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BürgerantragAnwohner wollen Wohnbebauung von zwei Grünflächen in Königswinter stoppen

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Frauen stehen auf einer Wiese.

Kritisieren die Bebauungspläne für die Grünfächen: Susanne Gura (l.) und Mona Mollweide-Siegert.

Bis zu 39 Wohneinheiten könnten an der Markgrafenstraße in Vinxel entstehen. Warum Anwohner das Projekt stoppen wollen.

78 Bürgerinnen und Bürger aus Königswinter-Vinxel wollen eine Bebauung zweier Grünflächen an der Markgrafenstraße verhindern. Das sei angesichts der Klimakrise nicht mehr zeitgemäß, argumentieren Susanne Gura und Mona Mollweide-Siegert vom Verein „Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge“, der einen entsprechenden Bürgerantrag initiiert hat.

Der Düfenbach entspringt auf dem Areal und verläuft zwischen der nördlich gelegenen „Pützwiese“ und der südlich gelegenen Fläche mit der Flurbezeichnung „Auf dem Brüchelchen“. Bei einem Ortstermin an der schmalen Straße in Vinxel zeigen die Frauen Karten des Landesamts für Natur und Umwelt (Lanuv), auf denen die Bedeutung der feuchten Wiesen für das Dorfklima und ihre Kühlfunktion deutlich werden. Das Areal werde auch von Zugvögeln, beispielsweise Kranichen, als Rastplatz genutzt, berichtet Mona Mollweide-Siegert.

Bürgerantrag wurde an den Ausschuss für Klimaschutz verwiesen

Der Bürgerantrag wurde vom Hauptausschuss an den Ausschuss für Klimaschutz verwiesen, der Mitte August zum nächsten Mal tagt. Er richtet sich gegen einen einstimmigen Beschluss eben dieses Ausschusses. Der hatte im Dezember 2020 entschieden, das nicht nur die obere Grünfläche „Pützwiese“ bebaut werden kann, für die es einen seit langem gültigen Bebauungsplan gibt.

Er stimmte auch zu, die tiefer liegende Grünfläche „Brüchelchen“ mit überplanen zu lassen. Das Gremium hielt zugleich fest, dass ein Mindestabstand zum Düfenbach eingehalten werden und gemäß Baulandbeschluss öffentlich geförderter Wohnungsbau realisiert werden müsse. Laut damaliger Sitzungsvorlage ging der Investor bei Einbeziehung des „Brüchelchen“ von bis zu 39 Wohneinheiten aus. Davon müssten bis zu zwölf Wohneinheiten preiswertes Wohnen vorsehen, so der Beschluss.

In der Vorlage hieß es, eine Entwicklung der Flächen sei „im Rahmen einer allgemein anzustrebenden Innenentwicklung und Nachverdichtung im Sinne des Freiraum- und Bodenschutzes von Außenbereichsflächen grundsätzlich zu begrüßen“.

Königswinterer Verein wird vom Nabu Rhein-Sieg unterstützt

Der Bürgerantrag zielt dagegen darauf ab, beide Flächen dauerhaft zu sichern und den begradigten und zum Teil verrohrten Düfenbach zu renaturieren. Bürger seien bereit, sich um die Pflege des Areals, auf dem eine Streuobstwiese geschaffen werden könne, zu kümmern. Ein Kompromiss könnte laut Mollweide-Siegert sein, wenigstens das „Brüchelchen“ zu erhalten.

Unterstützt wird der Verein vom Naturschutzbund (Nabu) Rhein-Sieg. Er empfiehlt mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutzaspekte, „die Bebauung unbedingt grundsätzlich zu überdenken und diese Wiesen unberührt zu lassen, da es sich hier um Feuchtwiesen mit hoher Schwammwirkung handelt“.