Auch 2024 sind viele Kölner nach Karneval krank. Um herauszufinden, womit man sich genau infiziert hat, kann ein neuer Test nützlich sein.
Infektionswelle nach KarnevalCorona, Grippe, RSV – neuer Test zeigt an, welches Virus man erwischt hat
Jedes Jahr das gleiche Jeckespill: Weiberfastnacht, Rosenmontag, Aschermittwoch – krank. Auch in diesem Jahr bleibt der Stadt die Nach-Karneval-Erkältungswelle nicht erspart, auch wenn Zahlen der AOK Rheinland zeigen, dass die Krankenstände nach dieser Session weniger stark angestiegen sind als im Vorjahr. Dennoch liegen viele Menschen mit Schnupfen, Husten und Fieber im Bett. Womit genau sie sich infiziert haben, wissen viele nicht. Schließlich gleichen sich die Symptome der am weitesten verbreiteten Viren stark.
Neue Selbsttests schlagen auf verschiedene Viren an
Wer wissen will, was er genau hat, der musste bisher auf Tests für einzelne Infektionen zurückgreifen. Seit einiger Zeit gibt es jedoch einen Test, der auf mehrere Viren gleichzeitig testet. Corona, Typ A und B der Influenza – also der echten Grippe – und das Respiratorische Synzytial-Virus – besser bekannt unter seiner Abkürzung RSV – kann er erkennen.
Thomas Preis hat den Mehrfachtest im Angebot. Er betreibt die Alpha-Apotheke in Braunsfeld und ist noch dazu Vorsitzender der Apothekerverbände Nordrhein und Köln. Er erklärt: „Der Mehrfachtest funktioniert wie die bekannten Corona-Tests.“ Man mache einen Abstrich in der Nase mit einem Stäbchen. Dieser Abstrich werde dann in eine Flüssigkeit gegeben und diese auf eine Fläche aufgetragen. Der einzige Unterschied sei, dass es zwei Tropfenfächer und zwei Anzeigen gebe, statt wie bisher eine. Eine Seite zeige an, ob man mit Influenza A oder B, die andere, ob man mit Covid oder RSV infiziert ist.
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Die Zuverlässigkeit der Tests ist mit dem der Corona-Selbsttests vergleichbar, sagt Preis: „Wichtig ist die richtige Anwendung. Sie sind ein verlässlicher Indikator, geben aber keine hundertprozentige Sicherheit.“ Mittlerweile gebe es den Mehrfachtest in den meisten Apotheken zu kaufen, wo er auch auf Nachfrage stößt: „Etwa 20 Prozent der verkauften Tests sind in vielen Apotheken schon Mehrfachtests“, berichtet Preis. Preislich liegen sie über den Corona-Selbsttests, kosten etwa das Doppelte.
Wer braucht den Mehrfachtest?
Sinnvoll ist der Mehrfachtest vor allem für diejenigen, die genau wissen müssen oder wollen, welcher Virus ihre Symptome hervorruft. Dazu gehören zum Beispiel Eltern mit Kleinkindern. Denn während RSV bei Erwachsenen zumeist nicht zu Komplikationen führt, kann eine Infektion bei Babys und Kindern unter drei Jahren gefährlich sein. Preis erklärt: „Es gab in diesem Winter Situationen, in denen Kinderkliniken deutlich überlastet waren.“
Influenza und Covid sind dagegen besonders für ältere und immunschwache Menschen gefährlich. Wer mit solchen Menschen zusammenlebt oder zum Beispiel als Krankenpfleger mit ihnen arbeitet, könnte sich ebenfalls mit einem Test Sicherheit verschaffen.
Ärzte testen nicht mehr
Für alle anderen ist der Test jedoch weniger wichtig. Auch die Arztpraxen testen anders als in der Hochphase der Pandemie nicht mehr flächendeckend. Das berichtet Dr. Tim Knoop, Hausarzt in Nippes: „Bei den Preisen und den Mengen der Tests wäre das einfach zu teuer.“ Dazu kommt: „Was die drei Virusinfektionen gemein haben, ist, dass wir nur die Symptome behandeln können.“
Die Frage, womit genau sich ein Patient nun infiziert hat, ist daher für die Ärzte gar nicht entscheidend. Stattdessen empfehlen sie grundsätzlich die gleichen Medikamente. Sie zielen darauf ab, die Symptome der Patienten zu lindern und so ihren Krankheitsverlauf erträglicher zu machen. Dazu gehören Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol, genauso auch Hustenmedikamente.
Ist die Erkältungssaison bald vorbei?
Dennoch wird die Nachfrage nach Tests wohl erst zurückgehen, wenn die Erkältungssaison wirklich vorbei ist. „Bei gutem Wetter könnte die aktuelle Erkältungswelle nach Karneval die letzte sein“, sagt Dr. Knoop. Allzu viele Hoffnungen sollte man sich aber wohl nicht machen. Die Prognosen sagen für die nächsten zwei Wochen sogar sinkende Temperaturen hervor.