Im entscheidenden Moment mussten die Teilnehmer die Nerven behalten. In der Finalrunde der Regionalsieger gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Kopf-an-Kopf-RennenGymnasium Rodenkirchen aus Köln gewinnt 26. Rundschau Webbewerb
In der dritten und letzten Spielrunde wird es noch einmal richtig spannend. Die Blicke der Schülerinnen und Schüler, die an diesem Dienstagnachmittag um ihre Tablets gedrängt stehen und hochkonzentriert Quizfragen im Internet recherchieren und beantworten, wandern immer wieder hoch zur großen Leinwand. Dort werden die verbleibende Zeit und der aktuelle Punktestand eingeblendet. Es um den Sieg beim diesjährigen Rundschau-Webbewerb — und der entscheidet sich durch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Hat sich eines der acht Regionalsieger-Teams, die an der Finalrunde teilnehmen, gerade an die Spitze gesetzt, zieht schon wieder ein anderes nach.
Als die letzte der 15 Spielminuten beinahe abgelaufen ist, gibt es schon leisen Jubel am Tisch des Teams „GymroNow“ des Gymnasiums Rodenkirchen: sie haben den Spitzenplatz erobert, und wie sich zeigen soll, geben die zehn Jungen und Mädchen ihn auch nicht mehr her.
Premiere nach der Corona-Pause
Der 26. Rundschau-Webbewerb ist der erste seit Corona, der wieder in Präsenz stattfinden kann. Erstmals fand die Veranstaltung dank der Unterstützung durch die sk jugend und medien im Forum des KOMED statt. „Es geht darum, die Medienkompetenz zu fördern und die unterschiedliche Qualität von Informationsquellen zu erkennen“, so Johannes Heinen, Geschäftsführer des Heinen-Verlags. Thomas Wilk, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Köln und Schirmherr des Webbewerbs, hob die Leistung der Schulen bei der Digitalisierung hervor: „Es gibt da mittlerweile schon Quantensprünge. Die Schulen und engagierte Lehrerinnen und Lehrer sind am Ende die Kümmerer.“
Doch auch die Schüler zeigen durchgängig ihre Begeisterung für den Webbewerb. In drei Spielrunden müssen die Teams innerhalb der vorgegebenen Zeit die richtige Lösung zu verschiedenen Fragen online finden und dabei einschätzen: Was ist eine seriöse Quelle, was nicht? Was ist Fakt und was Meinung oder Satire, wie filtert man Falschmeldungen heraus?
Viele Teams sind nicht zum ersten Mal beim Webbewerb dabei, einige von ihnen haben in den letzten Jahren sogar schon den Regionalsieg oder einen Nachwuchspreis abegräumt. Auch die Preispaten finden lobende Worte für diesen Einsatz: „Ich bin schwer beeindruckt, wie gut alle hier mit dabei sind“, sagt etwa Andree Henkel, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln.
Die Jungen und Mädchen sind mit voller Konzentration bei der Sache, viele haben sich innerhalb ihrer Gruppen Aufgaben aufgeteilt: die einen tippen, die anderen recherchieren. Am Ende setzen sich die Rodenkirchener mit 94 Punkten vor den Teams „ITUNDT“ der Realschule Herkenrath (91 Punkte) und den „Mc'nHeimern“ vom Konrad-Adenauer-Gymnasium Meckenheim (90 Punkte) durch.
„Wir haben versucht, die Nerven zu bewahren und uns nicht von den Zahlen verunsichern zu lassen“, sagt der 17-jährige Jannis über die Erfolgsstrategie seines Teams. Wofür sie das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro verwenden wollen, steht aber noch nicht fest: „Vielleicht für einen gemeinsamen Ausflug.“
Gewinner und Partner des Webbewerbs
- Platz 1 (1500 Euro): Gymnasium Rodenkirchen (Köln) — GymroNow
- Platz 2 (1000 Euro): Realschule Herkenrath (Bergisch Gladbach) — ITUNDT
- Platz 3 (500 Euro): Konrad-Adenauer-Gymnasium (Meckenheim) — Die Mc'nHeimer
- Platz 4 (250 Euro): Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (Bonn) — EMA-Diff
- Platz 5 (250 Euro): Marienschule (Euskirchen) – Flying Balls
- Platz 6 (250 Euro): Karl-Schiller-Berufskolleg (Brühl) — Team Daniel
- Platz 7 (250 Euro): Heinrich-Heine-Gymnasium (Köln) — HeineEcho und Städtisches Lindengymnasium (Gummersbach) — 7c-2-2023
Die Rundschau richtete den diesjährigen Webbewerb gemeinsam mit der Sparkasse KölnBonn, der Kreissparkasse Köln, der Sparkasse Gummersbach, der Kreissparkasse Euskirchen sowie NetCologne aus. Die Partner wurden durch die Preispaten vertreten.
Den Nachwuchspreis hat Team „7c-2-2023“ vom Städtischen Lindengymnasium in Gummersbach gewonnen. Dieser geht an Teams, deren Mitglieder höchstens 13 Jahre alt sind.
Der Azubipreis geht an das „Team Pfandflaschen“ vom Berufskolleg Südstadt aus Köln. Den Newcomerpreis erlangten die „WebWonderWomen“ vom Gymnasium Neue Sandkaul in Köln.
1345 Schülerinnen und Schüler aus 210 Teams von 41 Schulen aus der Region nahmen in diesem Jahr am Webbewerb teil. Das ist die höchste Zahl angemeldeter Teams seit dem Vor-Corona-Jahr 2019. Die Altersspanne reichte von 10 bis 23 Jahren.
Zum Mitraten
Eine Auswahl der Final-Fragen aus dem Webbewerb
1. Wahr oder falsch? Chinesen, die unter dem Smog in ihren Städten leiden, kaufen kanadische Frischluft in Sprühdosen.
2. Wahr oder falsch? Olaf Scholz ist der einzige Bundeskanzler, der bei seinem Amtseintritt älter war, als alle seine Vorgängerinnen und Vorgänger bei deren Amtsantritten.
3. Wahr oder falsch? An einer Bonner Schule werden Aufsätze im Deutschunterricht nur noch mit ChatGPT erstellt.
4. Wie viel kostet die Handynutzung ohne Freisprecheinrichtung auf dem Fahrrad laut Bußgeldkatalog?
5. Bis wann war ein französisches Gesetz, das es Frauen verbot, Hosen zu tragen, offiziell gültig?
6. Wahr oder falsch: Das US-Militär hat im Februar einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen.
7. Welcher Bundesminister oder welche Bundesministerin ist älter als die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend?
Antworten: 1. wahr, 2. falsch, 3. falsch, 4. 55 Euro, 5. 31. Januar 2013, 6. wahr, 7. Steffi Lemke