Michael Sachse stellt in der siebten und letzten Folge unserer Gastro-Reihe Biergärten in Bonn, Rheinbach, Meckenheim und Königswinter vor.
Gastro-SzeneLauschige Plätzchen in Biergärten rund um Bonn
Von Michael Sachse
Lesezeit 6 Minuten
Prosit auf angenehme Sommerabende: Der Biergarten der Endenicher „Harmonie“ bietet dafür ausreichend Platz.
Copyright: Meike Böschemeyer
Waldhotel Rheinbach
Wenige Kilometer entfernt vom Rheinbacher Zentrum residiert das Waldhotel. Vom Stadtkern führt der Weg direkt in den Kottenforst. Auf dem Gelände befindet sich jedoch nicht nur ein Hotel. Das gastronomische Ensemble des Betreiberehepaares Katharina und Jens Pfannkuch umfasst zudem ein feines Restaurant, ein Bistro und einen bayerischen Biergarten mit 80 Sitzplätzen. Mitten im Grünen verweilen die Gäste auf bequemen Stühlen und können die letzten heißen Tage des Sommers unter Schatten spendenden Bäumen und großen Sonnenschirmen bei einem erfrischenden Hellen genießen. Bayerische Gemütlichkeit und eine bodenständige Küche finden hier zusammen.
Bayerisch-urig: Der Biergarten des Waldhotels in Rheinbach.
Copyright: Waldhotel
Gezapft werden Münchner Helles und Weißbier von Erdinger, Gaffel Kölsch sowie Bitburger Pils. Weine und Sekt kommen mehrheitlich vom Weingut Brogsitter an der Ahr. Es gibt typische Biergarten-Schmankerl wie einen Wurstsalat mit Brezel (8,90 Euro) oder ofenfrischen Leberkäs mit Kartoffelsalat und Brezel (10,90 Euro). Neben Flammkuchen stehen Salate und Speisen vom Lavastein-Grill im Mittelpunkt. Dazu zählen Spanferkelrollbraten mit Serviettenknödel und Krautsalat, Pulled Pork Burger mit Pommes frites (je 13,90 Euro) oder vegane Currywurst mit Pommes frites (11,50 Euro). Eis und Apfelstrudel mit Sahne und Vanilleeis (6,90 Euro) sorgen für süße Leckerbissen.
Biergarten im Waldhotel Rheinbach, Ölmühlenweg 99, 53359 Rheinbach, Telefon (0226) 16 92 20, donnerstags und freitags 15 bis 22 Uhr, samstags 14 bis 22 Uhr und sonntags 11 bis 20 Uhr.
Alles zum Thema Biergarten Köln
- Außengastronomie auf der Trankgasse Gaffel wollte Biergarten am Kölner Dom – warum der Vorstoß scheiterte
- Altstadt-Promenade Kölns Bierbörse lockt am Wochenende mit einer Tour um die Welt
- Unseriöse Angebote im Netz Betrug bei Wiesn-Tischen – Verbraucherzentrale warnt
- Neuer Pächter So sieht es jetzt in der Niederpleiser Mühle in Sankt Augustin aus
- Sommer in Köln Acht Tipps für Ausflüge zu kühlen Orten in Rodenkirchen
- Gastro-Tipps Biergärten mit Aussicht in Bonn und Umgebung
- Kölsch, Pommes und Sonne 11 schöne Biergärten in Köln für den Feierabend
„Zum Fässchen“ Meckenheim
Was wäre die Meckenheimer Altstadt ohne das „Fässchen“? Andrea und Otto Stangl bewirten das Gasthaus seit mehr als drei Jahrzehnten. Auf ihrer Terrasse vor dem Eingang haben sie Platz für 80 Gäste. Der Garten hinter dem Haus erweitert den Spielraum und wird im Sommer für Feierlichkeiten und geschlossene Gesellschaften genutzt. Otto Stangl stammt aus dem österreichischen Karpfenberg und stand über zwei Jahrzehnte in der gehobenen Gastronomie Stockholms am Herd. Diese Zeit hat seinen Stil entscheidend geprägt. Daraus resultiert die individuelle Melange von deutschen, österreichischen und schwedischen Einflüssen.
Aus der Küche kommt zum Beispiel ein bunter Salat mit Backhendlstreifen und Kürbiskernöldressing (17,50 Euro), Flammkuchen mit Tiroler Bauernspeck (13,50 Euro) oder gebratenes Zanderfilet auf Blattspinat mit Dill-Kräuter-Weißweinsauce und Meckenheimer Kartoffeln (29,50 Euro). Eine Spezialität ist das Stadtsoldatenschnitzel mit Champignon „à la Crème“, Pommes frites und Salat (16,50 Euro). Zum Abschluss schmeckt sowohl die Mandeltorte mit Beerencocktail (8,50 Euro) als auch der Kaiserschmarrn mit Zwetschenröster (12,50 Euro). Gezapft werden Pils, Alkoholfreies und Landbier von Bitburger sowie Gaffel Kölsch. Im Weinkeller lagern Tropfen von der Ahr bis zu Weinen aus der Wachau. Alkoholfreien Genießern empfehlen die Stangls ein österreichisches Spritzgetränk.
Zum Fässchen, Hauptstraße 92, 53340 Meckenheim, (02225) 30 12, mittwochs bis samstags ab 17 Uhr, sonntags 11.30 bis 14 Uhr und ab 17 Uhr.
„Harmonie“ Bonn
Die kleine, aber feine Endenicher Szene umfasst nicht nur ein Improvisationstheater, ein Kino, ein Theater und mehrere Restaurants, sondern auch einen beachtlichen Biergarten. Dieser befindet sich unter dem Dach der „Harmonie“. Vor mehr als 100 Jahren war hier schon ein Tanzhaus, in dem Vereine und durstige Bürger sich trafen und feierten. Heute ist die „Harmonie“ eine gastronomische Institution mit vielen Facetten: Restaurant, Musikclub mit abwechslungsreichem Veranstaltungsprogramm, Kneipe, Party-Location und Biergarten mit 180 Sitzplätzen. Teile des Außenbereichs sind überdacht.
Die Atmosphäre wird von altem Baumbestand, Fachwerk und schattigen Eckchen geprägt. Die Küche präsentiert sich abwechslungsreich. Der Speiseplan umfasst sowohl mediterrane als auch Speisen deutscher Herkunft. Ein bunter Salat mit gegrilltem Lachs kommt zum Beispiel für 18,90 Euro, eine Pizza Frutti di Mare für 15,90 Euro oder Spaghetti Bolognese für 10,80 Euro auf den Teller. Für zusätzliche Abwechslung sorgen Offerten von der Wochenkarte. Das passende Fassbier-Angebot umfasst vier Alternativen: Krombacher Pils, Peters Kölsch, Starnberger Weisse und Andechser Hell. Im offenen Ausschank stehen acht Weißweine, ein Rosé und sechs Rotweine.
„Harmonie“, Frongasse 28-30, 53121 Bonn, Telefon (02 28) 61 40 42, dienstags bis sonntags ab 17 Uhr.
Ennert Bräu Bonn-Beuel
Der Biergarten der Hausbrauerei Ennert Bräu liegt ein wenig versteckt im Beueler Ortsteil Pützchen. Am Rande des Ennert, dem nördlichsten Teil des Siebengebirges, finden 200 Gäste draußen einen Sitzplatz. Das Lokal wird in dritter Generation von Uwe Lorbetzki geführt. Der Gastgeber ging seiner Passion als Brauer schon im zarten Alter von 15 Jahren nach, als er in der Küche seiner Mutter die Maische durch Handtücher drückte. Zunächst braute er sein Bier nur für Freunde, Bekannte und die Stammgäste der ehemaligen Ennert Klause. Nach einer Ausbildung in der früheren Kurfürsten Brauerei wechselte er für einige Jahre nach Köln, wo er verschiedene Sorten Kölsch braute. Parallel dazu stellte er bereits den Bauantrag, um eine eigene Brauerei zu gründen.
Schon damals reifte die Idee für ein eigenes „Beethoven Bier“. Frisch gezapft werden aktuell das naturbelassene Ennert Bräu, das Weizenbier „Beethoven Bonnensis“ und das Rotbier „Beethoven 254“. Der Braumeister lüftet seine Biergeheimnisse übrigens bei Biertastings. Wie wird Bier gebraut? Wie viele Sinne machen mit? Wer erschmeckt die richtige Biersorte? Was ist dieses hopfenverwöhnte, goldgelbe, wohlschmeckende Getränk? Als Alternative gibt es verschiedene deutsche Weine sowie Schnäpse aus der Berghof Brennerei. Zu den alkoholfreien Getränken zählen diverse Schorlen und Säfte.
Für hungrige Gäste werden unter anderem Flammkuchen (ab 13,90 Euro), diverse Salate (ab 16,50 Euro) und Schnitzel (ab 17,90 Euro) serviert. Außerdem bereichern sieben verschiedene Burger die Speisekarte, darunter ein Avocado- (18,90 Euro) oder Pulled Pork Burger (17,90 Euro). Zudem sorgen Gerichte mit Pfifferlingen für saisonale Akzente.
Ennert Bräu, An den Hecken 1, 53229 Bonn, Telefon (02 28) 43 17 84, montags und mittwochs bis freitags ab 17 Uhr, samstags ab 15 Uhr und sonntags ab 12 Uhr.
Bredershof Königswinter
Der Bredershof im Königswinterer Ortsteil Niederdollendorf hat zahlreiche Facetten: Ein uriges Lokal mit Fachwerk-Ambiente, ein Gewölbekeller, in dem früher die Weine in riesigen Holzfässern heranreiften, und einen schattigen Biergarten mit altem Baumbestand. Im Innenhof des denkmalgeschützten Gebäudes finden bis zu 200 Gäste einen Sitzplatz unter Kastanien und Linden.
Von der separaten Karte locken deftige Klassiker und Grillgerichte. Serviert werden unter anderem weinbegleitende Speisen wie Scheiben vom Roastbeef (21,50 Euro) oder Sülze (14 Euro), die jeweils mit Bratkartoffeln serviert werden. Ein Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes frites kostet 16,50 Euro, eine Grillwurst 4 Euro und Cheeseburger mit Pommes frites 15,80 Euro. Salate - mit Thunfisch oder Schafskäse (je 15,50 Euro) - oder Gambas in Knoblauch (13,50 Euro) stehen zudem im Sommer im Fokus. Hinzu kommen Offerten von der Tageskarte.
Überragend ist das Weinangebot. Zur Auswahl stehen allein 20 offene Weine. Dabei kommen die lokalen Winzer ebenso zum Zug wie Weine aus anderen deutschen Anbaugebieten oder italienische und spanische Erzeugnisse. Aus den Zapfhähnen fließen Veltins Pils, Gaffel Kölsch und Maisel's Hefeweizen. Wer auf Alkohol verzichtet, sollte den Bredershof-Cocktail probieren, der mit Maracujasaft, Bitter Lemon, frischen Beeren und einem Schuss Traubensaft zubereitet wird.
Bredershof, Hauptstraße 128, 53639 Königswinter-Niederdollendorf, Telefon (0 22 23) 18 50, montags bis freitags ab 17 Uhr, samstags 1b 15 Uhr und sonntags ab 12 Uhr.