Sakhir – Es wird spannend. Und genau das wollte die Formel 1 mit ihrer Regelreform erreichen. Wenn heute (16.00 Uhr MEZ/Sky) auf dem Bahrain International Circuit die Roten Ampeln zum ersten Grand Prix des Jahres erlöschen, steht ein Ferrari ganz vorne.
Das rote Duo
Charles Leclerc steht auf der Pole Position, Teamkollege Carlos Sainz ist Dritter. „Für das Team ist das eine tolle Belohnung. Das ist gut für uns, für die Tifosi und vielleicht auch die gesamte Formel 1”, sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. „Das ist ein Schub für den Rest der Saison.” Für Leclerc ist es die zehnte Karriere-Pole, seine erste hatte er 2019 ebenfalls in Bahrain geholt. „Die letzten zwei Jahre waren unglaublich schwierig für das Team”, räumte Leclerc ein. Er selber sei natürlich glücklich. Vielleicht kann der Monegasse mit dem starken Ferrari-Motor sogar seinen dritten Formel-1-Sieg holen.
Der Weltmeister
Ein Max Verstappen gibt sich nicht mit Platz zwei zufrieden. Im letzten Qualifikationsabschnitt hatte der Niederländer aber mit der Balance seines Red Bull zu kämpfen. „Wir haben einen guten Wagen, das ist das Wichtigste”, konstatierte Verstappen. Er steckt zum Start zwischen den beiden Ferrari. Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez folgt jedoch auf Position vier. „Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, was die Rennpace angeht”, sagte Perez. „Es kann eine Menge Überholmanöver geben. Hoffentlich können wir mit den Ferrari kämpfen und den Fans ein gutes Rennen bieten.”
Das verbesserte Haas-Team
Mick Schumacher startet von Platz zwölf. Das ist sein bestes Qualifikationsergebnis. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher war aber nicht zufrieden. Ihm seien „ein paar Fehler passiert auf der letzten Runde”, klagte er. Schumacher nimmt dennoch seine ersten Formel-1-Punkte ins Visier. „Ich glaube, es wird ein spannendes Jahr für uns”, befand Haas-Teamchef Günther Steiner. Warum auch nicht? Der für den freigestellten Russen Nikita Masepin zurückgeholte Däne Kevin Magnussen sorgte mit Startplatz sieben für riesigen Jubel in der Haas-Box. „Es war verrückt. Die beiden letzten Wochen waren Wahnsinn”, räumte er ein. Hydraulikprobleme machten ihm bei seiner hervorragenden Qualifikation aber Sorgen.
Der deutsche Rückkehrer
Nico Hülkenberg erfuhr erst am Donnerstag, dass er als Ersatzpilot gebraucht wird. Der Corona-Fall Sebastian Vettel hat ihm das Blitz-Comeback eröffnet. Die neue Auto-Generation kannte er so gut wie gar nicht. Als 17. ließ der Rheinländer in der Qualifikation sogar seinen Aston-Martin-Teamkollegen Lance Stroll hinter sich. „Natürlich sind wir mit Platz 17 nicht zufrieden, aber persönlich bin ich schon glücklich”, sagte Hülkenberg, der vor 17 Monaten letztmals in einem Formel-1-Wagen gefahren war. Er habe „einige saubere Runden ohne Fehler hinlegen” können, obwohl er kaum Erfahrung hatte. „Ich werde jede Runde im Auto genießen.”
Der Vize-Weltmeister
Mercedes ist hintendran. Das ist kein Bluff. Lewis Hamilton als Fünfter und sein neuer Teamkollege George Russell als Neunter sind vorerst nur Jäger. „Die Jungs vor uns spielen in einer eigenen Liga”, befand Rekordweltmeister Hamilton. Mercedes muss schnell Fortschritte machen, sonst verschwindet WM-Titel Nummer acht für ihn schnell außer Sichtweite. Auf den Geraden fehlt der Speed. „Wenn wir unter die ersten Fünf kommen könnten, wäre das super. Das nehme ich sofort”, sagte Teamchef Toto Wolff und versprach: „Wir brauchen ein paar Rennen um uns auszusortieren, dann sind wir wieder da.”
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