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Im RosenmontagszugJecke in Königswinter proklamieren Prinzenpaar

Lesezeit 3 Minuten
Ein in Rot und Weiß gekleidetes Paar ruft dreimal Alaaf!

In Amt und Würden: Birgitt II. und Martin I. sind das neue Niederdollendorfer Prinzenpaar.

Birgitt II. und Martin I. (Schwabe) sind das neue Prinzenpaar in Niederdollendorf. Für die Proklamation pausierte kurz der Rosenmontagszug.

Seit Punkt 15.16 Uhr an Rosenmontag hat das Niederdollendorfer Narrenvolk ein neues Prinzenpaar: „Jetzt sind sie in Amt und Würden!“, rief Willi Sülzen, der Vorsitzende der Freunde und Förderer vom Veedelszoch Niederdollendorf, und ließ ein dreifaches Alaaf auf Prinzessin Birgitt II. und Prinz Martin I. (Schwabe) ausrufen.

„Wir freuen uns sehr auf die kommende Session“, betonte der gerade mit Unterstützung von Vize-Bürgermeister Jürgen Kusserow und Pfarrer Markus Hoitz gekürte Prinz. Beiden Tollitäten war die Begeisterung für ihr neues Amt anzumerken, sie sprühten geradezu vor Elan.

Die Namen der neuen Tollitäten werden bis zuletzt geheim gehalten

Traditionell lassen die Niederdollendorfer Karnevalsförderer den Rosenmontagszug an der Pfarrkirche St. Michael stoppen, um die neuen Tollitäten zu küren, deren Namen außer dem Vorstand bis zuletzt niemand kennt. Diesmal waren laut Willi Sülzen wegen des Kaiserwetters so viele Menschen wie noch nie beim Zoch und der Proklamation.

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Und die erlebten, dass die wegen Corona schon seit 2020 amtierende Prinzessin Manuela I. ein paar Tränen verdrückte, als sie die Insignien ihrer Macht an ihre Nachfolger abgab. Für ihre Amtszeit gab’s jedoch viel Lob.

Prinz Martin Schwabe wurde am 12. August 1967 geboren. Laufen lernte er nach eigener Aussage in Oberkassel, doch seine Kindheit verbrachte er „im schönen Weinort Oberdollendorf“, bevor die Familie in „den schönsten Ort am Rhein“, nach Niederdollendorf, zog. Der gelernte Bauschlosser war als Monteur in den großen Städten Deutschlands unterwegs, wechselte 1996 aber in den öffentlichen Dienst, um mehr Zeit für die Familie zu haben.

Denn 1993 heiratete er seine Kindheitsliebe Birgitt (geborene Bung). Das Paar hat eine Tochter, Saskia. Größtes Hobby („besser meine größte Passion“) des neuen Niederdollendorfer Prinzen ist sein Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr, wo er es bis zum Chef der Löscheinheit Niederdollendorf gebracht hat.

Eine in den bunten Farben des Regenbogens gekleidete Gruppe nahm am Karnevalszug teil.

Seit 30 Jahren dabei: „De Dollendörfler“ setzten in Regenbogenfarben beim Karnevalszug ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz.

Seine Prinzessin Birgitt wurde am 28. November 1967 geboren. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Parfümeriefachverkäuferin und Einzelhandelskauffrau, im Sommer 2000 schulte sie nach eigenen Angaben auf eine Bürotätigkeit um. Seit 2000 ist sie angestellt bei der Care Concept AG als Vertriebsassistentin.

Ehrenamtlich engagierte sie sich als Elternvertreterin im Kindergarten ihrer Tochter und als Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule. Als Teenager war Prinzessin Birgitt Tanzmariechen bei Grün-Orange Römlinghoven. Ihre Leidenschaft für den Karneval sei durch die Begleitung des Prinzenpaares Theo und Steffi neu entfacht worden, berichtet sie.

Rund 250 Teilnehmer gingen beim Niederdollendorfer Zoch mit

Rund 250 Teilnehmer in 13 Gruppen umfasste derweil der für die neuen Tollitäten kurz pausierende Karnevalszug 2023. Ganz vorn setzten die „Dollendörfler“, die seit 30 Jahren dabei sind, in Regenbogenfarben ein Zeichen. Das Motto: „Rosen-Montags-Spaziergang krüzz un que(e)r un bunt durchs Dorp“.

Einen eigenen Wagen hatten die drei Jubiläumsprinzenpaare Maria I. und Christos I. (1996/97), Rosi I. und Paul I. (1997/98) sowie Rainer I. und Dagmar I. (1998/99), von denen wegen Corona zwei das Jubiläum nachholten. Die Karnevalsgesellschaft „Me brängen et fädig“ hatte Kinderprinzessin Emma I. dabei und das Motto „Frühjahrsputz“ gewählt.

Motto der Junggesellen: „Abgehoben, denn alles Gute kommt von oben“

„Abgehoben, denn alles Gute kommt von oben“, hieß es bei den jungen Männern und Frauen der St. Sebastianus Junggesellenbruderschaft, die als Astronauten daherkamen. „Die Kleinen Könige“ zogen als Schmetterling im Zoch mit; auf deren Handwagen hieß es: „Hat das Blümche einen Knick, ist der Schmetterling zu dick.“ Zum „Zirkus Merlin“ hatte sich die Dollendorfer Kindertagesstätte Merlin umbenannt, entsprechend gingen unter anderem viele Tiere mit. Neben der Küzengarde waren die Bläserfreunde Niederdollendorf und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter im Zoch dabei.