Der Eifalia Schmetterlingsgarten bereitet sich auf die Saison vor. Der Goldene Scheckenfalters soll in der Eifel wieder heimisch werden.
Bei BlankenheimEifalia Schmetterlingsgarten wird größer und startet Wiederansiedlung

Putzen, Anmalen, Unkraut jäten: Eva Köpke (links) und Ulla Große Meininghaus haben seit Jahresanfang mit dem Eifalia-Team auch in der Halle des Schmetterlingsgartens alle Hände voll zu tun.
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Die Hauptdarsteller sind noch verpuppt in Costa Rica, auf den Philippinen oder in Thailand. Doch ihr neues Zuhause für das arttypische kurze Leben findet die nächste Generation exotisch-bunter Schmetterlinge bald wieder in Ahrhütte. Im Eifalia Schmetterlingsgarten wird seit Jahresanfang alles für den Saisonstart Ende März auf Vordermann gebracht.
Ein anderer ist schon da. Kunibert. „Kunibert ist nicht giftig.“ Das verspricht Eva Köpke, Mitarbeiterin im Eifalia-Team von Ulla Große Meininghaus. Köpke ist Besitzerin der Kornnatter, die bald im Terrarium des neuen Regenwald- und Raupenhauses des kleinen Zoos für exotische und farbenprächtige Breitflügler zuhause sein wird.
Nebelmaschinen sorgen für das passende Mikroklima
Dass eine Schlange in der ehemaligen Gärtnerei, die seit der Eifalia-Eröffnung zum Heim für Schmetterlinge geworden ist, zu sehen sein wird? Im ursprünglichen Biotop in mittelamerikanischen Regenwäldern wäre es ja genauso. Neu ist, dass sich die Fläche, die der exotischen Fauna unweit des Ahr-Ufers zur Verfügung steht, in der kommenden Eifalia-Saison verdoppeln wird. Dafür braucht es einiges an Umräumarbeiten, vorsichtig ausgedrückt.
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Verdoppelte Fläche: Der erste Eifalia-Bau ist rechts in der ehemaligen Gärtnerei. Hier entsteht nun das Tropenwald- und Raupenhaus. Der Anbau von 2021 wird zum eigentlichen Schmetterlingsgarten.
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Im neuen Schmetterlingsgarten gehören sie zum Bestand: Drei Gouldamadine aus der Familie der Prachtfinken.
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Auf 270 Quadratmetern werden in der bisherigen Schmetterlingshalle vor allem Regenwaldspezialisten zu sehen sein – neben Kunibert der Blaue Morho etwa. „Den haben die Kinder so gerne auf der Hand“, so Ulla Große Meininghaus. Dazu gesellen sich Glasflügler und andere Flatterer. Zwei Nebelmaschinen werden im Tropenwald- und Raupenhaus für das passende Mikroklima sorgen. Auch für die Raupen, die bei den jungen Eifalia-Besuchern beliebt sind, weil man sie erst suchen muss. Künftig werden Hinweisschilder dabei helfen.
Die Schmetterlinge sind noch nicht vor Ort in Ahrhütte
Noch ist der neue Besatz für das nach eigenen Angaben jetzt „größte Schmetterlingshaus in NRW“ wie vor jedem Saisonstart nicht vor Ort. Die Puppen werden erst in den kommenden Tagen von den Familienbetrieben, die sie in Costa Rica, auf den Philippinen, in Thailand oder auch in afrikanischen Ländern züchten, eintreffen. Sind sie im Eifalia-Garten geschlüpft, beginnen sie ihr kurzes, bunt schillerndes Leben. Zwischen Entpuppung, Paarung und Eiablage sowie dem Tod liegen je nach Art nur wenige Wochen. Im Eifalia-Schmetterlingsgarten besteht die Kunst daher darin, möglichst viele nach und nach schlüpfende Arten zeigen zu können.
Was vor allem die exotischen Flügler fürs Überleben brauchen? „Zitronen, Zitronen, Zitronen. Das ist die ideale Nahrungspflanze“, so Eifalia-Inhaberin Große Meininghaus. Also kauft sie Zitronenbäumchen ein, andere passende Pflanzen und jede Menge Blumen und Sträucher. In diesen Wochen ist das Team in der Tropenwaldhalle und nebenan im künftigen Schmetterlingsgarten-Bau auch ein Pflanz-Team.

Auch im Außengelände tut sich einiges, hier ein Blick auf den Botanischen Garten und das Treibhaus, in dem der Goldene Scheckenfalter aufgezogen wird. Das Ziel ist die Wiederansiedlung in der Eifel.
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Ein großer Erfolg für Eifalia-Inhaberin Ulla Große Meininghaus: Die Anzucht des in der Eifel so gut wie ausgestorbenen Goldenen Scheckenfalters, hier die Larven im Treibhaus, ist gelungen.
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Dieser Anbau ist nicht neu, wird aber komplett neu genutzt. Wenige Wochen vor der Flut 2021 war die Hohlkammerplattenarchitektur errichtet worden, diente aber bisher als Café. Hier verändert sich gerade am meisten: In die rund 260 Quadratmeter große Fläche wurde etwa eine 25 Quadratmeter große Voliere eingebaut. Unter anderem Nymphensittiche, aber auch drei Leguane werden dort ihr Zuhause finden. Eine der Großechsen war bislang nebenan im künftigen Terrarium von Schlange Kunibert und findet jetzt im Neubau zwei weitere Artgenossen. „Sind es dann zwei Weibchen und nur ein Männchen, ist alles gut“, so Ulla Große Meininghaus.
Für Kinder gibt es zahlreiche Angebote im Schmetterlingsgarten
Vor der Voliere wird es einen Springbrunnen, Sitzbänke unter Säulen und viele Blumen- und Nahrungspflanzenbeete etwa für Monarch, Schwalbenschwanz, Malachitfalter oder Gouldamadine aus der Familie der Prachtfinken geben.
Das Eifalia-Café mit künftig nur 35 Sitzplätzen wird für den neuen Nutzungszweck in einen Anbau vor der Halle ausgelagert, wo auch die Kasse und der Verkaufsshop zu finden sind. Aus dem Café geht es direkt in den ersten Teil des Kinderlands im Außenbereich mit Trampolin, Bällebad und Hüpfburg. Im rückwärtigen Teil des Geländes schließt sich der große Spielplatz an, zur Dorfstraße hin besteht schon ein Bobbycar-Rundparcours.
Vor der Schmetterlingshalle geht es auch in den Botanischen Garten mit Bestimmungsschildern zu dem, was fälschlich oft als Unkraut bezeichnet – wie etwa Spitzwegerich.
Der Goldene Scheckenfalter soll in der Eifel wieder heimisch werden
Gut geschützt im überdachten Treibhaus schließt sich das an, was erstens zwar nicht betreten werden darf, zweitens aber das eigentlich Aufsehenerregende der Eifalia-Saison 2025 sein dürfte: Dank des Mikroklimas wimmelt es in acht Zuchtgelegen im Pflanztopf nur so von kleinen, schwarzen Raupen: Ulla Große Meininghaus unterstützt das Life-Projekt „Helle Eifeltäler“ der Biologischen Station des Kreises Euskirchen. Es geht um die Wiederansiedlung des in der Eifel so gut wie ausgestorbenen Goldenen Scheckenfalters.
Die erste Aufzucht scheint gelungen. An die 15.000 Raupen, schätzt Große Meininghaus vorsichtig, seien herangewachsen. Es sind so viele, dass sie schon einige an Interessenten weitergegeben hat. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Wiederansiedlung gelingt, wenn auch im Lampertstal unterhalb von Ripsdorf Scheckenfalter ausgewildert werden sollen.
In der Hoffnung, dass die Tierchen im Naturschutzgebiet ihre eher seltenen Nahrungspflanzen finden. Im Eifalia-Biotop jedenfalls mangelt es ihnen daran nicht – etwa am Gewöhnlichen Teufelsabbiss, einer Pflanzenart aus der Gattung Succisa in der Unterfamilie der Kardengewächse innerhalb der Geißblattgewächse, so eine Online-Datenbank.
Der Eifalia Schmetterlingsgarten startet in die neue Saison am 29. März mit einer Vor-Eröffnungsfeier. Dann werden auch die ersten Außenspielgeräte offen sein. Das gesamte Angebot ist ab dem 1. Mai zugänglich.