3800 QuadratmeterDeutschlands größter Skatepark in Düsseldorf eröffnet
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Mit 3800 Quadratmetern ist der neue Skatepark in Düsseldorf der größte Deutschlands.
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Düsseldorf – Die Sonne brennt in die Betonschüssel. Die schwarze Hose von Lennard Janssen (17) ist vom Betonstaub schon ganz weiß. Blutverkrustete Stellen auf der Haut zeugen von zähem Training. Da passiert es wieder: Das Board mit den Titan-Achsen schießt in die Luft und ins benachbarte Betonbecken, während Lenni ohne fahrbaren Untersatz auf den Betonboden stürzt.
Der 17-jährige Düsseldorfer gilt als eines der größten Talente der deutschen Skateboard-Szene. Er ist Niederrhein-Meister und hat 2017 die Austrian Bowl Masters gewonnen. Und er ist einer von zwei Athleten in der Disziplin „Park“ im Skateboard-Team Deutschland, dem Perspektivkader für die Olympischen Spiele in Tokio 2020.
„Gebrochen habe ich mir noch nie etwas“, sagt der 17-Jährige. Immerhin steht er seit neun Jahren auf dem Rollbrett und trainiert vier Mal pro Woche. Zwischen Lenni und dem Profilager steht noch das Abitur, sagt sein Vater.
Profiskater Lennard Janssen fährt mit seinem Skateboard im neuen Skatepark Eller.
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3800 Quadratmeter Rampenlandschaft – Ein Traum für Skateboarder
Bis vor vier Jahren konnte Lennard in einer Skate-Halle in Düsseldorf trainieren, die es seither nicht mehr gibt. Seit Samstag steht ihm aber endlich Deutschlands größter Skate-Park als Spielwiese für seine Olympia-Vorbereitung zur Verfügung.
Janssen ist nicht der Einzige: Skateboarder und BMX-Fahrer aller Altersklassen tummeln sich dort. Etwa Charlotte Malchin: Sie ist erst neun Jahre alt und schon deutsche Skateboard-Vize-Amateurmeisterin. Ihre Augen leuchten, als sie über das Gelände blickt. Seit sie drei Jahre alt ist, steht sie auf dem Brett. Mit vier übte sie die ersten Kunststücke, berichtet ihre Mutter. Im Gegensatz zu den älteren Skateboardern trägt Charlotte noch Helm und Schutzpolster.
Elf Jahre lang hatte die örtliche Skater-Szene Druck gemacht, nun ist es soweit. Die 3800 Quadratmeter große Rampenlandschaft der Superlative kostete die Stadt knapp zwei Millionen Euro. Die Bauarbeiten an der Betonlandschaft hatten sich mehrfach verzögert, ursprünglich sollte der Park bereits im vergangenen Jahr öffnen.
Es gibt eine Kids-, eine Street-, eine Flat- und eine Bowl-Area für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) spricht von der „geilsten Skateranlage der Republik“.
Qualifikation für Olympia steht an
Deutschlands Skateboard-Hoffnung dreht eine Runde nach der anderen auf seinem Board, schießt über die Kanten der senkrechten Betonwände in die Höhe. Ab kommendem Jahr beginnt die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Dann wird es ernst für Lenni. Maximal drei Europäer können sich in seiner Disziplin für Olympia qualifizieren.
Im kommenden September (14.-16.) werden im neuen Skatepark die Deutschen Skateboard-Meisterschaften ausgetragen. Wenn nichts schiefgeht, wird Lenni natürlich dabei sein. (dpa)