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Neuer Schumi heißt Becker

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TROISDORF. Wenn ein Ferrari-Fahrer im Jahr 2020 Formel-1-Weltmeister wird, dann könnte es sein, dass am Steuer des roten Rennwagens nicht Michael Schumacher sitzt, sondern Michael Becker. Der Zehnjährige ist eines der größten Talente auf der Rennstrecke. Bereits in seiner ersten Serie vor zwei Jahren wurde er Clubmeister im Kartrennsport der Renngemeinschaft Sieglar und belegte im Westdeutschen ADAC Kart-Cup (WAKC) den siebten Rang in seiner Altersklasse. Nun fährt er seine dritte Saison und geht bei insgesamt 20 Rennen an den Start.

Als Erste hat Michaels Mutter Barbara das Talent ihres Filius erkannt. Das war um Ostern im Jahr 2000, als die Familie im Emsland Urlaub machte. Ein halbes Jahr zuvor hatte Michael dort bereits ein ADAC-Kart-Fahrertraining mitgemacht. Und als er erneut auf der Strecke unterwegs war, „da wirkte er viel professioneller als die anderen Fahrer auf dem Kurs“, berichtet Barbara Becker. „Er setzte das um, was er ein halbes Jahr vorher gelernt hatte, ohne zwischendurch gefahren zu sein.“

Der Einstieg in den Kartrennsport war Michaels Wunsch, den ihm seine Eltern zunächst vor allem aus eigener Tasche erfüllt haben. „Doch mittlerweile sind wir an einem Punkt, wo Michaels Leistung so professionell geworden ist, dass wir auch finanziell professionell arbeiten müssen“, sagt Michaels Vater, Frank Michael Becker. Zwar hat der Grundschüler einige Sponsoren, wie den Sankt Augustiner Lothar Köhn, in dessen Haarstudio Michael vor seinen Auftritten frisiert wird, oder die Großbäckerei E & S aus Windhagen, dem Heimatort der Beckers, die das Rennteam mit Brot versorgt. Doch seit dieser Saison kommt Michael als erster und einziger Fahrer seiner Altersklasse in den Genuss einer speziellen Förderung. Der H & R-Konzern hat für das Talent eine so genannte Motorsport-Patenschaft übernommen. So soll Michael von klein auf gefördert werden. Die Patenschaft soll ihm mittelfristig den Einstieg in den Automobil-Rennsport ermöglichen.

Dass ihr Sohn das Zeug dazu hat, davon sind die Beckers überzeugt. „Natürlich sehen wir das mit den Augen der Eltern. Aber auch unabhängige Experten bescheinigen ihm ein Riesen-Potenzial.“ Zuletzt hat das Peter „Peppi“ Hantscher getan, der selbst mehrfacher deutscher Kartmeister war und seit mehr als 30 Jahren im Rennsport aktiv ist. Seit dieser Saison steht Hantscher Michael Becker als Trainer zur Seite.

Doch trotz aller Erfolge im Kartsport soll Michael als „ganz normaler Junge“ aufwachsen, sagen die Beckers. Die Schule habe oberste Priorität. Und Zeit für andere Hobbys wie Fußball spielen bleibe Michael auch. Auch in diesem Punkt gleicht der Zehnjährige seinem Vorbild Michael Schumacher, glänzt doch der aktuelle Formel-1-Weltmeister immer wieder beim Prominenten-Kick. Im Jahr 2020 könnte Michael Becker auch diesen Platz einnehmen.

www.michael-becker- racing.de