Berlin – Das nächste Dauer-Duell oder doch Zeit für einen Überraschungscoup? Wie in den Vorjahren gehen Alba Berlin und Bayern München wieder als große Favoriten in die an diesem Freitag beginnenden Playoffs der Basketball-Bundesliga.
Doch die Kluft zwischen den beiden Topclubs und den anderen Teams ist in dieser Saison kleiner geworden. „Es dürfte schwieriger werden”, sagte auch Alba-Geschäftsführer Marco Baldi.
Vor allem mit den Telekom Baskets Bonn dürfte in den Playoffs zu rechnen sein. Die Rheinländer schlossen die Hauptrunde überraschend als Zweiter ab und haben sich unter Trainer Tuomas Iisalo wieder zu einem Top-Team entwickelt. Aber auch Bonns Auftaktgegner Hamburg Towers und ratiopharm Ulm, die beide viel Erfahrung im Eurocup sammelten, die MHP Riesen Ludwigsburg, die in der Champions League sogar den Einzug ins Final Four schafften, sowie Playoff-Veteran Brose Bamberg und die Niners Chemnitz gehen nicht in die Playoffs, um einfach nur dabei zu sein.
Alba Favorit
„Wir müssen unser Level durchgängig erreichen. Wenn wir das schaffen, dann werden wir auch in die nächste Runde einziehen”, sagte Baldi mit Blick auf die Best-of-Five-Serie im Viertelfinale gegen Bamberg. Berlin geht nach elf Siegen in Serie als klarer Favorit in das Duell der einstigen Erzrivalen, doch Bamberg hat sich zum Ende der Saison deutlich gesteigert. „Wir haben es uns verdient, dass wir jetzt gegen Berlin ran dürfen. Wir haben mit ihnen noch eine Rechnung offen, denn nochmals so abschlachten lassen wollen und werden wir uns nicht”, versprach Brose-Kapitän und Nationalspieler Chris Sengfelder mit Blick auf das 57:89 in Berlin vor drei Wochen.
Wie man einen der Großen ärgert, zeigten die Niners Chemnitz gegen die Bayern in dieser Saison bereits drei Mal. Zwei Mal in der Liga und einmal im Pokal setzten sich die Sachsen gegen das Starensemble von der Isar durch, weshalb sie in München vor der Viertelfinalserie besonders gewarnt sind. „Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen”, sagte Nationalspieler Andreas Obst. „Wir wollen das besser machen”, sagte Nihad Djedovic.
Wegen des neuen 2-2-1-Formats starten die Bayern mit zwei Heimspielen in die Serie und wollen dort bereits den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale legen. „Sie machen seit Jahren einen herausragenden Job in Chemnitz”, lobte Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic den Gegner. „Wir haben mit ihnen noch eine Rechnung offen, aber wir sollten vor allem auf uns schauen.”
Hallen wieder voll
Für Pesic geht Alba als Favorit in die Playoffs. „Der deutsche Meister ist immer Favorit. Sie haben etwas, was die anderen Clubs ihnen wegnehmen wollen, das sie aber nicht hergeben wollen”, sagte Pesic. „Aber auch wir sind heiß auf die Playoffs und wollen am Ende den Pokal in den Händen halten.” Sonst würde es für die Münchner eine Saison ohne Titel.
Für BBL-Geschäftsführer Stefan Holz sind Alba und Bayern ebenfalls die Favoriten auf den Titel. „Über eine Fünferserie ist es schon ein Brett, gegen Berlin und München durchzukommen”, sagte Holz. Der Liga-Boss freut sich vor allem darüber, dass die Hallen rechtzeitig zur heißen Saisonphase wieder voll sind. „Jetzt geht's wieder richtig los, das wird großartig”, sagte Holz. „Man merkt, dass die Fans wieder Lust haben. Das wird eine großartige Stimmung geben.”
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