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DJ-DuoTwoTrak aus Bad Münstereifel wollen Groß rauskommen

Lesezeit 5 Minuten

Das DJ-Duo TwoTrak – Michel Fuchs (hinten) und Jonas Sankowsky – begann seine Karriere auf Stufenpartys und Abiturbällen.

Bad Münstereifel/Rheder – TwoTrak nennt sich das DJ-Duo, das sich in relativ kurzer Zeit bereits einen Namen in der Szene der Elektromusik gemacht hat. Vor knapp einem Jahr gingen Jonas Sankowsky (21) aus Rheder und Michel Fuchs (17) aus Bad Münstereifel an den Start, mittlerweile haben sie gute Aussichten, es als DJs weiter nach oben zu schaffen.

Die Jungs stehen auf der Bühne. Vor ihnen Mischpulte, Laptops, Wasser. Hochkonzentriert blicken sie zwischen der Technik vor ihnen und der Menge unter ihnen hin und her. Zwei, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten – aber eine Sache verbindet Jonas und Michel: die Musik. Vor allem im Kreis Euskirchen legen die beiden jungen Männer unter dem Namen TwoTrak auf. Bekannter werden, Erfolg haben – das ist ihr Ziel.

Bereits als Kinder entpuppen sich Jonas und Michel als musikalisch. Michel spielt Gitarre und bringt sich schon mit 13 Jahren das Produzieren elektronischer Musik bei. „Ich habe mir You-Tube-Tutorials angeguckt, mich mit anderen Produzenten ausgetauscht und mir am Ende auch das Equipment zugelegt“, so der 17-Jährige, der in Euskirchen zur Schule geht. Irgendwann beginnt er, als DJ auf Hochzeiten und Geburtstagen aufzulegen.

Jonas fängt früh an, Klavier und Schlagzeug zu spielen. Mit 14 Jahren wendet er sich der elektronischen Musik zu. „Ich habe anfangs nur gemixt und ein bisschen aufgelegt. Ans Produzieren bin ich erst durch Michel gekommen“, so der bereits berufstätige 21-Jährige.

Elektronische Musik jeglicher Art

Kennengelernt haben sich die beiden im vergangenen Jahr. „Es hat einfach gepasst“, sagt Jonas über die erste musikalische Begegnung. Im Oktober 2015 legen sie das erste Mal gemeinsam auf. Sie ergänzen sich, verstehen sich prima. TwoTrak entsteht. Anfangs legt das DJ-Duo auf kleineren Schüler-Partys in der Heinz-Gerlach-Halle in Bad Münstereifel auf. „Unser Ding ist elektronische Musik jeglicher Art, aber auf den Partys müssen wir uns dem Publikum anpassen“, erklärt Jonas. Er widmet sich beim Auflegen der Black Music, Michel ist eher für die „Trash“-Richtung zuständig, „also für das Zeug, das jeder kennt“. Zusammen spielen sie die verschiedenen Genres der elektronischen Musik: von Lounge bis Deep House.

Natürlich würden sie gerne nur Elektromusik auflegen, aber das würde nicht immer gut ankommen, so das Duo. „Der DJ muss das Publikum lesen“, erklärt Jonas. „Zu den Partys, bei denen wir auflegen, geht niemand, um ein bestimmtes Musikgenre zu hören, sondern um Party zu machen.“

Ihre Zukunft soll diese Art des Auflegens nicht sein, aber für die beiden ist es ein guter erster Schritt, um an Bekanntheit zu gewinnen. Mit der Resonanz sind sie bislang sehr zufrieden. Nach und nach werden ihnen auch öfter größere Auftritte angeboten. „Die für uns beste Party war eine Studentenfete in Bonn. Da sind die Leute so richtig ausgerastet“, erzählt Jonas.

Ungefähr 15 Auftritte hatte das DJ-Duo bisher zusammen. Vor mehr als 700 bis 800 Leuten haben die beiden jedoch noch nicht gespielt. „Es ist schwierig, hier groß rauszukommen, die Eifel bietet nicht die Chancen, die wir in Köln hätten“, meint Michel. Deshalb wollen Jonas und er sich mit ihrer jetzigen Situation auch nicht zufriedengeben. Im Moment reicht noch der Spaß am Auflegen, in der Zukunft sehen sich die DJs jedoch woanders.

Tanztal am Ring

Am Nürburgring findet vom 26. bis zum 28. August das elektronische Festival „Tanztal“ statt. Auf drei Bühnen werden mehr als 30 DJs auflegen, unter anderem Größen wie Jan Leyk und Guru Josh Project.

Auf der Newtalent-Stage haben Nachwuchs-DJs die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Auch „TwoTrak“ wird dabei sein. haben. Bei einem Voting auf Facebook belegte das DJ-Duo mit mehr als 450 Stimmen den zweiten Platz.

Das Tanztal-Festival erfreut sich in den sozialen Netzwerken großer Beliebtheit. Es bietet einen Campingbereich und ein „Foodvillage“. Weitere Infos auf der Facebook-Seite „TanzTal - Elektronisches Festival am Nürburgring“ und auf der Homepage. (had)

Keine schlechte Bilanz bis jetzt

„Einige Unterstützer konnten wir bereits überzeugen. Trotzdem hören wir nicht auf, unsere Musik zu verbreiten“, erklärt Jonas. Das DJ-Duo schickt die selbst produzierten Lieder an Labels und andere DJs. Zurück komme immer ein gutes Feedback, das sie ermutige weiterzumachen, so Jonas und Michel. „Wenn man ein Lied von uns im Internet sucht, erscheinen fünf Seiten, auf denen man es downloaden kann. Also laden auch andere unsere Lieder hoch, das ist schön zu sehen“, sagt Michel zufrieden.

Das Duo arbeitet hauptsächlich über den Online-Musikdienst SoundCloud. Auch von Spotify, einem der weltweit größten Musik-Streaming-Dienste, kam schon ein Angebot. „Das Ganze kann also noch viel größer werden“, glaubt Michel und ergänzt: „Wir wollen noch höher hinaus, noch seriöser wirken.“

Einen kleinen Durchbruch gab es für die Jungs aus Bad Münstereifel und Rheder auch schon: Ihr „Summer Remix“ des bekannten Songs „One Dance“ wurde mehr als 6000-mal aufgerufen und 40-mal geteilt. Für zwei DJs aus der Eifel ist das keine schlechte Bilanz.

Einmal in der Woche treffen sich die Nachwuchs-DJs. Michel strotzt dabei vor Ideen für neue Lieder. Er scheint der kreative Kopf des Duos zu sein, der eher zwanglos an das Ganze herangeht. Jonas hingegen versucht, kühlen Kopf zu bewahren und alles durchzuplanen. „Ich bin nie zufrieden“, lacht er. Zwei junge Leute eben, die ziemlich unterschiedlich sind, sich aber nicht von ihrem Weg abbringen lassen.

Etwas Gutes hat ihr noch überschaubarer Bekanntheitsgrad, meint Jonas: „Wir müssen uns noch nicht um Image-Pflege bemühen, sondern können uns ganz auf die Musik konzentrieren.“