Oh, du Grausige!10 Gründe, die Weihnachtszeit zu hassen
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Köln – Schon wieder einen Anflug von Übelkeit beim ersten Takt von „Last Christmas“? Gar nicht wild drauf, mit tausenden Geschenke-Jägern durch dämmrig beleuchtete Straßen zu hetzen? Und keine Lust, pseudoharmonisch mit Verwandten Weihnachtslieder vor dem kitschig geschmückten Baum zu trällern? Ja, man muss es einmal laut sagen: Es gibt wirklich Gründe, Weihnachten zu hassen!
Hier sind die zehn wichtigsten Argumente:
Kitschlied-Attacke
Wo man auch hinkommt, überall dudelt eines dieser schrecklichen Weihnachtslieder. Schlimmer als der Ohrwurm-Terror von „Last Christmas“ sind da noch die ach so besinnlichen deutschen Lieder, die textlich wohl aus der Steinzeit stammen müssen: „Es ist ein Ros entsprungen“ – bitte, was?
Man könnte meinen, alle haben vor Weihnachten eine rosa Brille auf. Anders lassen sich die Deko-Auswüchse, die an Geschmacksverirrung grenzen, wohl kaum erklären. Überall mit Dekoration vollgestopfte Wohnungen – riesige Krippen und Sterne in den schrägsten Farbkombinationen, dazu Glitzer-Ketten und Kitsch-Figürchen, hässliche Rentier-Formationen und natürlich der Klassiker: bunt blinkende Engelchen. Uah!
Lichter-Quatsch
Kann hier vielleicht jemand das Licht anmachen? Diese ständige Dämmerbeleuchtung macht einen ja ganz kirre! Lichterkette hier, Kerzenschein da, Sternenglanz überall. Was andere idyllisch finden, ist im Alltag ganz schön anstrengend. Da kann ja keiner hell im Kopf bleiben!
Harmonie-Gehabe
Nein, in der Weihnachtszeit ist nicht plötzlich alles supidupi. Wir müssen uns nicht alle auf einmal lieb haben, Harmonie beim Glühwein-Date mit den Kollegen heucheln und fröhliche Karten an längst abhanden gekommene Freunde schreiben.
Duft-Fiasko
Wer in der Adventszeit ins Kaufhaus geht, kriegt es kaum mehr los, dieses schreckliche Duftgemisch, das aus allen Löchern strömt. In der einen Ecke Zimt- und Lebkuchen-Wogen, da süßliches Sandelholz und Tannengeruch und als Absacker gibt’s würzigen Adventstee – bäh! Glühweinduft ist da noch der tröstlichste aller Gerüche.
Geschenke-Terror
Jedes Jahr die gleiche Bürde: Man muss verdammt nochmal Geschenke besorgen. Zwar haben die meisten laut eigener Aussage schon alles oder wünschen sich nichts - erwarten aber dann doch kreative Liebesbeweise. Also rast man wie ein Blöder durch völlig verstopfte Einkaufsstraßen, auf der Suche nach der tollen Idee, die glücklich macht. Um dann an Heilig Abend doch wieder zu merken, dass die anderen viel coolere Einfälle hatten.
Familien-Horror
A propos, die Lieben: Das ganze Jahr konnte man unliebsame Verwandte meiden, an den Feiertagen aber ist Präsenzpflicht. Also erträgt man langwierige Familienessen, die im Streit enden, trifft Tanten zur Teestunde und hört sich alte Geschichten von Opa an. Nur um danach noch einen Besuch bei den Schwiegereltern zu ertragen.
Fress-Befehl
Überall unsägliche Versuchungen! Im Büro lassen Kollegen reich dekorierte Plätzchenteller herumgehen, Mutter schickt ein Nikolauspaket mit reichlich Schoki drin, Freunde servieren Christstollen zum Feierabend-Bier und dann sind da natürlich noch all die Weihnachtsmenüs mit fünf Gängen – Sünde. Wer die Feiertage überlebt, ohne zu platzen, hat wirklich Glück gehabt.
Feiertags-Schwemme
Obwohl man meinen könnte, dass die halbe Welt zuhause vor dem Baum sitzt, ist es an den Feiertagen trotzdem überall voll. Ein rettender Flug in die Sonne ist nicht mehr zu bekommen. Restaurants werden von Weihnachtsfeiern geflutet. Die Kinos spielen schon tagsüber schlechte Marathons. Und die Kneipen sind voll mit alten Schulfreunden, die mal wieder „ganz wild“ einen auf früher trinken wollen.
Nein, es macht keinen Spaß, „Kevin allein zuhaus“ oder „Tatsächlich Liebe“ zum hundertsten Mal zu sehen und billige Blockbuster oder den „Sissi“-Marathon zu ertragen. Da sonst die halbe Welt stillzustehen scheint und in einem besinnlichen Schlafe schlummert, bleibt einem zumindest auf der Mattscheibe aber oft nur das übrig. Gut, dass es Netflix oder die Playstation gibt – auf Wunsch garantiert weihnachtsfrei.