AboAbonnieren

25 Jahre FC FründeMit eigener Hymne zu den Spielen

Lesezeit 4 Minuten
Der Fanclub  FC Fründe Mai' 98 feiert sein 25-jähriges Bestehen. Foto: Frank Engel-Strebel

Der Bornheimer Fanclub FC Fründe Mai' 98 feiert sein 25-jähriges Bestehen.

Die Mitglieder des zweitgrößten Fanclubs überhaupt, die „FC Fründe Mai ’98“, haben in diesem Jahr sowieso Grund zum Feiern: Sie werden 25 Jahre alt.

Wenn am Samstag ein Fanbus aus dem Vorgebirge zum RheinEnergie-Stadion nach Köln rollt und zum Saisonfinale der FC am Ende sogar den FC Bayern München vor den eigenen Zuschauern schlagen sollte, während gleichzeitig im Westfalenstadion Borussia Dortmund seinen ersten Meistertitel nach 2011 klarmachen könnte, dann dürfte die Freude bei den Fußballfans aus Bornheim grenzenlos sein, denn die Mitglieder des zweitgrößten Fanclubs überhaupt, die „FC Fründe Mai ’98“, haben in diesem Jahr sowieso Grund zum Feiern: Sie werden 25 Jahre alt.

Ein Fußball-Traum in Ruut un Wiess: Die FC Fründe Mai '98 feiern ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum. Im Bild: Vize-Bürgermeisterin und FC-Fan Gabriele Kretschmer, der Ehrenvorsitzende Peter Mandt, der amtierende Vorsitzende Achim Raschke, Schrifführer Wolfgang Raschke und Ehrenmitglied Uwe Heinbach.

Ein Traum in Ruut un Wiess: Die FC Fründe Mai '98 feiern ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum. Im Bild: Vize-Bürgermeisterin und FC-Fan Gabriele Kretschmer, der Ehrenvorsitzende Peter Mandt, der amtierende Vorsitzende Achim Raschke,

Vereinsintern im Clubheim in Roisdorf (im Gebäude des Tennisclubs) schwelgten die Geißbock-Fans bei süßen Berlinern mit rot-weißem Zuckerguss und der Jubiläumszahl 25 schon einmal in Erinnerungen. Groß gefeiert wird Mitte Juni in der Rheinhalle. Dabei war der Anlass der Gründung weniger von Freude, sondern eher von Trauer und Wehmut geprägt, als im Mai 1998 feststand, dass der 1. FC Köln zum ersten Mal in die 2. Liga abstieg. So lässt sich auch der Name des Fanclubs erklären, den 13 Fußballfans damals ins Leben riefen und gewissermaßen auf einem Bierdeckel gründeten.

„Wir waren damals davon ausgegangen, dass der Abstieg unseres FC ein einmaliger Tiefpunkt bleiben und der Verein direkt in der kommenden Saison wieder aufsteigen würde“, schilderte Schriftführer Wolfgang Raschke. Dem war bekanntlich nicht so, der Aufstieg gelang erst wieder in der Saison 2000 und die Fußballfans mussten bislang sechsmal Ab- und Aufstieg miterleben. Die Liebe zum Verein wuchs damit nur noch mehr. Es entstand eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“.

25 Jahre Fankultur - 25 Jahre Emotionen pur

Die Tiefschläge der weiteren Abstiege ließen die Fans nur noch näher zusammenrücken. Noch im Gründungsjahr, während der Fußball-WM in Frankreich, wurden Dauerkarten für die erste Zweitliga-Saison des FC geordert und ein Bus zum ersten Auswärtsspiel nach Gütersloh gechartert. Mit dem Aufstieg zwei Jahre später wurde das erste große FC-Fründe-Fest gefeiert. Über die Jahre wuchs der Fanclub mit über 600 Anhängern zum zweitstärksten Fanclub überhaupt an mit 280 Dauerkarteninhabern.

Die Fahrt zu jedem Heimspiel ist natürlich Pflicht. Dafür wurde sogar ein Pendelbus eingerichtet und das legendäre Bläck-Fööss-Lied „In unserem Veedel“ dichteten die Vorgebirgsfans um in „In unserem Fan-Club“. Dadurch entstand eine eigene Fanclub-Hymne, die auf den Fahrten zu den Spielen leidenschaftlich mitgesungen wird. Die Hans Schäfer-Südtribüne bezeichnen die FC-Anhänger als ihr „Wohnzimmer“. Darüber hinaus organisieren die Fußballfreunde Vereinstreffen, engagieren sich im FC-Fandialog und sehen sich natürlich als wichtigen Bestandteil der großen FC-Familie.

Fußball-Fründe unter sich. Ehrenmitglied Uwe Heinbach (links) und Frank Kretschmer schwelgen in Erinnerungen.

Fußball-Fründe unter sich. Ehrenmitglied Uwe Heinbach (links) und Frank Kretschmer schwelgen in Erinnerungen.

25 Jahre FC Fründe bedeutet auch 25 Jahre „Emotion pur“. Höhepunkte waren die Qualifikation für die Europa-League 2017 und eine Busreise 2022 nach Südfrankreich zum Conference-League Spiel beim OGC Nizza, wo es zu unrühmlichen Ausschreitungen kam, die die „Fründe“ scharf verurteilten: „Dass wir alle wieder heile zu Hause angekommen sind, war nicht selbstverständlich“, schilderte Wolfgang Raschke.

Gute Kontakte gibt es auch zur FC-Köln-Stiftung und dem Verein des Ex-Profis Matthias Scherz. Mit deren Unterstützung konnte vor einigen Jahren ein Allwetterplatz mit Flutlichtanlage für den Tennisclub Bornheim-Roisdorf realisiert werden. Zwischen den FC Fründen und dem TC herrscht eine enge Kooperation. Die Fußballfans können seitdem das Vereinsheim mitnutzen. Zur offiziellen Eröffnung des Allwetterplatzes kamen damals auch Ex-Nationaltorwart Toni Schumacher, der Vorsitzende der 1. FC Köln-Stiftung Markus Ritterbach sowie Matthias Scherz.

Wenige Tage vor dem Anpfiff der Fußball-WM in Russland 2018 feierten die FC Fründe in der Rheinhalle mit einem rauschenden Fest in „Ruud und Wieß“ ihr 20-jähriges Bestehen. Der damalige Vorsitzende Klaus Zimmermann konnte auch einige FC-Promis begrüßen, unter anderem Toni Schumacher, Scherz, FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle und Vize-Präsident Markus Ritterbach. Prominentes Ehrenmitglied ist übrigens auch Altbürgermeister Wolfgang Henseler. Dem leidenschaftlichen FC-Fan wurde diese Würdigung bereits vor zehn Jahren, zum 15. Clubgeburtstag, zuteil. Weitere Ehrenmitglieder sind Eva Weckmann, Peter Mandt und Uwe Heinbach.

Schlimm war für die Fußballfreunde das Jahr 2021. Damals waren wegen der grassierenden Corona-Pandemie keine Spiele vor Publikum möglich, Stadionbesuche fielen also aus. Nachdem Klaus Zimmermann viele „Gänsehautmomente“ sowie zwei Ab- und zwei Aufstiege miterlebt hatte, gab er 2021 den Staffelstab als Vorsitzender in jüngere Hände. Seitdem ist Achim Raschke Vorsitzender der FC Fründe. Er würdigte seinen Vorgänger mit den Worten: „Klaus, du bes FC und dat e Levve lang.“ Aktuell gehören dem Vorstand neben Achim Raschke sein Vater Wolfgang (Schriftführer) Rainer Merzbach als zweiter Vorsitzender, Geschäftsführerin Dagmar Sunkel und Schatzmeisterin Ute Erkelenz an. Mit Peter Mandt, Klaus Zimmermann und Andreas Röttgen gibt es noch drei Ehrenvorsitzende.