Beim dritten Bornheimer Ehrenamtstag erhielten drei Preisträger eine Ehrenamtsmedaille für ihren langjährigen Einsatz. Neben Urkunden gab es je 500 Euro Preisgeld für Nils Bargon, Thomas Beckenhusen und Michael Pacyna.
EhrenamtstagEhrenamtsmedaille an drei Preisträger in Bornheim verliehen
„Sie als zeigen uns jeden Tag, dass es um mehr geht als nur um individuelle Interessen. Sie übernehmen Verantwortung, sind füreinander da und gestalten damit eine Zukunft, die von Solidarität, Respekt und Mitgefühl geprägt ist,“ mit diesen Worten begrüßte Bornheims Bürgermeister Christoph Becker rund 300 Gäste im Forum des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums (AvH), die auf Einladung der Stadt am ersten Adventssonntag den dritten Bornheimer Ehrenamtstag feierten.
Lobende Worte fand auch der Vorsitzende des Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt, Michael Söllheim. Man könne den vielen engagierten Freiwilligen nicht oft genug für ihren Einsatz danken: „Sie sorgen dafür, dass Menschen gerne in Bornheim leben. Sie machen es möglich, dass sich Menschen hier zu Hause fühlen.“ So könnten in Bornheim viele Aktivitäten angeboten werden, die eigentlich Aufgabe der Stadt wären, die diese aber finanziell nicht übernehmen könne: „Wenn Sie das nicht täten, wer würde es dann machen?“
Höhepunkt des Ehrenamtstages war die Verleihung der Ehrenamtsmedaille exemplarisch an drei Personen, die sich über viele Jahre in ihrer Freizeit für andere einsetzen. Die Würdigung wurde nach 2023 zum zweiten Mal durch die städtische Ehrenamtskoordinatorin Sabine Hügel und Bürgermeister Becker vergeben. Im Frühjahr konnten Bornheimer Bürger Vorschläge für mögliche Preisträger im Rathaus einreichen. Aus 17 eingegangenen Vorschlägen wählten die Mitglieder des Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt in geheimer Wahl die drei Preisträger aus, die neben der Medaille auch eine Urkunde sowie jeweils ein Preisgeld von 500 Euro erhielten. Das Geld ließen die Ausgezeichneten jeweils der Einrichtung zu Gute kommen, für die sie tätig sind.
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Sabine Hübel, die die Preisträger vorstellte, erklärte: „Diese Feier ist Ihnen gewidmet. Sie investieren jeden Tags aufs Neue mit Herz und Hingabe Ihre Zeit und Energie, um die Welt ein Stück besser zu machen. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank und es erfüllt mich als Ehrenamtskoordinatorin mit großer Freude, Sie in Ihrem Engagement zu unterstützen.“
Die Preisträger
Nils Bargon: Mit gerade einmal 21 Jahren hat Nils Bargon bereits eine beispiellose ehrenamtliche Karriere vorzuweisen. Seit mehr als sechs Jahren betreut er als Trainer eine Jugendmannschaft beim Fußballverein „Salia Sechtem“, unterstützt als Co-Trainer alle anderen Jugendteams und ist darüber hinaus Spezialtrainer für die Torwarte. Auch der Kinder- und Jugendschutz seines Vereins liegt ihm am Herzen. Er erarbeitete mit dem Jugendvorstand ein entsprechendes Konzept zum Thema, das auch umgesetzt wurde.
Auch das von ihm entwickelte Trainerhandbuch für alle Jugendklassen wird von seinen Mitstreitern sehr geschätzt. Gleichberechtigung und Inklusion liegen ihm ebenfalls sehr am Herzen. So hat Nils Bargon beispielsweise eine U8-Mädchenmannschaft etabliert. „Sein Engagement beweist, dass Ehrenamt keine Frage von Alter ist“, betonte Sabine Hübel. „Diese Aufgabe gibt einem so viel, man bekommt so viel zurück, wenn man mit jungen Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind, arbeitet und sie beim Heranwachsen begleitet“, meinte Nils Bargon.
Thomas Beckenhusen: Mehr als zehn Jahre engagierte sich Thomas Beckenhusen ehrenamtlich für den Verein „Kinderkarneval Sechtem 1994“. Vier Jahre lang war er Vorsitzender und Lenker des Vereins. Aus privaten Gründen musste er diese Aufgabe in diesem Jahr abgegeben.
„Sein Ziel, in Bornheim den Kindern, Jugendlichen und deren Familien einen schönen und sicheren Kinderkarnevalszug zu organisieren erreichte er jedes Jahr aufs Neue“, erklärte Hübel. Schon früh müssen Planungen begonnen und die Formalitäten mit den zuständigen Behörden und der Polizei und den anderen Rettungsdiensten abgestimmt und Sponsoren gefunden werden: „Der Erfolg gibt ihm recht. Der Kinderkarnvalszug erfreut sich über die Grenzen Sechtems und der Stadt hinaus größter Beliebtheit und ist nicht mehr wegzudenken.“ Thomas Beckenhusen gab den Anwesenden einen Ratschlag mit auf den Weg: „Wenn Ihr die Möglichkeit habt, übt ein Ehrenamt aus. Diese Zeit möchte ich nicht missen.“
Dr. Michael Pacyna: Aus der „Bürgerinitiative gegen Quarzabbau“ entstand 1985 der heutige Landschaftsschutzverein Vorgebirge (LSV). Michael Pacyna ist nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch seit 2014 LSV-Vorsitzender. Er initiierte viele Projekte und deren Umsetzung maßgeblich: „Sie verfügen über eine sehr hohe fachliche Expertise und Ihre darauf beruhenden Stellungnahmen tragen mit dazu bei, dass bei politischen Planungen und Entscheidungen in örtlichen und regionalen Gremien die Belange des Landschafts- und Naturschutzes die notwendige Bedeutung finden“, sagte die Ehrenamtkskoordinatorin.
Pacyna lasse sich von der Überzeugung leiten, dass der erfolgreiche und dauerhafte Schutz und Landschaft und Natur nur im Zusammenwirken mit Behörden, politischen Gremien, Naturschutzvereinigungen und Bürgern erreicht werden könne: „Sie verfügen über die Gabe, Menschen zusammen zu bringen und für den Naturschutz zu begeistern und zu Motiveren.“ Pacyna erklärte, dass er die Medaille stellvertretend für alle anderen Umweltschützer des LSV entgegennehme.
Bei Kaffee und Kuchen und der musikalischen Darbietung des Chores „Chorios“ unter der Leitung von Marie-Susann Rothschild feierten die Besucher ihren Ehrenamtstag noch weiter.
Plädoyer für das Ehrenamt
Dominik Pinsdorf engagiert sich seit vielen Jahren in unterschiedlichsten Bereichen ehrenamtlich, unter anderem aktuell als Ortsvorsteher von Bornheim-Ort. In einer „offenenen E-Mail an die Bundespolitik“, die der Redaktion vorliegt, schlägt der 30-Jährige mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 einen 10-Punkte-Plan zur Förderung des Ehrenamtes vor. Darin fordert Pinsdorf unter anderem alle demokratischen Parteien auf, die Ehrenamtsförderung in ihre Wahlprogramme aufzunehmen, ehrenamtliche Koordinatoren als Berater zu berufen oder finanzielle Anreize für Bürger zu schaffen, um sich freiwillig zu engagieren, etwa durch steuerliche Erleichterungen, positive Auswirkungen auf die Rentenpunkte oder finanzielle Zuschüsse für ehrenamtliche Tätigkeiten. Auch Programme, das Ehrenamt an Schulen und Jugendlichen, vorzustellen, schlägt Pinsdorf vor. Wichtig wäre ihm auch ein Ehrenamtsbeauftragter, der unabhängig von politischen Parteien als „neutrales Sprachrohr“ agiere.