Die Linie 16 könnte bald am Bonner Hauptbahnhof enden. Die Stadt prüft auch Wiederbelebung der Linie 63.
Häufige VerspätungenLinie 16 soll in Bonn wieder zuverlässiger werden
Die häufigen Verspätungen auf der Köln-Bonner-Straßenbahnlinie 16 missfallen offenkundig nicht nur der Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt. In der jüngsten Stadtratssitzung beschloss das Gremium einstimmig, die Verwaltung möge prüfen, ob und wie man die Linie zum Fahrplanwechsel im Juni 2025 schon am Bonner Hauptbahnhof enden lassen kann.
Heute fahren die Bahnen, für die neben den Stadtwerken Bonn die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) zuständig sind, bis nach Bad Godesberg. Wenn die Verspätung in Bonn zu groß ist, kommt es immer wieder vor, dass die Linie 16 am Hauptbahnhof gekappt wird und zurück nach Köln fährt.
Bestandteil der Prüfung ist im Umkehrschluss auch, inwiefern die Stadtwerke mit eigenen Wagen und Personal auf der Strecke zwischen Bad Godesberg und Tannenbusch beziehungsweise Buschdorf den Transport der Fahrgäste sicherstellen können. Wie mehrfach berichtet, ist es insbesondere in der kalten Jahreszeit, in der üblicherweise die Zahl der Krankmeldungen bei den Fahrern steigt, auf der Linie 16 zu Verspätungen und Ausfällen gekommen. Auf Grundlage einer Entscheidung des Ratsbündnisses war eine Taktverdichtung auf der Stadtbahnlinie 16 erfolgt. Im Gegenzug wurde die nur innerhalb Bonns verkehrende Stadtbahnlinie 63 ausgedünnt, die zwischen Bad Godesberg und Tannenbusch fährt.
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Einige Änderungen zum Nahverkehrsplan im Beschluss
SPD-Ratsfrau Gabi Mayer begründete im Rat, die Zuverlässigkeit der Linie lasse zu wünschen übrig. Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) kritisierte, dass die Koalition sich mit einem Prüfungsauftrag begnüge, nachdem die von ihr verursachte Malaise schon lange bekannt sei. Rolf Beu (Grüne) betonte, das Bündnis meine es mit Verbesserungen auf der Strecke ernst. Die Stadtwerke bräuchten für die Änderung aber Zeit. Laut Stellungnahme der Verwaltung erklärten die SWB, für die notwendigen Abstimmungen mit der KVB über eine solche Änderung des Fahrplans sowie die Suche nach zusätzlichem Personal sei „eine größere Vorlaufzeit“ notwendig.
Zum anstehenden Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres enthält der Ratsbeschluss zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans einige Änderungen. An Schultagen sollen Verstärkerfahrten auf der Buslinie 601 vom Hauptbahnhof bis zur Uniklinik auf dem Venusberg um fünf Fahrten zwischen 7.37 und 8.22 Uhr ergänzt werden. Zusatzkosten: etwa 50 000 Euro. Die Linien 529 und 635 werden zu einer Linie zusammengefasst mit der Nummer 529. Sie fährt zwischen Hennef Bahnhof und Bonn-Ramersdorf. Sonntags fährt die Buslinie 631 nicht nur bis zur Haltestelle Agnetendorfer Straße (Tannenbusch), sondern weiter bis Endenich Nord, um den dortigen S-Bahnhof im 30-Minuten-Takt anzufahren. Die Bus-Haltestelle „Oscar-Romero-Allee“ wird in beide Fahrtrichtungen in die Nähe des Fernbusbahnhofs hinter den Museen verlegt in der Absicht, dass es Schüler des Friedrich-Ebert-Gymnasiums und Angestellte größerer Arbeitgeber nicht so weit haben. Ein weiterer Prüfauftrag erging an die Stadt, außerhalb der Hauptverkehrszeiten Verbesserungen für die Anbindung vom Bad Godesberger Bahnhof über Friesdorf zum Loki-Schmidt-Platz zu erarbeiten. Allerdings erst zum nächsten Fahrplanwechsel 2025.