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Neue TrasseEifeler diskutieren in Lommersdorf über A1-Lückenschluss

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Diese Animation zeigt die geplante Ahrtalbrücke bei Dorsel, die eine Länge von 840 Metern haben wird.

  1. In Lommersdorf fand eine Infoveranstaltung zum geplanten A1-Lückenschluss statt.

Lommersdorf – „Was ist denn hier los?“, wird sich manch einer gefragt haben, der von der Einladung von Straßen.NRW nichts wusste. Lommersdorf war am Mittwoch zwischen 17 und 20 Uhr regelrecht zugeparkt. Die Behörde hatte zu einer Informationsmesse über den geplanten Lückenschluss der A 1 eingeladen – ein Thema, das offenbar vielen Menschen unter den Nägeln brennt. Rund 300 Bürger seien ins Bürgerhaus gekommen, sagte Tobias Zoporowski, Pressesprecher der Projektgruppe Bonner Autobahnen. Dass es so viele geworden seien, habe man gar nicht erwartet. Bei einer ähnlichen Veranstaltung in Bonn waren lediglich bis zu hundert Interessierte gekommen.

Thomas Ganz, Leiter der Niederlassungen Niederrhein, Rhein-Berg, Ville-Eifel und zuständig für Autobahnen im Großraum Köln, erläuterte, man habe 20 Mitarbeiter für die Infoveranstaltung aufgeboten. Die Fachleute aus NRW und Rheinland-Pfalz kamen an verschiedenen Themeninseln mit den Bürgern ins Gespräch. Schwerpunktmäßig ging es um die Planung für den 9,4 Kilometer langen Mittelabschnitt der A 1 zwischen Lommersdorf und Adenau.

Im Sommer hatte die Behörde überraschend mitgeteilt, dass die Trassenplanung verändert wurde, um keine Probleme mit einer Haselhuhn-Population zu bekommen. Diesen Schwenk der Autobahn lässt man sich 60 Millionen Euro kosten, erkauft damit aber eine größere Sicherheit, um Bedenken von Naturschützern gerecht werden zu können. Diese hätten ansonsten eine große Chance, den Weiterbau zu verhindern.

Zoporowski sagte, die meisten Besucher seien augenscheinlich aus der näheren Umgebung gekommen. Sie seien zumeist sehr interessiert und diskussionsbereit gewesen. Naturgemäß waren auch Landwirte, die vom Weiterbau betroffen sind, gekommen. Sie diskutierten mit den Experten von Straßen.NRW – teilweise auch hart – an der Infotafel über die notwendig gewordene Flurbereinigung. „Das geschah aber immer auf einer sachlichen Ebene“, lobte Zoporowski. Es habe keine Anfeindungen gegeben.

Er habe auch einige Anoraks gesehen, die für den Naturschutzbund Deutschland (NABU) warben. Diese Teilnehmer seien wohl eher gekommen, um sich zu informieren, sagte Zoporowski, Aufsehen sei nicht verursacht worden. Volker Hoffmann, aktiv beim NABU und beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), kündigte allerdings vor Ort an, man werde auf jeden Fall gegen den Weiterbau klagen.

480 Millionen Euro kostet das Projekt

„Es handelt sich hier um ein Riesenprojekt, dessen drei Bauabschnitte insgesamt 480 Millionen Euro kosten werden“, sagte Regionsleiter Thomas Ganz. Seine Behörde wolle mit derartigen Informationsmessen nicht nur informieren, sondern auch in den Dialog mit den Bürgern treten. „Wir wollen weg davon, als Planer nur in der Niederlassung am PC zu sitzen. Wir wollen wissen, wo wir aufpassen müssen und im Gespräch Besonderheiten entdecken, die wir nicht auf der Agenda hatten“, sagte er. Das macht durchaus Sinn, denn auf diese Weise können spätere Einwendungen gegen die Planung zum Teil verhindert werden.

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„Wir haben einen knappen Fahrplan und wollen schnell und zügig durchplanen“, sagte Ganz. Schließlich habe auch die Landespolitik das Versprechen abgegeben, dass der Lückenschluss nun endlich realisiert werden soll. In der zweiten Jahreshälfte soll laut Ganz der Planungsauftrag für den Mittelabschnitt vergeben werden. Für die Bearbeitung des Vorentwurfs sind grob zweieinhalb Jahre Zeit angesetzt. „Parallel dazu bereiten wir die Planfeststellungsunterlagen vor“, erläuterte er.

„Im einfachsten Fall bräuchte man dafür zwei weitere Jahre, dann darf man aber keine Klagen haben“, sagte Ganz. Da es aber anders kommen dürfte, wollte er zur Dauer dieses Verfahrens, bei dem für alle Betroffenen Art und Umfang der Auswirkungen sichtbar gemacht werden müssen, keine Prognose abgeben. Nach Abschluss dieser Phase wird die Ausführungsplanung durchgeführt, und danach kann gebaut werden.

An den verschiedenen Themeninseln wurden die Auswirkungen des optimierten Trassenverlaufs zwischen Lommersdorf und Adenau erklärt, Flora und Fauna dargestellt, die Bauwerke auf der Strecke erläutert und über Lärmschutzmaßnahmen informiert. An einer großen Videowand konnten die Besucher außerdem mit einem Controller in einer Computersimulation über die geplante Trasse „fliegen“.