Meckenheim – Der Wahlkampf für die Kommunalwahl am 13. September hat volle Fahrt aufgenommen, gleichzeitig werfen die Vorbereitungen zur Wahl der Abgeordneten des 20. Deutschen Bundestags ihre Schatten voraus: Am Samstag trafen sich 113 Liberale aus dem Rhein-Sieg-Kreis zu einer Kreiswahlversammlung in Meckenheim.
Nicole Westig, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2017, stellte sich ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl. Die 52-jährige Kreisvorsitzende der FDP wurde aber nur mit wenig schmeichelhaften 77 Prozent, das entspricht 83 Ja-Stimmen, zur Bundestagskandidatin der FDP im Rhein-Kreis II (Wahlkreis 98) gewählt. Es gab 20-Nein-Stimmen und vier Enthaltungen, eine Stimme war ungültig. Zum Wahlkreis von Westig gehören Alfter, Bad Honnef, Bornheim, Königswinter, Meckenheim, Rheinbach, Sankt Augustin, Swisttal und Wachtberg.
Zwei Bewerber gab es für den rechtsrheinischen Wahlkreis 97 (Rhein-Sieg-Kreis 1; Eitorf, Hennef, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Ruppichteroth, Siegburg, Troisdorf und Windeck): Dort trat Ralph Lorenz aus dem Ortsverband Windeck gegen Jennifer Kotula aus Siegburg an. Der 50-Jährige, der momentan bei der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein im Bereich Personalbeschaffung tätig ist, wurde mit 59 Ja-Stimmen gewählt.
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Sowohl Lorenz als auch Westig bringen Erfahrung aus jahrzehntelanger parteipolitischer Arbeit mit: „Wir setzen auf seine Eigenverantwortung, seine Leistungsbereitschaft und den Wettbewerb“; erklärte Westig. Für die pflegepolitische Sprecherin im Bundestag ist der Umgang mit Senioren ein wichtiges Zukunftsthema. „Selbstbestimmt in allen Lebenslagen“, dieser Grundsatz müsse auch für Menschen mit Pflegebedarf gelten, betonte Westig: „Dass dies so lange wie möglich ist, dafür kämpfe ich mit Leidenschaft“.
Westig trat 1987 in die FDP und in die Jugendorganisation der Liberalen ein. Dem Landesvorstand der Jungen Liberalen gehörte sie vier Jahre an. Die aus dem Sauerland stammende studierte Romanistin hatte ein Mandat im Gemeinderat von Rheinbreitbach, später ab 2014 im Rhein-Sieg-Kreistag als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Bei der Bundestagswahl 2017 zog sie über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag ein. Die Partei hatte bundesweit 10,7 Prozent geholt. In aktuellen Trends liegt die FDP zwischen fünf und sechs Prozent.
Ralph Lorenz schaffte es, bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 für die FDP im Wahlkreis so viele Erststimmen wie niemals zuvor zu gewinnen. Der gelernte Industriekaufmann weiß also, was auf ihn im Wahlkampf zukommt. Lorenz tritt für eine „Kultur der zweiten Chance ein“, Bildung ist eines seiner zentralen Themen. Schließlich habe er selber nach der Insolvenz seines Holz-Import-Export-Handels und gesundheitlichen Problemen eine zweite Ausbildung in der Kranken- und Altenpflege absolviert.
Beide Kandidaten stehen laut eigener Aussage für soziale Marktwirtschaft und Gerechtigkeit. Gemeinsam mit den Bürgern wollen sie für eine starke FDP vor Ort und im Land kämpfen. Sie appellierten an die Bürger dabei mitzumachen, „die FDP mit einem starken Ergebnis in den Bundestag zu führen“.