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dbb-Forum in KönigswinterBildungszentrum soll für Rettungskräfte umgewandelt werden

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Auf einem großen Areal in Thomasberg ist das dbb Forum Siebengebirge angesiedelt.  

Königswinter – Das Tagungszentrum des Deutschen Beamtenbundes (dbb Forum Siebengebirge) in Thomasberg soll einen neuen Besitzer und somit auch eine neue Funktion erhalten. Nach dem Verkauf an den Bund soll die ehemalige Tagesstätte zu einem Einsatznachsorgezentrum für Hilfs- und Rettungskräfte umgewandelt werden.

Der Haushaltsansatz beläuft sich auf rund acht Millionen Euro. Das gab Bundestagsmitglied Sebastian Hartmann (SPD) bekannt.

In der „Bereinigungssitzung“ zum Bundeshaushalt 2022 ist der Betrag für den Erwerb der Immobilie und den Aufbau des Einsatznachsorgezentrums zur Verfügung gestellt worden.

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dbb Forum in Thomasberg hat 88 Zimmer und drei Tagungsräume

Das 1983 entstandene Gebäude ist in den Jahren 2000 und 2001 komplett saniert worden. Nach zunächst drei Bettenhäusern kam dann ein viertes hinzu. Insgesamt stehen 88 Einzel- und Doppelzimmer und 13 Tagungsräume zur Verfügung.

Den 37 Mitarbeitern war im Dezember mitgeteilt worden, dass das Bildungszentrum aufgegeben wird.

„Wir sind in einer extrem frühen Phase unserer Überlegungen, die in alle Richtungen gehen“, so Geschäftsführer der für die dbb-Forum zuständige Betriebs- und Anlagengesellschaft, Bernhard Nietgen.

Fehlende Wirtschaftlichkeit durch Pandemie und Lockdown

Das Areal in Thomasberg befindet sich in einer herausgehobenen Lage mit einem Hauptgebäude, den vier Gästehäusern Ölberg, Drachenfels, Petersberg und Löwenburg und einer Parkanlage.

„Allgemein können sich alle Bildungszentren nicht den Veränderungen des Marktes entziehen“, erläutert Nietgen. Die Pandemie und die lange Schließung habe zu einer fehlenden Wirtschaftlichkeit geführt. Der Bund sei aber sicherlich nicht der einzige Interessent, fügt er an.

Als innenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion hatte Hartmann sich seit längerem für eine bessere Betreuung für Einsatzkräfte ziviler Hilfsorganisatoren eingesetzt und hatte Anfang März die Schaffung eines Bundeszentrums für die psychosoziale Notfallversorgung im Raum Bonn/Rhein-Sieg angeregt.

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Als vor einigen Wochen durchsickerte, dass der dbb sein Tagungs- und Bildungszentrum in Königswinter veräußern wolle, erkannte Hartmann die Chance. Die Konzeption soll beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und dem Technischen Hilfswerk (THW) liegen.

Im Beschluss des Haushaltsausschusses heißt es: „Mit der Aufgabe des barrierefreien Gebäudes durch den Beamtenbund steht eine geeignete Liegenschaft zur Verfügung, die den Aufbau eines Einsatznachsorgezentrums sehr kurzfristig ermöglichen würde. BBK und THW werden aufgefordert, zügig Einvernehmen über den gemeinsamen Aufbau und Betrieb eines solchen Zentrums herzustellen.“

Sebastian Hartmann spricht von einem weiteren friedlichen Beitrag aus Deutschland für die internationale Zusammenarbeit. „Gerade die Region Bonn/Rhein-Sieg könnte somit entlang eines Netzwerkgedankens sämtliche vorhandene Ressourcen bündeln und zu Forschung und Betreuungskapazitätsaufbau beitragen.“