Wachtberg-Berkum – Im Hallenbad wird gerade kräftig gearbeitet, denn zu Beginn der Schulferien soll der wegen der Corona-Pandemie eingestellte Schwimmbetrieb wieder aufgenommen werden. „Wir haben uns gleich nach der Schließung am 14. März an die Arbeit gemacht und zuerst den nötigen Austausch von Filtern begonnen, um die Zeit zu nutzen“, erklärte Kai Birkner, Geschäftsführer der „Energie + Wasser Wachtberg“ (enewa), die das Bad für die Gemeinde betreibt. Die Arbeiten sind Vorboten der geplanten Schwimmbaderweiterung, die aber zunächst am Dienstag im Bauausschuss vorgestellt werden soll. So lange hält die Gemeinde auch grafische Darstellungen, wie der Anbau aussehen könnte, zurück.
Das Architekturbüro Haas aus Troisdorf hat den Umbau geplant. Zwar bescheinigte das Büro der Gebäudehülle einen guten Zustand, doch im Inneren und bei der Technik gebe es nach 44 Betriebsjahren einigen Nachholbedarf, steht in den Unterlagen, die Ratsmitglieder bereits erhielten. Durch eine poröse Bodenabdichtung sei Wasser aus dem Dusch- und WC-Bereich ins Untergeschoss gesickert, ist darin zu lesen. Fliesen lägen auf Hohlräumen, und korrodierte Leitungen seien entdeckt worden. Die Umkleidekabinen aus den 70er Jahren gelten außerdem inzwischen als „nicht mehr stabil“.
Kosten von 2,5 Millionen Euro
Reparaturen von 600.000 Euro sind die Folge. Sie führen mit 930.000 Euro für die Sanierung der Gastronomie samt Umgestaltung des Foyers und Änderungen an den Außenanlagen sowie 970.000 Euro für einen Anbau samt Einrichtung eines Mutter-Kind-Bereichs zu einem Kostenvolumen von 2,5 Millionen Euro. Der Anbau misst gemäß der mitgelieferten Entwurfspläne 15,4 mal 22,44 Meter und nimmt demnach eine Grundfläche von fast 346 Quadratmetern ein.
Hallenbad Wachtberg
44 Jahre ist das Hallenbad in Wachtberg alt. Seit dem 1. Juli 2015 ist die Energie + Wasser Wachtberg GmbH (enewa) der Betreiber.
Renovierungen hat das Bad bereits einige erfahren, jedoch noch nie so in seinem Kern, wie jetzt geplant. 2014 investierte die Gemeinde in die Außenhaut des Gebäudes, die auch jetzt noch ausreichend fit ist. 2018 wurde die Lüftungstechnik auf Vordermann gebracht.
2021 soll es einen Anbau, eine größere Küche und Arbeiten an der teils maroden Technik geben, um dem Bad eine familiengerechte Zukunft zu bescheren.
www.enewa.de/hallenbad
Der Umbau soll das Bad vor allem familiengerecht machen. Bislang war es auf die Nutzung durch Schulen und Vereine ausgelegt. Die enewa hatte aber schon lange darauf hingewiesen, dass das runde Kinderbecken mit seinen drei Metern Durchmesser auf keinen Fall mehr ausreiche, zumal unter anderem durch Schließungen von Bädern im Umfeld von Wachtberg immer mehr Familien das Hallenbad nutzten. Wasserattraktionen und Liegeplätze für beaufsichtigende Begleitpersonen seien notwendig. Die soll es nun alles geben. Von einem Ruheraum ist außerdem die Rede, der sich gleichfalls als Gymnastikraum nutzen ließe. Die Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg hat entsprechenden Bedarf angemeldet.
Zudem soll die Küche, in der Decken und Lüftungsanlage zu erneuern sind, eine Durchreiche zum Außenbereich erhalten. Bei der Vergrößerung der Küche soll auch der letzte noch ungedämmte Fassadenbereich modernisiert werden. Laut Planer könnten die Arbeiten im Sommer 2021 beginnen.