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Rheinbacher Schülerin (17)Grausamer Mord von 1979 ist wieder ein Thema

Lesezeit 2 Minuten
Eine 17-Jährige wartet abends an einer Kreuzung auf ihren Bruder, der sie abholen will.

Ein Zeuge sieht Claudia Wilbert nur wenige Augenblicke zuvor mit einem fremden Mann - ist er ihr Mörder? (Szene aus Aktenzeichen XY)

Cold Case Claudia Wilbert: Die Polizei bittet um Hinweise aus Rheinbach. Ihr Fall wird im ZDF bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“ ausgestrahlt.

An einem Märzabend im Jahr 1979 entdeckten Spaziergänger eine Frauenleiche an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel-Scheuren. Das Opfer, Claudia Wilbert, war gefesselt und erschlagen worden. Vom Täter fehlt bis heute jede Spur.

Zuletzt war die 17-Jährige, zwei Tage zuvor, am Abend des 28. März 1979 um 22.10 Uhr nach einem Klassentreffen im Stadtpark von Rheinbach gesehen worden. Sie soll dort auf ihren Bruder gewartet haben, der sie abholen sollte. Zeugen beobachteten aber, wie sie zu einem unbekannten jungen Mann in ein Auto stieg.

Fall Claudia Wilbert bei „Aktenzeichen XY ungelöst“

Dieser Fall, der auch den früheren, inzwischen verstorbenen Rheinbacher Polizeichef Hans-Peter Höfel nie losgelassen hat, wird nach nun 45 Jahren nochmals in die Öffentlichkeit gebracht. Am Mittwoch, 11. September, stellt Franz Wirges von der Abteilung Cold Case der Bonner Polizei den Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vor. Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe bereits jetzt unter (0228) 15 0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de entgegen.

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Dieses Foto von Claudia Wilbert veröffentlichte die Polizei jetzt.

Dieses Foto von Claudia Wilbert veröffentlichte die Polizei jetzt.

Die Kripo rekonstruierte seinerzeit, dass etwa 30 Minuten vor dem Verschwinden der jungen Frau ein Autofahrer in einem ähnlichen Pkw mit Euskirchener Kennzeichen eine Mitschülerin von Claudia Wilbert an derselben Stelle in Rheinbach belästigt hatte. Zeugen beschrieben das Fahrzeug als Renault 6 oder ein vergleichbares Modell (Peugeot 104, VW Golf, Opel Kadett).

Hinweise zum Fall Claudia Wilbert erhofft

Es ist wahrscheinlich, dass es sich um dasselbe Fahrzeug handelt, in das Claudia Wilbert einstieg. Die Ermittler erhoffen sich auch heute noch Hinweise zu dem Fahrzeug, das weiß, beige oder hellgrau war und Ähnlichkeit mit einem Renault 6 gehabt haben soll, der etwas größer als der bekanntere R4 war. Es gab später Gerüchte über einen Täter aus dem Heimatdorf der Jugendlichen, die sich aber nie bestätigten. Ein Suizid des Mannes konnte nicht in Verbindung zu dem Mord gebracht werden.

Die Kripo hält es für möglich, dass der Täter seinerzeit auch andere Frauen angesprochen hat. Wer sich trotz der langen Zeit noch daran erinnern kann, dass er Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre negative Erfahrungen mit einem Autofahrer im Raum Rheinbach, Euskirchen oder Bonn gemacht hat, der könnte in diesem „Cold Case“ weiterhelfen. Auch Schilderungen von Bekannten können Hinweise enthalten.