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LGO EuskirchenNachwuchstalente über ihre Erfahrungen in der Leichtathletik

Lesezeit 6 Minuten

Wärmen sich mit Sprunglauf auf: Jana Klein (v.l.), Jil Konstantinidis und Paula Werner.

Euskirchen – Für einen der wenigen Wettkämpfe in diesem Jahr durfte die LGO Euskirchen im Sommer als Veranstalter fungieren. Neben den vielen externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch einige Nachwuchsathleten der Trainingsgruppe von Hans-Werner Pütz an diesem Tag im Erftstadion in Euskirchen am Start. Zu ihnen gehörten auch Jana Klein, Paula Werner und Bastian Venker-Metarp.

Gemeinsam mit weiteren Leichtathletik-Talenten aus der Region trainieren sie in der Leistungsgruppe unter der Leitung von Trainer Hans-Werner Pütz. Und dies bis zu viermal pro Woche. „In einer solchen Leistungsgruppe ist es wichtig, sämtliche Leichtathletik-Disziplinen zu trainieren“, erklärte der Trainer und Vorsitzende des Vereins. Auch Jana Klein, Paula Werner und Bastian Venker- Metarp trainieren mehrere Disziplinen und messen sich mit ihren Mitstreitern im Mehrkampf.

Individuelle Förderung

„Als Trainer ist es mir wichtig, den Sportlern viel zu bieten“, erklärte Hans-Werner Pütz. Um alle Charaktere seiner Trainingsgruppe zufrieden zu stellen, arbeite er abwechslungsreich mit dem Ziel, alle individuell zu fordern und positive Leistungsentwicklungen zu erzielen. Die Kunst bestehe darin, die Leichtathleten von der Fein-Form zur Top-Form zu bringen und somit eine Form für die Deutschen Jugend-Meisterschaften aufzubauen. Das ist auch der große Traum der drei Nachwuchs-Leichtathleten Jana Klein, Paula Werner und Bastian Venker- Metarp.

Beim Start: Sprinttalent Bastian Venker-Metarp.

Seitdem sie sechs Jahre alt ist, trainiert Paula Werner im Verein der LGO Euskirchen. In den letzten Jahren hat sich für die mittlerweile Vierzehnjährige der Hochsprung als Lieblingsdisziplin herauskristallisiert. Ihre persönliche Bestleistung liegt bei 1,49 Meter. Aber diese Höhe stellt die Athletin noch lange nicht zufrieden. „Eigentlich wollte ich mich in diesem Jahr um zehn Zentimeter steigern, sodass ich mich bis 2021 noch mal um zehn Zentimeter steigern kann, um die Norm der Deutschen Jugendmeisterschaften zu erreichen“, erläuterte Werner: „Denn so wäre mein Traum, bei den Deutschen Meisterschaften U 16 starten zu dürfen, in greifbare Nähe gekommen.“

Corona behindert Trainingsmöglichkeiten

Nun muss dieser Traum jedoch erst einmal warten. Bedingt durch die Corona-Pandemie mussten sie und ihre Teamkollegen in den vergangenen Monaten mit dem Vereinstraining pausieren. Dementsprechend fehlte der Zugang zum Erftstadion und dem nötigen Trainingsequipment. „Das ist natürlich schade, aber es ging den meisten Sportlerinnen und Sportlern so“, sagte die junge Athletin.

Sportstudium ist das Ziel

Bastian Venker-Metarp ist Sprinter. Das Vorbild des 14-Jährigen ist Marco Ring vom Team Voreifel. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm benötigte Ring 10,97 Sekunden für den 100-Meter-Sprint. Damit war er 2019 der zehntschnellste 100-Meter-Läufer in seiner Altersklasse (U18). „Mich fasziniert seine Schnelligkeit und seine Tempohärte“, sagt Venker-Metarp, der für die LGO startet.

Einen genauen Plan, was der junge Euskirchener nach seinem Schulabschluss machen möchte, hat der Nachwuchs-Athlet auch schon: „Ich möchte unbedingt an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sport studieren. Zusätzlich möchte ich mich an der Universität Köln für Geschichte einschreiben.“

Bevor das aber der Fall sein wird, will er vor allem noch viele schnelle Runden laufen. (kro)

Doch ihr neues Ziel hat sie sich schon fest vorgenommen: „Ich möchte meine Leistung im Hochsprung unbedingt weiterentwickeln, sodass ich mich für die Deutschen U 18-Meisterschaften qualifizieren kann“, nannte Paula Werner ihr Ziel. Neben dem ganzen Leichtathletik-Training reihen sich in ihren Wochenplan noch viele andere Aktivitäten und Hobbys. So spielt die 14-Jährige Posaune in der Schulband, singt im Schulchor und spielt Theater. In ihrer Freizeit nimmt sie außerdem Gitarrenunterricht. Wegen der vielen Hobbys müsse sie sich gut organisieren, aber mit einer Sache aufzuhören, das kommt für Werner nicht in Frage.

Gegenseitige Motivation

„Klar ist das viel, aber es macht mir einfach alles so viel Spaß“, sagte die junge Sportlerin. Ihr Fokus liege aber trotz alledem auf der Leichtathletik. Neben dem Vereinstraining läuft sie auch regelmäßig mit ihrem Vater. „Ich war froh, dass wir nach einer so langen Pause im Sommer endlich wieder das Training im Verein aufnehmen durften. Mit den Vereinskollegen macht das Training viel mehr Spaß, man kann sich gegenseitig motivieren“, erklärte sie vor Wochen.

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Eine ihrer Vereinskolleginnen ist Jana Klein. Die beiden sind nicht nur gute Freundinnen, sondern ergänzen sich in den verschiedenen Disziplinen auch sehr gut. Während Paula Werner der Hürdenlauf so gar nicht liegt, läuft Jana Klein diese Disziplin am liebsten. Andersherum ist es beim Hochsprung. Hier findet die langbeinige Werner den meisten Spaß dran, während Klein den Hochsprung mental als große Herausforderung ansieht.

Balance zwischen Schule und Sport

„Da habe ich irgendwie eine Blockade im Kopf. Oft kommt es erst gar nicht zum Absprung“, erzählte sie lachend. Trotz ihres Ehrgeizes nimmt sie diese Schwäche mit Humor: „Daran sollte ich wirklich noch arbeiten.“

Multitalent: Leichtathletin Jana Klein läuft nicht nur schnell, sondern springt auch weit.

Die 15-Jährige besucht die zehnte Klasse des St.-Michael- Gymnasiums in Bad Münstereifel. Da sie jüngst am Wettbewerb „Jugend Forscht“ teilnahm, pendelte sie oft auf direktem Weg von der Schule zum Training. Seitdem sie neun Jahre alt ist, trainiert sie bei der LGO Euskirchen. Ihr größter Erfolg war die NRW-Meisterschaft im vergangenen Jahr. Dort erzielte sie über 80 Meter Hürden eine persönliche Bestleistung von 12,67 Sekunden.

Sport als fester Bestandteil der Zukunft

„Die Atmosphäre war einfach unglaublich“, erinnerte sich die Sportlerin mit einem Lächeln auf den Lippen. Auch zukünftig möchte Klein immer mit Sport zu tun haben: „Ich überlege daher, zur Polizei oder zur Feuerwehr zu gehen.“ Um die ersten Erfahrungen in diesem Bereich zu machen, werde sie auch noch in diesem Jahr ein Praktikum bei der Polizei absolvieren. „Zum Glück bin ich groß genug für die Polizei“, fügte sie hinzu. Mit einer Körpergröße von 1,65 Metern komme sie so gerade über die Mindestgröße für eine polizeiliche Ausbildung.

Ein Rookie unter den Nachwuchs-Leichtathleten ist Bastian Venker-Metarp. Der 14-Jährige, der die neunte Klasse der Marienschule in Euskirchen besucht, hat erst vor einem Jahr mit dem Leichtathletik-Training begonnen. „Ein Freund hat mich damals zum Training mitgenommen. Einfach so, zum Reinschnuppern“, erinnerte sich Venker-Metarp. Vorher habe er im Verein Fußball gespielt.

Vom Fußball zum Leichtathletik

„Ich habe schon früher gemerkt, dass ich schneller als andere Kinder in meinem Alter bin“, beschrieb der Nachwuchs-Athlet. Und das zeigte sich auch kurz nach der Trainingsaufnahme im Erftstadion. Schon bei seinem ersten Wettkampf rannte der damals 13-Jährige über den 75 Meter Sprint auf den ersten Platz.

Zählen zu den größten Leichtathletiktalenten im Kreis Euskirchen: Jana Klein (v.r.), Paula Werner und Jil Konstantinidis.

Seitdem geht es für das Talent immer weiter bergauf. Vor allem die kurzen Sprints sowie Tempo- und Koordinationseinheiten aus dem Fußballtraining haben den schnellen Einstieg in die Leichtathletik begünstigt. Einzig beim Stabhochsprung ist der junge Leichtathlet noch sehr unsicher. Die Technik sei für ihn äußerst schwierig zu erlernen. „Dazu kommen noch echte Koordinationsprobleme“, erzählte er schmunzelnd.

„Man genießt einfach die Schnelligkeit“

Das Laufen bereite ihm umso mehr Freude. „Das schnelle Tempo. Alles zieht an einem vorbei. Man genießt einfach die Schnelligkeit“, so sein Eindruck. Seine Lieblingsdisziplin sei deshalb der 200-Meter-Lauf. „Leider wird diese Sprintdisziplin nicht im Mehrkampf gelaufen“, erklärte der 14-Jährige. Dabei könnte er über diese Distanz seine Schnelligkeit perfekt abrufen.

Weil ihm das Laufen so viel Freude bereite, laufe er zusätzlich zum Vereinstraining jeden zweiten Tag. So trainiert er an manchen Tagen auch zweimal. „Ich möchte meine Leistung stetig verbessern und immer wieder neue Bestleistungen erzielen können“, begründete er sein intensives Training.