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Handball-OberligaMTV Köln II bringt die Halle in Kuchenheim zum Schweigen

Lesezeit 5 Minuten
Palmersheims Robin Voiß greift mit beiden Armen den ballführenden Gegner an. Eine Hand geht an den Oberarm, die andere an die Brust. Ein Mitspieler und ein Gegenspieler schauen zu.

In der zweiten Halbzeit war Robin Voiß (r.) der Fels im Palmersheimer Mittelblock.

Der TV Palmersheim wollte die Niederlagenserie in der Oberliga beenden. Die Euskirchener Frauen verlieren Spiel eins nach dem Trainer-Aus.

TV Palmersheim – MTV Köln 1850 II 28:31 (12:15). Der Negativlauf des TV Palmersheim geht nach der Karnevalspause weiter. Im Heimspiel gegen MTV Köln II setzte es die vierte Niederlage in Folge. Mit 20:20 Punkten und nahezu ausgeglichenem Torverhältnis ist der TVP im Mittelmaß der Oberliga angekommen.

Personalien vor der Partie: Wie immer nach Karneval gab es viele Ausfälle

Sportliche Vergleiche in der Woche nach Karneval bleiben ein Phänomen. Trainingseinheiten fallen aus, und am Wochenende ist man froh, eine spielfähige Mannschaft beisammenzuhaben. Bei Palmersheim fehlten neben Lukas Königshoven und Timo Johnen (Aufbautraining nach Verletzungen) auch Marco Mayer, Michael Schneider, Christian Dobbelstein, Tim Winter und Moritz Königshoven aus verschiedenen Gründen. Um die Bank zu füllen, wurde Paul Blesse reaktiviert.

Palmersheim fängt schwach an und lädt Köln zu Tempogegenstößen ein

Der TVP, der sich nach drei Pleiten in Folge vorgenommen hatte, das Feld „von hinten“ aufzurollen, zeigte besonders offensiv einen schwachen Beginn. Marius Schmitz' 1:0 war die einzige Führung im gesamten Spielverlauf. Eine Vielzahl an technischen Fehlern lud Köln zu Tempogegenstößen ein, die der Gast nahezu alle in Tore verwandelte. Gelang es dem TVP einmal zum Abschluss zu kommen, scheiterten die Spieler am eigenen Unvermögen, dem Pfosten oder dem starken Jascha Schmidt. Nach 15 Minuten führten die Gäste mit sechs Toren Vorsprung (10:4). Die Peter-Weber-Halle war mucksmäuschenstill.

Gutes Spiel vor und nach der Pause auch dank eines Torhüterwechsels

Taktisch stellte der TVP alles auf den Kopf. Peter Trimborn nahm früh eine Auszeit. Urlauber René Lönenbach musste früher ins Spiel als gedacht. Erst der Torhüterwechsel zu Jonas Roland und die Umstellung auf eine 5:1-Deckung zahlten sich aus. Roland küsste mit seinen Paraden die Halle wach und der TVP verkürzte Tor um Tor. Nach der Pause schaffte Palmersheim zweimal den Ausgleich (17:17, 19:19). Für eine Führung reichte es allerdings nicht, da Köln immer wieder aufdrehen konnte. Palmersheims beste Phase ging von der 25. bis zur 40. Minute.

Palmersheims Marius Schmitz beim Sprungwurf, aus dem das 1:0 resultiert. Zwei Gegner stehen neben ihm und können ihn nicht stoppen. Der Torwart ist unscharf am Bildrand.

Das hier erzielte 1:0 durch Marius Schmitz war die einzige Führung des TV Palmersheim im gesamten Spiel.

Palmersheims Physiotherapeut hat die Hände vorm Gesicht.

Fassungslos: Physiotherapeut Jörn Schmidt-Lichtenhagen.

Kraftaufwand wird nicht belohnt: MTV Köln II gewinnt verdient

Die letzten 20 Minuten war die Partie ein reines Auf und Ab. Wenn Köln traf, traf auch Palmersheim. Wenn der MTV verwarf, verwarf auch der TVP. Auch die letzte Option, mit sieben Feldspielern im Angriff zu agieren, verpuffte, weil die Domstädter passende Antworten fanden. Die Gäste hatten immer hauchdünn die Nase vorn und gingen verdient als Gewinner vor knapp 200 Zuschauern von der Platte

Personalien nach der Partie: TVP vermeldet Neuzugang aus Königsdorf

Palmersheim plant die Zukunft. Für die neue Saison vermeldet der TVP einen ersten externen Zugang. Von Ligakonkurrent TuS Königsdorf wechselt Torhüter Felix Schroven nach Palmersheim. Schroven, der auch schon in Birkesdorf und davor beim TV Rheinbach auf hohem Amateurniveau spielte, ist 25 Jahre alt.

Zudem wird Johannes Hensel ab Sommer wieder einsteigen. Er musste nach einer schweren Verletzung lange Zeit pausieren, will es noch einmal wissen und dürfte speziell in der Defensive die Kaderbreite des TVP verstärken.

Das sagt Palmersheims Trainer Peter Trimborn zum Spiel gegen MTV Köln II

„Das Spiel hat die Trainingswoche mit vielen Ausfällen widergespiegelt. Wir haben die Partie schon zum Anfang abgegeben, weil wir zu viele technische Fehler gemacht haben. Auch unsere Würfe waren alles andere als gut. Statt einfache Tore zu machen, sind wir teilweise in Schönheit gestorben. Hinzu kommt, dass wir es nicht schaffen, in Überzahlsituationen entsprechenden Profit aus diesem Vorteil zu ziehen. Im Gegenteil: Wir fangen uns dann immer vermeidbare Tore. Wir müssen jetzt schnell die Kurve bekommen.“

TV Palmersheim: Roland, Rübenach – Schmitz (5), Fiedler (2), Schöller (1), Blesse, Lönenbach (9/3), Adolph (2), Schouren (3), Sinaci (3), Nzoikanua Domingos (1), Voiß (2), Niklas Grevelding, Simsek.


Oberliga Frauen: Euskirchen verliert gegen Aufstiegsaspiranten

TuS Königsdorf II – HSG Euskirchen 35:24 (17:8). Spiel eins nach dem Rücktritt von Andreas Kunzke ging deutlich verloren. Beim Aufstiegsaspiranten Königsdorf II saß kurzfristig Julian Meyer mit auf der Bank. Er kennt den Verein und die Mannschaft recht gut, hat er doch im Mai 2022 schon einmal die Mannschaft interimsweise übernommen, nachdem Trainer Marcin Kruk nicht mehr zur Verfügung gestanden hatte. Meyer war danach bis zum Sommer 2024 Trainer der Frauenmannschaft der HSG Geislar-Oberkassel.

Nach einer turbulenten Halbwoche und ohne Trainingseinheit war es natürlich schwer, an ein gewöhnliches Handballspiel zu denken. Die HSG hatte von Beginn an das Nachsehen, dennoch war Julian Meyer mit dem ersten Durchgang nicht unzufrieden. „Die Leistung war gar nicht so schlecht. Vielmehr hatten wir etwas Pech im Torabschluss, und dann war Königsdorf natürlich auch gut drauf“, so der Interimstrainer.

Nach der Pause entwickelte sich wegen einer Leistungssteigerung der HSG eine Partie auf Augenhöhe. „Wir haben nach dem Seitenwechsel mit einer offensiven Deckung richtig gut gespielt, und die Mannschaft hat große Moral gezeigt“, so Julian Meyer. Alle Spielerinnen konnten sich zeigen, und die HSG betrieb etwas Schadensbegrenzung, sodass man guter Dinge ist, was das kommende Heimspiel angeht. Ob und wie es mit Julian Meyer weitergeht, werden angekündigte Gespräche Anfang der Woche zeigen. Eine Fortsetzung des Engagements, zumindest bis zum Saisonende, ist nicht ausgeschlossen.

HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Arends (2), Bank (2), Corinna Schmitz (7/4), Lea Schmitz (2), Schmidt-Gogo, Esser (5/2), Müsch (2), Stajenda (4), Viola.


Verbandsliga: Euskirchener Männer hatten eine lange Ausfallliste

Eschweiler SG – HSG Euskirchen 27:24 (16:12). Die Euskirchener Mini-Serie von zuletzt drei Siegen am Stück endete in Eschweiler. Euskirchen tat sich sehr schwer und kam mit dem Spiel ohne Haftmittel nicht wirklich zurecht. Zudem war die Ausfallliste der Gäste zu lang, sodass der kurzfristig reaktivierte Lukas Mengeler zu seinem Saisondebüt kam. „Wir sind im Angriff überhaupt nicht in die Effektivität gekommen“, sagte Trainer Frank Rösgen, der ein recht mühsames Spiel seiner Mannschaft gepaart mit vielen technischen Fehlern gesehen hatte.

Dennoch bestand für die HSG in der Schlussphase die Chance zum 25:25. Bezeichnend für die Partie waren dann gleich zwei Fehler, die zum Ballverlust führten. Eschweiler nutzte das sofort und holte nicht unverdient den Sieg. „Wir müssen das so annehmen, denn wenn vier meiner insgesamt nur sieben Feldspieler über die vollen 60 Minuten gehen müssen, dann ist das vielleicht der Tribut, den wir heute zollen mussten“, sagte Rösgen. Für die HSG geht es bereits am Mittwochabend beim Tabellenzweiten VfL Bardenberg mit einem Nachholspiel weiter (Anwurf: 20 Uhr).

HSG Euskirchen: Gebertz, Wilden – Trimborn (1), Bünder (2), Gast (3/2), Schwarzbach, Mengeler (3), Schmitz (10), Schramm (5), Krug.