Bornheim-SechtemKanalrohre werden derzeit überprüft und saniert
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Bornheim-Sechtem – Fast gespenstisch wirkte es, wenn in vergangenen Nächsten in Sechtem auf einmal dichter Wasserdampf durch einzelne Straßenzüge waberte. Der Dampf stieg aus der Kanalisation empor. „Das hat alles seine Richtigkeit“, schmunzelt Frank Steinert (42). Er ist Bauleiter der Firma Aarsleff, die aktuell im Auftrag des Bornheimer Stadtbetriebes die Kanalisation saniert.
In mehreren Straßenzügen wurden aufgrund von Schäden in den Abwasserrohren sogenannte Inliner in die vorhandenen Abwasserkanäle eingesetzt. „Inliner sind maßgefertigte Schläuche, die mit Luftdruck ins bestehende Leitungssystem geblasen und anschließend mit Wasserdampf ausgehärtet werden“, erklärt Steinert.
Bevor jedoch die Inliner in die vorhandenen Abwasserrohre kommen, seien mit Hilfe eines Roboters sämtliche Hindernisse im Rohr begradigt worden. Wurzeln könnten beispielsweise in ein Abwasserrohr dringen, auch gebrochene Rohre seien keine Seltenheit. „Wir haben sogar schon Bauschutt und unsachgemäß im Abflussrohr entsorgten Gips gefunden“, berichtet Steinert.
Damit an möglichen Bruchstellen kein Abflusswasser im Erdreich versickert, ist der Stadtbetrieb verpflichtet, das komplette, rund 230 Kilometer lange Abwassersystem mindestens alle 15 Jahre zu sichten. „Und in allen Ortschaften haben wir dabei kleinere und größere Schäden gefunden“, berichtet der Leiter des Stadtbetriebs, Ulrich Rehbann. Meistens seien es Setzrisse oder kleinere Brüche. Die Sichtung übernimmt eine spezielle Kamera. „Anschließend werden die Schäden bewertet und dann wird entschieden, welche Maßnahmen zur Behebung der Schäden getroffen werden müssen“, erklärt Rehbann.
Bei größeren Schäden müsse auch schon mal über eine Komplettsanierung nachgedacht werden. Allein für das Jahr 2021 hat die Stadt Bornheim 5,68 Millionen Euro für die Instandsetzung ihrer städtischen Abwasserrohre bereitgestellt.
In Sechtem ist man nach der Verlegung und Aushärtung der Inliner nun dabei, die Übergänge von den städtischen Abwasserleitungen zu den Hausanschlüssen zu sanieren. „Meist ist die Stadt ja auch Eigentümer dieser Übergänge“, weiß Steinert. „Früher seien an diesen Anschlussstellen oft mit dem Hammer einfach nur Löcher ins Hauptabwasserrohr geschlagen worden. „Das Hausabflussrohr wurde dann einfach nur ins Hauptabflussrohr gelegt“, berichtet Steinert. Bei seiner mittlerweile zwölfjährigen Berufserfahrung in diesem Job habe auch er noch solche Provisorien vorgefunden. „Aber auch diese Übergänge müssen natürlich dicht sein“, erklärt der 42-Jährige. Dazu werden computergesteuert passgenaue Stützen eingesetzt. „Bis zu den Sommerferien sollen abschließend auch noch die Kanalschächte in Sechtem aufgearbeitet und abgedichtet werden“, beschreibt er die noch anstehenden Arbeiten.