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Gute Vorsätze für's neue JahrSo einfach kann jeder Einzelne das Klima retten

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Ein Baum kann im Laufe seines Lebens viel CO2 binden. Für übliche Hausgärten eignen sich am besten Obstbäume.

Berlin – Eine Schülerin hat es vorgemacht: Der Einzelne kann etwas fürs Klima tun. Nun will nicht jeder persönlich so aktiv sein wie Greta Thunberg. Oder seinen Alltag im Sinne der Nachhaltigkeit komplett umkrempeln und etwa auf ein Auto verzichten. Aber schon mit kleinen Veränderungen lässt sich etwas zur Abmilderung des Klimawandels beitragen. Etwa im eigenen Garten.

Drei grüne Vorsätze zum Jahreswechsel für Gartenbesitzer:

So bindet man CO2: Einen Obstbaum pflanzen

Der Hintergrund: Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig - vor allem, wenn man darauf achtet, dass ihr Holz später weiterverbaut wird und die Blattmasse durch Verrottung in den Boden übergeht und das CO2 dort gebunden bleibt. Schlecht wäre es, Blätter und Holz zu verbrennen und so den Stoff wieder in die Luft abzugeben.

Die Umsetzung: Gut geeignet sind für diesen Ansatz vor allem Bäume, die schnell wachsen und groß werden. Viel Blattmasse ist außerdem empfehlenswert, erläutert Helmut Selders, Präsident des Bunds deutscher Baumschulen. Sein Tipp sind Obstbäume, da für große Eichen oder Buchen viele Grundstücke keinen Platz bieten.

„Ein Obstbaum ist ein Win-win auf vielen Ebenen: Neben der CO2-Bindung tut man mit der Blüte und den Früchten Gutes für Insekten und Vögel“, sagt Selders. Ganz zu schweigen davon, dass man selbst jedes Jahr Ernte einfahren kann. Ein weiteres Plus: Da Obstbäume hartes Holz bilden, könnte man am Ende eines jahrzehntelangen Baum-Lebens das Holz einem Schreiner geben und ein Möbel bauen lassen.

Selders betont: Der richtige Baum muss zum Standort passen, auch für das Ziel, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Denn nur wenn der Baum im passenden Boden steht und das richtige Maß an Sonne und Schatten bekommt, kann er auch gut gedeihen - und folglich viel CO2 aufnehmen.

Extra-Tipp: Wer keinen Platz für einen Baum hat, sollte eine „bunte Hecke“ setzen. „Nicht nur Kirschlorbeer oder den Lebensbaum nehmen, sondern verschiedene blühende Gehölze wie zum Beispiel die Schlehe beimischen“, erklärt Selders. „Dazwischen sollte auch etwas Immergrünes stehen, das dicht wächst. Denn viele Tiere brauchen auch Versteckmöglichkeiten.“

So hilft man den Tieren: Auf verschiedene Pflanzen setzen

Der Hintergrund: „Vielfalt ist eine Chance aufs Überleben“, sagt Marja Rottleb, Garten-Referentin beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Gibt es viele verschiedene Pflanzenarten, hilft dies vielen Tierarten - und umgekehrt. Sonst finden zum Beispiel spezialisierte Insekten wie manche Schmetterlinge oder Vögel keine Nahrung mehr und die Pflanzen können sich nicht vermehren.

Die Umsetzung: Statt nur eine Rasenfläche zu pflegen, sollte man Beete mit einer Vielfalt an Pflanzen anlegen. Vielleicht in einem Eck noch Wiesenpflanzen aussäen, die nicht regelmäßig dem Mäher zum Opfer fallen. Und nicht zu vergessen: Die bereits erwähnten wertvollen CO2-Speicher Bäume und Sträucher setzen, die vielen Tieren neben Nahrung auch Lebensraum bieten.

All diese Maßnahmen übrigens machen nicht viel Arbeit - meist sogar weniger als die wöchentliche Pflege des Rasens.

Es ist aber auch wichtig, auf heimische Pflanzen und am besten auf Wildarten zu setzen, betont Nabu-Expertin Rottleb. Zum einen können Exoten nicht die Bedürfnisse der heimischen Tiere bedienen, zum anderen sind meist nicht die schönsten Blüten die besten für die Tiere.

Denn oftmals können die Insekten die stärker gefüllten Blüten von Züchtungen nicht nutzen, da die vielen Blütenblätter den Zugang zum Nektar im Inneren behindern. Wenn die hochgezüchteten Pflanzenformen überhaupt Pollen und Nektar produzieren. Forsythien, Hortensien und Geranien etwa sind steril.

Sterile Schnittblumen ohne Pollen, etwa manche Sonnenblumen-Sorten, werden teils auf den Samentütchen als solche beworben. Ungefüllte Pflanzen erkennt man aber auch so leicht: Sie haben viel weniger Blütenblätter und oftmals sind Staubblätter mit Pollen gut sichtbar.

So rettet man CO2-Lager: Blumenerde ohne Torf kaufen

Der Hintergrund: In Torf, dem Baustein von Mooren, ist eine große Menge Kohlendioxid gebunden. Wird er gewonnen, wird das klimaschädliche Gas freigesetzt - und obendrein das Moor als Lebensraum für viele Tiere zerstört.

Das Problem: In den allermeisten Blumenerden steckt Torf. Sogar jene, die als „torfreduziert“ oder „torfarm“ deklariert sind, können aus bis zu 80 Prozent des Materials bestehen.

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Es gibt aber immer mehr Alternativen im Handel. Sie basieren auf Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Achten sollte man auf Hinweise wie „torffrei“ oder „ohne Torf“. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Beispiel listet entsprechende Produkte in einem Einkaufsführer zum Download.

Der extra Tipp von Nabu-Expertin Rottleb: Wenn möglich, auch nur wurzelnackte Pflanzen kaufen - also jene ohne Topf und damit ohne torfhaltige Erde um die Wurzeln. (dpa/tmn)