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32 Zentimeter SpannweiteImposante Schmetterlinge in der Eifalia geschlüpft

Lesezeit 4 Minuten
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Das Prachtexemplar auf dem Arm: Ulla Große Meininghaus mit dem selbstgezüchteten Attacus-Atlasspinner.

  1. Vor knapp vier Jahren hat Ulla Große Meininghaus den Eifalia-Schmetterlingsgarten in Ahrhütte aufgemacht.
  2. Dort zeigt sie den Besuchern Falter aus aller Herren Länder. Gekauft in der Regel als Kokon.
  3. Drei Atlasspinner hat sie jedoch selbst herangezogen. Mit einem verblüffendem Ergebnis.

Blankenheim-Ahrhütte – Vorsichtig nimmt Ulla Große Meininghaus den Atlasspinner von der Tropenpflanze und setzt ihn sich auf den Arm. Der riesige Falter flattert zunächst aufgeregt weg. Beim zweiten Versuch aber klappt es. Der Attacus-Atlasspinner, der eigentlich in Asien beheimatet ist, breitet seine Schwingen aus und zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Und die kann sich sehen lassen, denn der Schmetterling hat eine Spannweite von guten 32 Zentimetern. Auf den Spitzen der vorderen Flügelpaare sind zwei Schlangenköpfe zu sehen.

Ulla Große Meininghaus ist stolz, den Nachtfalter der Öffentlichkeit präsentieren zu können. In Ahrhütte hat die studierte Restauratorin vor knapp vier Jahren den Eifalia-Schmetterlingsgarten aufgemacht und zeigt seitdem Besuchern prächtige Falter aus aller Herren Länder.

Als Kokons gekauft

Die meisten Schmetterlinge kauft die 37-Jährige als Kokons, doch den Atlasspinner, den sie gerade auf ihrem Arm sitzen lässt, hat sie selbst herangezogen. Sie hat die knapp zwei Millimeter großen Eier an eine Pflanze gelegt und gewartet, dass sich in der tropischen Temperatur der Babystube des Schmetterlingshauses Raupen entwickeln, die sich später verpuppen und dann, bei entsprechender Umgebungstemperatur, nach gut sechs Wochen zu den prächtigen Nachtfaltern werden.

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Schon ein Star:  Marejke Fröhlich aus Zaandam  fotografiert den eindrucksvollen Schmetterling, der in Ahrhütte geschlüpft ist.

„Die Raupen sind sehr unkompliziert, denn sie fressen fast alles“, sagt Große Meininghaus. Auf ihrem Speiseplan stehen beispielsweise Kirschlorbeer oder Avocado. Und wenn sie sich verpuppt haben, dann heißt es warten. Dann schlüpfen bei ausreichend guten Bedingungen die großen Nachtfalter, deren Vorbeiflug dem eines segelnden Vogels ähnelt.

Die Pracht der Atlasspinner ist allerdings sehr vergänglich. Diese Falter haben, im Gegensatz zu Tagesfaltern, keine funktionsfähigen Organe zur Nahrungsaufnahme, so Schmetterlingsexpertin Große Meininghaus. Die prächtigen Insekten müssen sich also schnell paaren und Eier ablegen. Sie sterben dann zumeist binnen einer Woche bis zehn Tage nach dem Schlüpfen.

Noch nie solch ein großes Exemplar gehabt

„Ein derart großes Exemplar hatten wir hier noch nie“ , sagt die Eifalia-Betreiberin. Nach der Geburt des ersten Riesenfalters in der Nacht zum Donnerstag sind bis zum Freitagvormittag zwei weitere Attacus-Atlasspinner geschlüpft, die sich noch an ihre Kokons hängen. Sie sind nicht ganz so groß wie das erste der in Ahrhütte gezogenen Exemplare. Einige weitere werden folgen, so dass Besucher in der nächsten Woche noch die Chance haben, die Nachtfalter zu bewundern, deren Flügelspannweite fast ein DIN-A-4-Blatt überdeckt.

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Benannt worden ist der Attacus Atlas, der zu den größten Schmetterlingen der Welt gerechnet wird, nach dem Titan Atlas aus der griechischen Mythologie. Der Schmetterling, der zur Familie der Pfauenspinner zählt, kommt vor allem in weiten Teilen Südostasiens und rund um den Himalaya vor. Tagsüber hängen die Falter normalerweise regungslos an Ästen oder Blättern. Durch ihre Färbung und Zeichnung sind sie vor Feinden weitgehend geschützt. Nachts riechen die Männchen mit ihren Federn ähnelnden Fühlern die Weibchen auf große Distanz und folgen ihnen, um sich zu paaren.

Der Schmetterlingsgarten

Vor vier Jahren hat sich Ulla Große Meininghaus den Traum erfüllt und den Eifalia-Schmetterlingsgarten aufgebaut. 350 bis 400 Tag- und Nachtfalter aus exotischen Ländern flattern und schweben in Ahrhütte durch das Schmetterlingshaus. 85 Prozent der Tiere werden als Kokons oder als Eier aus Süd- und Mittelamerika, aus Afrika und Asien geliefert.

„15 Prozent unserer Insekten ziehen wir selbst“, sagt die Eifalia-Chefin. Etwa sechs Monate braucht es durchschnittlich, so Große Meininghaus, bis aus einem Schmetterlings-Ei ein fliegendes Insekt wird, das von den Besuchern bewundert werden kann. Das Konzept scheint aufzugehen. In guten Monaten besuchen Hunderte Schmetterlingsfans das Eifalia-Haus und bewundern die exotischen Schönheiten.

Eifalia bietet den Gästen nicht nur ein Haus voller Falter, sondern auch einen botanischen Schmetterlingsgarten im Freien, Bienenvölker am Haus und zwei Spielplätze für kleine und für größere Kinder stehen bereit. Zudem es gibt Getränke, Kaffee und Kuchen . Darüber hinaus werden Führungen angeboten und für Gesellschaften bis zu 60 Personen besteht die Möglichkeit, im Festsaal zu feiern.

Geöffnet ist der Schmetterlingsgarten bis 30. September täglich von 10 bis 17 Uhr, vom 1. Oktober bis 11. November 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 6,50 Euro, ermäßigt 5,50. Kinder bis drei Jahre haben freien Eintritt.

www.eifalia-schmetterlingsgarten.de