27 VerletzteTraktorfahrt eines Junggesellenvereins endet mit tragischem Unfall
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Swisttal-Heimerzheim – Es sollte ein gemütlicher Ausflug des Junggesellenvereins Walberberg zum Festumzug beim Heimerzheimer Junggesellenfest werden. Ein 18-Jähriger chauffierte den Traktor samt Anhänger, auf dem sich nach Angaben der Polizei rund 20 ungesicherte Personen befanden. Nachdem der Fahrer mehrere Runden im Kreisverkehr an der Kölner Straße am Ortseingang von Heimerzheim gedreht hatte, kippte der Hänger aus bislang noch ungeklärten Umständen um.
Dabei gab es 27 Verletzte. Insgesamt mussten 21 Menschen in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Eine schwerstverletzter Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Kölner Universitätsklinik geflogen. Sechs weitere Personen wurden zum Glück nur leicht verletzt. Mehr als zehn weitere Betroffene wurden nach dem Unglück psychologisch betreut.
Rettungshubschrauber vom Nürburgring im Einsatz
„Wir wurden um 12.33 Uhr alarmiert. Gemeldet wurde ein Massenanfall von Verletzten und eine eingeklemmte Person“, erklärte der Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal, Christian Klein. Rund 35 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Swisttal, Heimerzheim, Ludendorf und Miel rückten aus. Außerdem wurden 26 Rettungswagen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Euskirchen sowie aus Brühl, Wesseling und Köln angefordert. Auch der Gerätewagen des Sanitätsdienstes wurde zur Unterstützung der Helfer zur Unfallstelle beordert.
„Darüber hinaus waren zwei Rettungshubschrauber im Einsatz, von denen einer vom Nürburgring kam“, berichtete Klein. „Als die ersten Einsatzkräfte am Unfallort eintrafen, war aber glücklicherweise keine Person mehr eingeklemmt. Deshalb konnten wir uns sofort um die Versorgung der Verletzten kümmern“, so der Sprecher. Die Wehrleute und die Besatzungen der nach und nach eintreffenden Rettungswagen sowie die neun Notärzte hatten alle Hände voll zu tun, die Verletzten zu versorgen.
Neben dem umgekippten Hänger lagen zahlreiche Bier- und Wasserflaschen. Die Feuerwehr hatte vor dem Anhänger einen Pavillon aufgebaut. Von überall war Blaulicht zu sehen. Mit der Zeit trafen immer mehr Angehörige am Unfallort ein. Darunter zahlreiche Eltern, Viele von ihnen standen unter Schock, wollten aber so schnell wie möglich wissen, was mit ihren Familienmitgliedern passiert war. Einige schüttelten mit dem Kopf, auch Tränen flossen. Andere spendeten sich gegenseitig Trost. „Ich weiß nicht in welches Krankenhaus“, sagte eine Frau, die mit ihrem Handy telefonierte.
Festumzug wurde abgesagt
Die Angehörigen und mehr als zehn Betroffene, die bei dem Unfall unverletzt geblieben waren, wurden von Notfallseelsorgern und Mitglieder der „PsychoSozialen Unterstützung“ P(SU) Bonn/Rhein-Sieg betreut. Die Polizei hatte die Unfallstelle großräumig abgesperrt. Schon die Abbiegespur von der L 182 hatten Beamte mit einem Dienstwagen dicht gemacht. Der Kreisverkehr wurde für mehrere Stunden komplett gesperrt. Zur Rekonstruktion des Unfalls wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Das Traktorgespann wurde sichergestellt.
Der Heimerzheimer Junggesellenverein „Fidelitas“ sagte den Festumzug kurzerhand ab. Die Festgemeinde traf sich vor dem Zelt. Die Veranstaltungen am Montag wie der Frühschoppen um 12 Uhr und die Paiasverbrennung um 19 Uhr sollen aber stattfinden.