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Müllsammelaktion in KönigswinterFreiwillige putzen das Rheinufer raus

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Fleißige Sammlerinnen: Sarah, Carolin, Annika und Iona (von links) zeigen stolz einen großen Müllfund vom Rheinufer.

Königswinter-Niederdollendorf – Gedankenlos weggeworfener (Plastik-)Müll ist die Kehrseite vom Freizeitgenuss am Rheinufer und auf den Rheinwiesen. Um dagegen anzugehen, beteiligte sich der Naturschutzbund Rhein-Sieg (Nabu) am weltweiten Küstenputztag mit einer Müllsammelaktion am Rhein.

Leere Flaschen aus Glas und Plastik werden zurückgelassen und oft entsorgen die Grillgruppen ihre Einweggrills gleich an Ort und Stelle: „Häufig werden Glasflaschen zerschlagen und stellen für Mensch und Tier eine große Verletzungsgefahr dar“, sagte Birgit Simon vom Nabu, die die Aktion in Niederdollendorf organisiert hatte.

Fast 30 Teilnehmer, 15 Kinder und zwölf Erwachsene, waren dabei, ausgestattet vom Baubetriebshof mit Müllsäcken und Greifzangen. Handschuhe konnten am Nabu-Stand ausgeliehen werden, damit man sich beim Aufsammeln von Scherben nicht verletzt.

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Eine erhebliche Menge von Pfandflaschen wurde aussortiert und wird eingelöst, aber auch eine verroste Deichsel, Räder und sonstiger Unrat wurden aus dem Gebüsch geholt. „Es sieht ja nicht nur hässlich aus, wenn der Müll herumliegt“, sagte Hannegret Krion, Vorsitzende des NABU Rhein-Sieg, „der Müll wird ja auch vom Wasser mitgerissen und gelangt so ins Meer und sammelt sich zu immer mehr zunehmenden Müllstrudeln in den Ozeanen.“

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Die Kehrseite des Freizeitgenusses: Den Müll, den andere am Rheinufer hinterlassen haben, entfernten Groß und Klein beim Küstenputztag.

Plastikmüll braucht Jahrhunderte um zu verrotten und füllt die Mägen von Seevögeln, Delfinen und Walen. Mittlerweile sei die gesamte Nahrungskette so sehr mit Mikroplastikpartikeln verseucht, dass man sie schon im menschlichen Blut nachweisen könne. Schätzungsweise gelangten bis zu 13 Millionen Tonnen jährlich in die Meere über kommunale Abwässer, Mülldeponien, illegale Entsorgung und Tourismus.

Die weltweite Produktion von Kunststoff lag laut Naturschutzbund bereits im Jahr 2015 bei 381 Millionen Tonnen und damit um das 50-fache höher als vor 60 Jahren.