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Parteiinterner Gegenwind„Putin in Fischfutter verwandeln“ – Senatoren fordern drastischen Kurswechsel von Trump

Lesezeit 3 Minuten
US-Präsident Donald Trump mit seiner Frau Melania beim Begräbnis von Papst Franziskus in Rom. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump mit seiner Frau Melania beim Begräbnis von Papst Franziskus in Rom. (Archivbild)

Putin glaube, die USA seien „im Hochgeschwindigkeitszug nach Trottelstadt“, sagt ein Parteikollege Trumps – und will einen Kurswechsel.

Der parteiinterne Druck auf US-Präsident Donald Trump, seinen freundlichen Kurs gegenüber Kremlchef Wladimir Putin zu überdenken, wird größer. Im Gespräch mit dem US-Sender Fox News forderte mit John Kennedy nun ein weiterer Republikaner einen härteren Kurs gegenüber dem Kreml. Der hatte zuletzt auf die Friedensbemühungen Washingtons mit Bedingungen und weiteren Bombardements der Ukraine reagiert.

„Putin hat jedes Versprechen, das er Präsident Trump gegeben hat, gebrochen. Sein neuester Vorschlag ist, nun ja, nichts. Er will alle Gebiete, die er erobert hat, behalten“ sagte der Senator aus Louisiana jetzt gegenüber Fox News. „Er will der Ukraine verbieten, der Nato beizutreten, und er will, dass Amerika und Europa der Ukraine nicht mehr helfen“, fügte Kennedy hinzu. „Ich glaube, Putin denkt, dass Amerika den Hochgeschwindigkeitszug in Richtung Trottelstadt genommen hat.“

Trump im „Hochgeschwindigkeitszug in Richtung Trottelstadt“?

Mit der Kritik ist der Senator nicht allein. Zuletzt hatte sich mit Chuck Grassley ein weiterer Republikaner für eine härtere Gangart gegenüber Moskau ausgesprochen und die „härtesten Sanktionen“ gegen Putin gefordert. Dafür gab es Zuspruch aus der eigenen Partei. Auch in der amerikanischen Öffentlichkeit ist Trumps Kurs zunehmend umstritten.

Eine aktuelle Umfrage von Fox News ergab, dass 36 Prozent der Amerikaner Trumps Leistung hinsichtlich Russland ablehnen und 39 Prozent seinen Umgang mit der Ukraine nicht gutheißen, berichtete der US-Sender. Fox News gilt eigentlich als Haus- und Hofsender des Republikaners, die Zuschauer des Senders sind üblicherweise treue Trump-Unterstützer.

Kurswechsel gefordert: „Russland in die Knie zwingen und es erdrosseln“

In Trumps Partei scheinen auch deshalb die Zweifel zu wachsen. Putin habe Trump „bei jeder Gelegenheit über den Tisch gezogen“, fand nun auch Kennedy kritische Worte für den US-Präsidenten und empfahl Trump indirekt eine drastische Kursänderung. „Ich glaube nicht, dass es besser wird, bis wir Herrn Putin klarmachen, dass wir bereit sind, ihn und sein Land in Fischfutter zu verwandeln.“

„Wir müssen Russland in die Knie zwingen und es erdrosseln“, forderte der Republikaner weiter. „Sonst werden sie sich nicht an den Tisch setzen“, erklärte er – und teilte schließlich wie der US-Präsident seit seiner Amtsübernahme auch gegen Europa aus.

Kritik aus der MAGA-Szene an Trumps Kuschelkurs mit Putin

„Wir müssen auch Europa auffordern, sich zu bessern. Europa muss anfangen, seine eigenen Rechnungen zu bezahlen“, forderte Kennedy. „Wenn der amerikanische Steuerzahler nicht wäre, wäre Putin jetzt in Paris. Europa muss mehr tun“, schloss der Senator sich den Wünschen Trumps an. Noch wichtiger sei aber, dass die USA dem Kremlchef nun klarmachen, „dass er einen Preis dafür zahlen muss, dass er unseren Präsidenten über den Tisch gezogen hat“, betonte Kennedy.

Neben der Kritik von Parteikollegen scheint es auch in der „Make America Great Again“-Szene, die Trump eigentlich treu ergeben ist, mittlerweile Zweifler zu geben. So zog der konservative Podcaster und Influencer Ben Shapiro nach einem Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der vergangenen Woche eine für die „MAGA“-Anhänger ungewöhnlich deutliche Bilanz.

„Das ist kein Grenzstreit“, erklärte Shapiro nach dem Gespräch. „Es ist ein Streit darüber, ob die Ukraine existieren sollte. Die Ukraine möchte existieren. Putin möchte, dass sie nicht existiert.“ Es sei offensichtlich, dass es der Kremlchef sei, der „keinen Frieden möchte“, erklärte Shapiro weiter – und empfahl Trump schließlich, die Militärhilfe für die Ukraine zu erhöhen, um Putin zu Zugeständnissen zu bewegen.