet.
Ramers appelliert an die über 80-jährigen Seniorinnen und Senioren, die zur ersten Impfgruppe gehören, sich trotz allen Ärgers wie geplant ab dem 25. Januar für einen Impftermin anzumelden.
Dass bereits viele Senioren auf die Impfung warten, zeigt die Vielzahl der Anrufe und Mails an das Bürgertelefon, das am Mittwoch an den Start gegangen ist. Dort stehen Beschäftigte des Deutschen Roten Kreuzes den Bürgern rund ums Impfen Rede und Antwort.