80.000 Karnevalisten kamen 1949 zur Einweihung des Denkmals am Fuße des Drachenfelses. 75 Jahre später wurde jetzt erneut gefeiert.
75 JahreKarnevalisten feierten Jubiläum des Willi-Ostermann-Denkmals in Königswinter
Geduld und Schlage stehen waren am frühen Nachmittag in der Talstation der Drachenfelsbahn angesagt, denn es galt die rund 300 Gäste zur Mittelstation zu befördern, die an der Gedenkfeier im Schlosspark von Schloss Drachenburg teilnehmen wollten und der Einladung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) gefolgt waren. Zum 75. Mal jährte sich der Tag, an dem die GKKG von 1860 e.V. dem Heimatdichter Willi Ostermann im Nachtigallental ein Denkmal errichtet hatte.
An jenem 3. Juli 1949 konnte der damalige Präsident Fritz Bastin neben Käthe Ostermann und Thomas Liessem, Präsident der Prinzen-Garde Köln, rund 80.000 Besucher aus dem gesamten Rheinland begrüßen, die nach Königswinter gekommen waren, um der Einweihung beizuwohnen. „Karneval bei glühender Sommerhitze“ titelte damals eine Zeitung und traf exakt ins Schwarze.
300 Gäste kamen zur Feier im Park von Schloss Drachenburg
Naturschutzgründe verhinderten eine Feier im Nachtigallental, aber mit dem Ausweichort im Park von Schloss Drachenburg war ein geschichtsträchtiger Standort für die Einladung aller Präsidentinnen und Präsidenten des Festausschusses Siebengebirge, des Festkomitees Kölner Karneval, der Willi-Ostermann-Gesellschaft Köln sowie den Vertretern aus Politik, Wirtschaft und den ortsansässigen Vereinen aus Königswinter gefunden worden.
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Guido Hoffmann, Präsident der GKKG, begrüßte seine Gäste aufs herzlichste und so ausführlich, dass Landrat Sebastian Schuster dies in seinem Grußwort aufgriff und nachfragte, ob irgendjemand noch nicht persönlich angesprochen worden sei. Er würdigte den Künstler Willi Ostermann, der heute noch „rauf und runter“ gespielt werde und dessen Lieder kein bisschen angestaubt wären.
Mit einem Grußwort war Professor Karl Heinz Erdmann, Vorstandsmitglied der Nordrhein-Westfalenstiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege vertreten, der mit beeindruckenden Zahlen aufwartete: so hat die Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1986 rund 3.500 Projekte mit etwa 310 Millionen Euro gefördert und allein in Königswinter 43 mit rund 20 Millionen. Dass dazu Schloss Drachenburg gehört, sei am Rande erwähnt.
Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft Köln, die sich im Jahr 1967 gründete, bedankte sich bei der GKKG für die Aufstellung und Pflege des Denkmals und die Freundschaft zu den „Ostermännern“, die seit Jahren gepflegt wird. „Gerade auch mit Deiner Leidenschaft, lieber Guido, haben sich neue Impulse entwickelt und intensiviert“, betonte er. „Brauchtum kann zeitgemäß sein und unser Miteinander zeigt sehr genau, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben!“
Regenguss sorgt für eine kurze Unterbrechung
Als Festredner konnte Thomas Gebhardt, Willi-Ostermann-Kenner, Musikwissenschaftler, Lehrer und Fachvorsitzender Musik am Erzbischöflichen Ursulinengymnasium Köln und selbst mit Bruder und Freunden seit langem als „De Kalledrisser“ im Karneval unterwegs, gewonnen werden, der nicht nur seine Verbundenheit mit dem Ausnahme-Künstler Ostermann aufzeigte, sondern auch ein lebendiges Bild des Menschen Willi Ostermann nachzeichnete.
Zwar sorgte ein Regenguss für eine kurze Unterbrechung, aber dank der „Schirmherrschaft“ der Kreissparkasse konnten die Gäste bald gut beschirmt dem Vortrag weiter folgen. Den musikalischen Abschluss gestaltete dann der Krätzjessänger und beste „Willi-Ostermann-Interpret“ der Jetztzeit, Thomas Küpper alias „Et Klimpermännche“.