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Leipzig spielt um Qualifikation für Königsklasse und Pokal

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Leipzig – RB Leipzig hat dank einer Nkunku-Gala plötzlich zwei Endspiele vor der Brust.

Beim Saisonfinale der Fußball-Bundesliga kann der Vizemeister beim Tabellen-Vorletzten Arminia Bielefeld aus eigener Kraft die Champions League buchen und dann eine Woche später beim DFB-Pokalfinale in Berlin gegen den SC Freiburg im dritten Anlauf den ersten großen Titel holen. Das Fernduell gegen die Breisgauer im Königsklassenkampf entschied RB dank eiserner Schützenhilfe schon mal für sich. Und dank Christopher Nkunku.

Der quirlige Franzose mit den Rasta-Zöpfen machte einmal mehr den Unterschied beim anfangs enttäuschenden Fußball-Bundesligisten aus Sachsen. „Es war kein einfaches Spiel, der Start war holprig. Umso bemerkenswerter ist die Art und Weise, wie wir dann ins Spiel gefunden haben”, sagte RB-Trainer Domenico Tedesco und war irgendwie nur erleichtert: „Man verliert nicht jeden Tag ein Europapokal-Halbfinale, das haben wir schlucken müssen. Und es war auch für mich eine neue Erfahrung.”

Weinzierl freut sich über Ligaverbleib

Angeführt von Zauberfuß Nkunku gewann RB am Ende noch überzeugend mit 4:0 (1:0) gegen den FC Augsburg, der die Nachricht von der Rettung unmittelbar vor Anpfiff bekam. „Über das Spiel will ich nicht reden, ich freue mich über das Gesamte und bin froh, dass wir in der Liga bleiben”, sagte FCA-Coach Markus Weinzierl, der über die Verlängerung seines Vertrages nicht reden wollte: „Die Frage ist unwichtig.”

Für die Leipziger und Tedesco war vor allem die „Art und Weise, wie wir dann ins Spiel gefunden haben” wichtig, betonte der Trainer. Er sah einen überragenden Vorbereiter Nordi Mukiele, dessen Abgang schon als beschlossene Sache gehandelt wurde. Zweimal legte er für Nkunku (48. Minute/57.) auf, der seine Saisontreffer 19 und 20 markierte. Zuvor hatte André Silva (40.) RB in Führung gebracht, ehe Emil Forsberg (64.) per Foulelfmeter den Endstand markierte.

Tedesco hofft auf weitere Leistungssteigerung

„Die zweite Halbzeit war ein Feuerwerk, wir haben richtig geilen Fußball gespielt”, sagte Forsberg, der als Mann der wichtigen Tore nur auf die beiden Endspiele schaut: „Das sind große Spiele, für sowas spielt man Fußball. Es geht um die Champions League, es geht um den Pokal - wer kann das nicht lieben.” Kapitän Peter Gulasci lud die Fans nach dem Sieg zum Freibier ein und versprach: „Wir wollen endlich den Pott holen.”

Coach Tedesco hofft nach der bemerkenswerten Reaktion seines Teams auf weitere Leistungsexplosionen: „Ich möchte, dass es für mich ganz viele schwere Entscheidungen gibt, weil es die Jungs gut machen.” Und dann freute er sich leise über den ersten kleinen Erfolg: „Wir haben die Europa League fix gemacht, auch das ist nicht selbstverständlich nach dem Start. In Bielefeld wollen wir jetzt den Deckel draufmachen für den nächsthöheren Wettbewerb.”

© dpa-infocom, dpa:220508-99-209500/5 (dpa)