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Woelkis Rückkehr ins ErzbistumWelches Fazit Steinhäuser für seine Kölner Zeit zieht

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steinhäuser und der Papst

Administrator Rolf Steinhäuser auf „Werbetour“ für den Papst und die Basisbefragung zur Weltsynode. 

Köln – Ginge es nur um das Ausbleiben eines „spektakulären Wunders“! Dass sich „der Erzbischof und die Christen im Erzbistum“ nach der Rückkehr von Rainer Maria Kardinal Woelki „in den Armen liegen“ und Versöhnung feiern würden, das hatte Rolf Steinhäuser – fünf Monate lang Interimsleiter des Erzbistums Köln – nach eigenem Bekunden nicht erwartet. Nun aber muss er in seiner Abschiedsbotschaft feststellen: „Wenn man den Umfragen folgt, scheinen viele Gräben noch tiefer und unüberbrückbarer als zuvor.“

Prot. N. 346/2021: Unter diesem Aktenzeichen ernannte Papst Franziskus „seine Exzellenz, Rolf Steinhäuser, Auxiliarbischof derselben Diözese“, zum Apostolischen Administrator des Erzbistums Köln bis zum Beginn der Fastenzeit. Den fälligen Gehaltszuschlag lehnte Steinhäuser ab. Am Aschermittwoch um 0 Uhr ist seine Aufgabe planmäßig beendet, am Mittwochnachmittag übergibt er Woelki wieder die Amtsgeschäfte. Auch seine Dienstsiegel sind abzuliefern. Was bleibt?

Apostolischer Administrator

Rolf Steinhäuser hatte ein seltenes (und im aktuellen kirchlichen Gesetzbuch gar nicht mehr explizit erwähntes) Amt: Als Apostolischer Administrator sede plena, also bei besetztem Bischofsstuhl, verwaltete er das Erzbistum Köln. Er war nicht Vertreter von Kardinal Woelki, aber auch kein regulärer Diözesanbischof, sondern er amtierte im Auftrag und als Vertreter (Vikar) des Papstes in Köln. Er hatte alle Autorität, die sonst dem Erzbischof zukommt, durfte allerdings nicht aus eigenem Entschluss gegen mögliche Fehler in dessen früherer Amtsführung vorgehen. Im Unterschied dazu ist ein Diözesanadministrator ein vom Domkapitel gewählter Übergangsverwalter nach Rücktritt oder Tod eines Bischofs. (rn)

In einem Brief an kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde Steinhäuser noch deutlicher als im veröffentlichten Abschiedswort: Er hätte gerne mit ihnen persönlich gesprochen, aber jede Äußerung wäre missverständlich. „Diese gemeinsame Ohnmachtserfahrung wollte ich uns gerne ersparen.“ Das schrieb ein Administrator, der nicht nur mit deutlichen Ansagen (das Erzbistum als „Täterorganisation“ im Missbrauchsskandal, eine Probezeit für den zurückkehrenden Erzbischof) viele Beobachter verblüfft hatte. Steinhäuser traf auch unangenehme Entscheidungen. Er ließ die Aufwendungen von rund 2,8 Millionen Euro zusammenstellen, die das Erzbistum seit 2019 für Gutachten und Beratung im Zuge der Missbrauchsaufklärung hatte. An Betroffene flossen seit 2010 ganze 1,5 Millionen. Dann gerieten weitere Aufwendungen aus einem Sondertopf, dem „BB-Fonds“, in den Fokus: für eine von Woelki nach Köln umgesiedelten Theologischen Hochschule. Der Streit darum gipfelte im Goebbels-Vergleich eines in, sagen wir, traditionsverbundenen Kreisen beliebten Kirchenrichters, den Steinhäuser dann kurz vor Ende seiner Amtszeit beurlaubte. Sechs Wochen zuvor hatte Steinhäuser im Diözesanpastoralrat ein Meinungsbild zur Rückkehr Woelkis eingeholt und nach Rom übermittelt.

War Steinhäusers offene Aussprache heilsam oder problematisch?

Nein, Steinhäuser hat sich nicht nur Freunde gemacht. Die Bischofskongregation in Rom bremste von ihm beantragte Untersuchungen im Zusammenhang mit dem BB-Fonds aus. Die „Tagespost“, Leib- und Magenblatt der Ultrakonservativen, hielt ihm ein „Verwirrspiel“ vor, er habe sich „auf Abwege“ locken lassen. Nach dieser Logik hätte Steinhäuser die von ihm beklagten Gräben selbst aufgerissen. Ist das so? Oder war die von Steinhäuser gepflegte offene Aussprache doch heilsam?

Steinhäuser habe Türen geöffnet und Mauern bröckeln lassen, hat die Benediktinerschwester und Führungskräfteberaterin Emmanuela Kohlhaas der Rundschau gesagt. Jetzt aber gehe es um Streitschlichtung auf der obersten Leitungsebene. Wird sich Woelki auf so etwas einlassen? Die Einstellung des Kardinals habe sich nicht wirklich verändert, sagen Amtsträger, die wieder Kontakt zu ihm hatten. Der bisherige Kommunikationsdirektor Christoph Hardt hat die Segel gestrichen. Lauter Ohnmachtserfahrungen?

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Steinhäuser will es nicht dabei lassen. Das spektakuläre Wunder sei ausgeblieben, aber viele kleine Wunder habe es gegeben: „Blockaden wurden aufgehoben, Gesprächsfäden wurden neu geknüpft.“ Er schreibt von einer neuen Kultur des Miteinanders, von Synodalität, von einem veränderten Klima, von gestärkten Gremien. Und, das verspricht Steinhäuser bei aller Ungewissheit: „Wir bleiben einander erhalten.“