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Sender nur noch in HDAus für SD-Kanäle – Muss ich etwas tun, um ARD und ZDF weiterzusehen zu können?

Lesezeit 4 Minuten
Ein Mann mit Fernbedienung vor einem Fernseher

Die ARD sendet bald nur noch in HD, das ZDF wird nachziehen. Wer bislang in SD schaut, muss bis dahin handeln, um weiterhin schauen zu können.

Die ARD sendet bald nur noch in HD, das ZDF zieht nach. Steffen Haubner erklärt, für wen der Bildschirm schwarz wird und was man tun muss.

„In Kürze sind viele Programme nur noch mit HD zu empfangen. Unser Empfang geht über Satellit, wir haben einen älteren Fernseher mit Plasma-Display und HDMI-Anschuss. Reicht ein neuer, HD-fähiger Receiver, um die betroffenen Programme zu empfangen?“ Diese Frage einer Leserin erreichte kürzlich die Redaktion.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Tatsächlich drängt die Zeit: Die ARD stellt zum 7. Januar 2025 die SD-Verbreitung von „Das Erste“ sowie aller dritten Regionalprogramme, also unter anderem auch die Sendungen des WDR, per Satellit ein. Auch das ZDF schaltet fünf SD-Programme – ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3Sat und KiKA – ab, allerdings erst im November kommenden Jahres. Damit Sie ab 2025 nicht auf einen schwarzen Bildschirm schauen, hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Bin ich von der Umstellung betroffen?

Wenn Sie Ihr TV-Programm per Antenne (DVB-T2) oder einen digitalen Kabelanschluss (DVB-C) empfangen, die Signale über Internetkabel (IPTV) durch einen Anbieter wie Magenta TV ins Haus geliefert werden oder Sie ein Sky-Abo mit einem Sky-Q-Receiver haben, müssen Sie gar nichts tun. Die Umstellung betrifft Sie nicht. Das gilt auch für alle, die Radio via Satellit empfangen. Falls Sie unsicher sind, hilft ein einfacher Test: Können Sie aktuell noch das Programm von Arte und One empfangen? Dann besteht kein Handlungsbedarf, denn diese Sender gibt es schon länger nur in HD.

Ist das nicht der Fall, ist Ihr Fernseher vermutlich nicht „HD ready“. Gleiches gilt für Ihren Receiver, falls Sie einen solchen zwischen Empfangsbuchse und TV-Gerät angeschlossen haben. Auch Siedlungen und Mehrfamilienanlagen, die über einen lokalen Netzbetreiber oder einen gemeinschaftlichen Satelliten-Empfang versorgt werden, könnten betroffen sein. Fragen Sie im Zweifel beim Betreiber nach.

Was brauche ich, um nachzurüsten?

Für den Empfang der ARD-Programme in HD-Qualität benötigen Sie entweder ein HD-fähiges Fernsehgerät oder einen HD-Receiver für Satellitenempfang. Das Entscheidende: Entweder das TV-Gerät oder der HD-Receiver müssen über einen integrierten DVB-S2-Tuner verfügen. Im zweiten Fall müssen Sie zudem darauf achten, dass die Anschlüsse Ihrer Geräte kompatibel sind.

Ältere Fernseher haben oft noch SCART-Anschlüsse. Dann wird es schwierig. Sie müssen dann nach einem Receiver mit „analogem Videoausgang“ suchen und können das Programm auch weiterhin nur in SD sehen. Vielleicht ist dann doch die Anschaffung eines HD-Fernsehers die bessere Option. Kleinere 32-Zoll-Modelle gibt es ab etwa 300 Euro. Wollen Sie künftig auch die Privaten in HD empfangen, brauchen Sie ein Gerät mit CI+ Modul und eine Smartcard für den HD-Empfang. Hat Ihr Fernseher einen HDMI-Anschluss, bekommen Sie einen passenden HD-Receiver ab etwa 30 Euro.

Wichtig bei der Modellwahl ist, ob Sie Fernsehen per Kabel oder per Satellit empfangen. Das finden Sie im Zweifel leicht heraus: Kann man das Empfangskabel einfach abziehen, ist es ein Kabelanschluss, besitzt es ein Gewinde, ist es ein Satellitenanschluss. An der Sat-Empfangsanlage müssen Sie nichts ändern.

Muss ich die Senderliste aktualisieren?

Normalerweise nicht. HD-Fernseher und HD-Receiver aktualisieren die Senderliste in den meisten Fällen automatisch. Vermissen Sie einen Sender, fügen Sie ihn über „Einstellungen“ per manuellem Suchlauf hinzu. Das Stichwort lautet bei den allermeisten Fernsehern „Senderaktualisierung“, „Aktualisierung der Programmliste“ oder „Digitale Sender aktualisieren“.

Vermeiden Sie nach Möglichkeit einen automatischen Sendersuchlauf, Stichwort „Senderinitialisierung“. Denn damit würden alle Ihre Programmplätze, die Sie vielleicht mühsam einprogrammiert haben, durcheinandergeraten.

Was bringt mir das Ganze überhaupt?

HDTV ist das Kürzel für „High Definition TV“, Fernsehen mit hoher Auflösung. Das Bild hat doppelt so viele Bildpunkte wie mit der Standardauflösung, kurz SD. Das Bild ist also sehr viel schärfer und verfügt darüber hinaus über brillantere Farben.

Was dabei oft unter den Tisch fällt: Auch die Tonqualität ist mit HD merklich besser. Bei allen HD-Programmen der ARD, im Livestream sowie in der ARD-Mediathek gibt es außerdem die Tonspur „Klare Sprache“, die Gesprochenes besser verständlich macht. Aktivieren lässt sie sich über das Audiomenü des Fernsehers. Dort sollte sich neben „Originalton“, „Audiodeskription“ und „Mehrkanalton“ auch die Option „Klare Sprache“ finden. Zusätzliche Gebühren fallen für den HD-Empfang übrigens nicht an, jedenfalls nicht bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.