Sportlerwahl 2021Bergenthal erfüllte sich Traum von Olympia
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Mechernich/Köln – Einmal im Leben an Olympischen Spielen teilnehmen? Davon träumt wohl jeder, der ambitioniert und mit professionellem Anspruch Sport betreibt. Und wie viele erfüllen sich diesen Traum? Sehr wenige.
Für Lisa Bergenthal wurde er im vergangenen Jahr wahr. Sie reiste mit den deutschen Rollstuhlbasketballerinnen nach Tokio und nahm an den Paralympics teil. „Ich habe immer darauf hingearbeitet, irgendwann Nationalspielerin zu sein. Dass ich dann schon in Tokio dabei sein durfte, war eine Ehre“, so die junge Sportlerin, die in Köln lebt und studiert.
Spastik in den Beinen
Schon früh kam Bergenthal, die in Mechernich geboren wurde, durch ihren Vater mit Rollstuhlbasketball in Berührung. „Mein Vater hat mich früher immer mit in die Halle genommen, wenn er gespielt hat“, blickt sie zurück. Ausprobiert hat Bergenthal, die von Geburt an eine Spastik in den Beinen hat, verschiedene Sportarten: „Mit zwölf Jahren habe ich Rollstuhlbasketball erstmals ernsthaft ausprobiert. Und mit 16 Jahren richtig Lust darauf bekommen.“
Seitdem geht es sportlich gesehen stetig bergauf – dann das Ticket für Tokio. Die Erlebnisse dort kann ihr niemand mehr nehmen, pandemiebedingte Einschränkungen hin oder her. „Diese Zeit werde ich nie vergessen. Angefangen bei den sehr intensiven Lehrgängen und Vorbereitungsturnieren bis hin zu den überwältigenden Eindrücken in Japan“, erzählt Bergenthal und ergänzt: „Klar, die Ränge in Tokio waren coronabedingt leer. Aber wann bin ich mit meiner Sportart schon mal im ZDF zu sehen?“
Bis zu sechs Stunden Training
Sportlich gesehen sammelte Bergenthal, die im Ligabetrieb für den RBC Köln spielt, in Tokio, wo die deutsche Nationalmannschaft Vierter wurde, wichtige Erfahrungen: „Ich konnte befreit aufspielen. Abgesehen davon war es wirklich beeindruckend zu erleben, wie Menschen mit ihren Einschränkungen umgehen. Sportlich gilt für mich, dass ich in den kommenden Jahren wichtig werde im und für das Team.“ Dafür trainiert sie vier bis sechs Stunden täglich – von Kraft- über Wurftraining bis hin zu Chairskills. „So gesehen ist Rollstuhlbasketball mein Job“, sagt Bergenthal: „Ich war beim größten Turnier meiner Sportart dabei. Aber das soll definitiv noch nicht der Schluss sein.“