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Karla Borger: Viele Bedingungen für neuen Olympia-Anlauf

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Berlin – Den Ruf nach einer neuen deutschen Olympia-Bewerbung im Sog der European Championships in München hält Athletensprecherin Karla Borger für verfrüht.

„Muss es denn gleich neuer Schwung für eine Olympia-Bewerbung sein, oder kann es erst einmal ein bisschen Schwung in die Vereine in Deutschland bringen und wieder mehr Kinder und Jugendliche zum Sporttreiben animieren? Ich denke, da ist momentan mehr Bedarf”, sagte die Präsidentin des Vereins Athleten Deutschland der Deutschen Presse-Agentur.

Mit der am 11. August beginnenden Multi-EM in München verbindet so mancher auch die Hoffnung auf positive Werbung für einen erneuten Anlauf für Olympische Spiele in Deutschland. Borger hält zunächst aber andere Fragen für dringlicher. „Am wichtigsten ist - denke ich - immer noch die Frage in Deutschland zu klären, welchen Leistungssport wollen wir, und wie können wir das gewünschte Ziel erreichen”, sagte die Beach-Volleyballerin.

Auch wenn die Menschen in Deutschland aus Borgers Sicht durchaus für Olympia zu begeistern seien, müsste vorher noch „einiges bei den Themen Nachhaltigkeit und Fairness, gerade bei der Vergabe, getan werden”, sagte die 33-Jährige. Unter den Athletinnen und Athleten gebe es auch „einen Sinn für Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gleichberechtigung”. Daher müsse eine neuerliche Bewerbung an „viele Bedingungen” geknüpft werden.

Deutsche Olympia-Bewerbungen waren zuletzt serienweise ohne Erfolg geblieben, auch weil die Bürger dagegen waren - etwa beim Bemühen um die Winterspiele für 2022 mit München und um die Sommerspiele für 2024 mit Hamburg. Vor den European Championships in München hatte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, gesagt: „Das Beispiel München kann auch dazu beitragen, Akzeptanz und Zustimmung für das Thema Olympia in unserem Land zu stärken.”

© dpa-infocom, dpa:220808-99-320248/3 (dpa)