Der Tabellenführer der A-Junioren-Regionalliga gibt sich keine Blöße, leistet sich aber erneut eine Schwächephase. Gefeiert wird der Trainer.
HandballSieben Siege in sieben Spielen: A-Jugend des TV Palmersheim ist Maß der Dinge
TV Palmersheim – HSG Homberg-Rheinhausen 41:29 (21:12). Von Erfolg zu Erfolg geht es für die Palmersheimer A-Junioren in der Regionalliga. Auch die HSG Homberg-Rheinhausen (Stadtgebiet Duisburg) hatte gegen den Tabellenführer das Nachsehen. Sieben Siege aus sieben Spielen sind es mittlerweile schon.
Das Wichtigste zuerst
Der TVP musste auf Rückraumspieler Hussein Nasser Eddine verzichten und so saßen wieder einmal nur zwei Ersatzspieler auf der Bank. Die Partie begann ausgeglichen. Nach einer Viertelstunde zündete der TVP seinen Turbo und zog von 8:7 auf 21:12 weg. Nach dem Seitenwechsel erlaubte sich die Mannschaft von Marco Mayer eine unnötige Auszeit mit vielen Gegentoren. Die Gäste verkürzten immer wieder auf fünf Tore Rückstand. Dann aber besannen sich die Gastgeber wieder auf ihre Stärke und zogen von 30:25 auf 41:29 davon.
Fluch und Segen zugleich
Was Palmersheim mit einem Zehn-Mann-Kader auf die Beine stellt, ist unbeschreiblich. Die Jungs gehen an ihr Limit und teilweise darüber hinaus. Sie haben den Trainerwechsel zum Saisonbeginn bestens verkraftet. Nur einen knappen Sieg gab es in den Spielen bisher, alle anderen Spiele wurden recht deutlich gestaltet und nach Belieben dominiert. Die Spieler erhalten zwangsläufig hohe Spielanteile, davon profitieren Jungs wie Timo Johnen, der dies mit vielen Toren zurückzahlt.
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Was ist aber, wenn es personelle Ausfälle gibt? Eine B-Jugend gibt es nicht. Bisher blieb der TVP-Nachwuchs vom Verletzungspech verschont, sodass die kleine Mannschaft mit Geschlossenheit und Zusammenhalt agieren kann. Dass mit Lino Rübenach aber nur ein Torhüter zur Verfügung steht, ist ein Dilemma, denn erwischt er einen schlechten Tag, färbt das mitunter auf die gesamte Mannschaft ab.
Gegen Homberg-Rheinhausen spielte das gesamte Team so gut, dass es nicht weiter auffiel, dass auch mal ein Ball rein ging.
Der Fangesang
„Marco Mayer hat keinen Trainerschein“ hallte es in der Schlussminute von der Tribüne. Paul Blesse und Lukas Königshoven zogen ihren Mitspieler im Palmersheimer Senioren-Oberligateam auf. Mayer nahm das mit einem Lächeln hin. Mit gerade einmal 22 Jahren hat er Verantwortung übernommen, indem er sich sofort bereiterklärte, die Mannschaft nach dem Trainer-Aus zu leiten.
Er tut dies im Normalfall recht analytisch und geht gezielt mit Anweisungen auf seine Spieler zu. Marco Mayer kann aber auch anders, denn die erste Auszeit nach dem Seitenwechsel, wo es im Spiel der Palmersheimer gar nicht lief, wurde von ihm recht lautstark und forsch abgehalten. Mit Erfolg, danach lief es wieder – und dazu braucht man keinen Trainerschein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Das sagt der Trainer
Marco Mayer: „Wir sind schwer in das Spiel gekommen, konnten dann aber so spielen, wie wir wollten. Der Zugriff in der Abwehr klappte besser, sodass wir wegziehen konnten. Nach der Pause haben wir vieles vermissen lassen, was wir eigentlich draufhaben. Der lange Durchhänger hat gezeigt, dass wir nie einen Gegner auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Mit der Schlussphase und dem Ergebnis bin ich wieder zufrieden. Zwei Punkte sind zwei Punkte. Tom Sander hat uns mit seinen Toren zum Sieg geführt. Er hat Verantwortung übernommen, als es darauf ankam. Das hat er gut gemacht.“
TV Palmersheim: Rübenach – Kluß (6/1), Stadler, Johnen (7), Osman (1), Nzoikanua Domingos (2), Sinaci (6), Sander (16/7), Simsek (3).
HSG Euskirchen verliert, ist aber trotzdem zufrieden
HSG Geislar-Oberkassel – HSG Euskirchen 33:29 (18:17). Eine erneut unglückliche Niederlage kassierte die HSG Euskirchen beim Tabellendritten Geislar-Oberkassel. Euskirchen machte ein Riesenspiel und hatte den Favoriten am Rande einer Niederlage. Die Kreisstädter bleiben auf dem zwölften Rang der Landesliga.
Schon in Hälfte eins waren die Gäste mit drei Toren vorn, ehe Geislar-Oberkassel zurück in die Partie kam. Nach der Pause drehte Euskirchen die Partie mit couragierter Leistung nochmals auf 26:24, ehe sie hinten raus die Kräfte verließen. HSG-Spieler David Henzel konnte aufgrund eines Nasenbeinbruchs in dieser zweiten Hälfte nicht mehr mitwirken.
Trainer Marco Matheis zeigte sich zufrieden: „Wenn man mal sieht, wer heute für uns auf der Platte stand, dann ist das trotz der Niederlage ein Riesenerfolg.“ Der Euskirchener Coach hatte dem Torwartduo Laurenz Gebertz (A-Jugend) und Jan Witte (Feldspieler der zweiten Mannschaft) das Vertrauen geschenkt und lobte deren Leistung ausdrücklich. „Aber nicht nur die beiden, sondern die gesamte Mannschaft hat mit Herzblut gearbeitet. Jetzt fehlt nur noch die Belohnung“, so Matheis.