Leverkusen – Um sechs Einfamilienhäuser auf überaus großen Grundstücken am Köllerweg wurde auch am späten Montagabend weiter mit Verve gestritten. Wie berichtet, hat die Stadtverwaltung einen Bebauungsplan vorgelegt, nachdem sie das Projekt mit einem beschleunigten Verfahren nicht durchbekommen hatte. Ein Nachbar wehrte sich erfolgreich vor Gericht.
Jetzt aber scheint es etwas zu werden mit dem Plan; Bayers Immobilientochter Real Estate, der das rund 6000 Quadratmeter große Areal unweit der Balkantrasse gehört, wird an einen Investor verkaufen können und nach den Berechnungen von Benedikt Rees einen sehr schönen Gewinn einstreichen können. Rees, der das Projekt von Beginn an im Namen der Klimaliste bekämpft hat, sprach am Montag davon, dass sich der Quadratmeterpreis mit der Verwandlung von Grün- zu Bauland von 3,30 auf 430 Euro erhöhen werde. Und er erneuerte seinen Vorschlag, die Stadtverwaltung möge Bayer das Land am Köllerweg abkaufen. Natürlich nicht, um dort Häuser hinzustellen, sondern um es als Ausgleichsfläche vorhalten zu können für Bauprojekte anderswo. Damit würde es natürlich nichts mit der exorbitanten Wertsteigerung: Die Stadt würde den Grünlandpreis bezahlen.
Fragwürdiger Deal mit Dynamit Nobel
Stattdessen aber plane man in der Stadtverwaltung, große und mit Altlasten verseuchte Flächen für symbolische Beträge Dynamit Nobel abzunehmen. Ein Deal, den Rees für fragwürdig, weil unvorteilhaft hält.
Der Mann von der Klimaliste ist allerdings nicht der einzige Gegner der Einfamilienhäuser am Köllerweg. Auch Opladen plus lehnt das lukrative Projekt im Grünen ab. „Das Stadtgebiet ist endlich“, argumentierte am Montag Fraktionschef Markus Pott. Umso unangemessener sei es, 6000 Quadratmeter Fläche zu verbrauchen, um ganze sechs Häuser zu errichten. In der Bahnstadt würden auf einem gleich großen Areal 100 Wohnungen entstehen. Die Grünen ging Pott in der Sache hart an: Die Partei sei wortbrüchig geworden; vor der Kommunalwahl habe es dort geheißen, dass eine Bebauung am Köllerweg nicht in Frage komme.
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Fraktionschefin Roswitha Arnold reagierte in der Sitzung nicht auf die Vorhaltungen von Pott. Nachher ließ ihr die Sache aber doch keine Ruhe: Es seien doch die Grünen gewesen, die das CDU/SPD-Projekt deutlich eingedämmt hätten. „An der Neukronenberger Straße wird nichts gebaut, die Häuser am Köllerweg werden kleiner als ursprünglich geplant“, betonte sie am Dienstag auf Anfrage. Der Köllerweg sei erschlossen, seine Bebauung auch auf der zweiten Seite in der Abwägung richtig.
Dass es von Opladen plus in der Sache Vorhaltungen gebe, sei mehr als seltsam: Wenn es etwa um die Rettung von Parkplätzen gehe, seien Markus Pott und seine Leute sofort auf dem Baum.