Thomas-von-Quentel-Schule in BornheimSchule kann im laufenden Betrieb saniert werden
Bornheim-Walberberg – Es kommt Bewegung in die lang ersehnte Modernisierung der Thomas-von-Quentel-Schule in Walberberg. Um drei bis vier Jahre könnte sich die Maßnahme beschleunigen – vorausgesetzt, der Rat gibt in seiner März-Sitzung grünes Licht, einen Planer zu beauftragen. Dies geht aus der Machbarkeitsstudie zur energetischen Ertüchtigung und Modernisierung der Grundschule hervor, die in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag kommender Woche vorgestellt wird.
Sanierung plus neuer Fachraum
Die Gutachter meinen, dass die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen bei laufendem Betrieb erledigt werden können, wenn in mehreren Bauabschnitten gearbeitet wird. Dies gilt auch für den Neubau eines zusätzlichen Fachraums. Ursprünglich sollte frühestens 2025 mit den Planungen begonnen werden. Denn man ging davon aus, dass die Schüler während der Modernisierungsphase interimsweise am Schulstandort Merten unterrichtet werden müssten. Dies wäre aber erst 2027/2028 möglich gewesen, nachdem der Neubau der Heinrich-Böll-Gesamtschule an der Händelstraße fertig gebaut worden wäre.
Fakten
Die Thomas-von-Quentel-Schule ist eine zweizügige katholische Grundschule, an der rund 170 Kinder unterrichtet werden. Seit 2010 ist sie als „Tut-mir-gut-Schule“ zertifiziert. Hauptgebäude und der Verwaltungsriegel wurden 1962 errichtet, 1973 kam die Turnhalle hinzu. Erweitert wurde das Gebäude an der Walburgisstraße 2002 um ein Forum und 2010 um einen neuen Anbau. Die derzeitige Heizungs- und Lüftungstechnik wurde Anfang der 1970er Jahre eingebaut . Schulleiterin ist Andrea Lauer.
Die Machbarkeitsstudie wird im öffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, am Donnerstag, 25. Februar, ab 18 Uhr vorgestellt. Das Gremium tagt im Ratssaal des Bornheimer Rathauses, Rathausstraße 2. (fes)
Da nun offenbar eine Sanierung bei laufendem Betrieb möglich ist, sind die Arbeiten nicht mehr an einen Umzug nach Merten gekoppelt. Allerdings kollidiert der vorgezogene Umsetzungszeitraum mit anderen geplanten städtischen Hochbauprojekten, er habe jedoch laut Vorlage „einen erheblichen Effizienzgewinn zur Folge.“
Durch den Fortgang einer Mitarbeiterin habe sich dieser Konflikt noch verschärft, daher werden aktuell die Projektplanung und die Priorisierung der Bauvorhaben überarbeitet. Insgesamt sind 5,8 Millionen Euro für das komplette Paket veranschlagt. Den größten Batzen, 5 Millionen Euro, verschlingt die Sanierung des Gebäudes, 800 000 Euro werden für den neuen Fachraum fällig. Das Bornheimer Ingenieurbüro Schumacher – Hoß kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung wirtschaftlicher sei als ein Abriss mit Neubau. Hier würden die Kosten bei rund 13 Millionen Euro liegen. Problematisch könnte es möglicherweise hinsichtlich der der Elektroinstallation werden, die laut des Ingenieurbüros Göbel „nicht mehr einsetzbar“ sei. Die Experten könnten daher nicht ausschließen, dass „bisher nicht erkannte und derzeit nicht sichtbare Mängel an den technischen Anlagen und deren Installationen vorhanden sind.“ Wäre dies der Fall, könnten sich die Sanierungskosten „erheblich erhöhen.“ Die Maßnahmen im Überblick:
Energetik, Gebäudehülle und Technik
Hier empfehlen die Fachleute, anhand einer vorgelegten Schwachstellenanalyse sowohl die Gebäudehüllen, also alle Dächer, Fassaden, Fenster und Fußböden, energetisch zu sanieren als auch die veraltete Gebäudetechnik komplett zu erneuern. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien sowie einer hocheffizienten Heizungs- und Lüftungstechnik könnten Betriebskosten um schätzungsweise um 75 Prozent und Schadstoffemmissionen um rund 50 Prozent nachhaltig reduziert werden. Auch die Beleuchtungsanlagen sind laut Gutachter veraltet und ineffizient.
Statik
Die Tragkonstruktionen der Gebäudeteile hat das Ingenieurbüro Schumacher – Hoß untersucht und stellte fest, dass keine Statikprobleme vorliegen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauptgebäudes sei kein Problem.
Schadstoffbelastungen
Sachverständige des Kölner Büros Zwiener kommen zu dem Ergebnis, dass in der Thomas-von-Quentel-Schule weder eine gesundheitsgefährdende PCB- noch eine Asbestbelastung vorliegen. Allerdings wurden in der Turnhalle ein asbesthaltiger PVC-Bodenbelag im Geräteraum sowie Asbestzement-Platten als Urinal-Abtrennung festgestellt.
Da es sich laut dem Sachverständigen Gerd Zwiener um ein „schwachgebundenes Asbestprodukt“ handelt und sich der Bodenbelag in „einem vergleichsweise guten Zustand“ befinde, gehe für die Nutzer hiervon keine Gefahr aus. Bei den Asbestzementplatten im Jungen-WC handele es sich um „festgebundene Asbestprodukte, die nicht in den Geltungsbereich der Asbestrichtlinie fallen. Handlungsbedarf besteht nicht.“