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Attacke auf WeihnachtsmarktWas wir wissen – und was nicht

Lesezeit 2 Minuten
dpatopbilder - 21.12.2024, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Ein Polizist geht hinter einer Absperrung am Magdeburger Weihnachtsmarkt.

Ein Polizist geht hinter einer Absperrung am Magdeburger Weihnachtsmarkt. Am Vorabend war ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Es gab mehrere Tote und Verletzte.

Ein Auto rast in die Menge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, es gibt mehrere Tote und viele Verletzte. Einiges ist noch unklar.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Auto in die Menschenmenge gefahren. Vieles ist noch unklar.

Was wir wissen

Ein Auto fuhr am frühen Abend auf dem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe. Der Wagen raste rund 400 Meter über das Gelände, wie „Bild“ unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet.

Die Zahl der Toten stieg nach Informationen aus Sicherheitskreisen auf vier. Demnach wurden zudem 41 Menschen schwerst verletzt. Die „Bild“-Zeitung und weitere Medien berichteten von insgesamt mehr als 200 Verletzten. Zuvor war von zwei Toten die Rede, darunter ein Kleinkind, sowie von mehr als 60 Verletzten. Die Polizei äußerte sich auf Anfrage am Samstagvormittag zunächst nicht zu den Zahlen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einem „menschenverachtenden Anschlag“. Die Polizei äußerte sich zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung, hieß es.

Der Fahrer wurde festgenommen

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien, der erstmals 2006 nach Deutschland gekommen ist. Nach Angaben von Landesinnenministerin Tamara Zieschang lebt der Mann in Bernburg und hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel.

Der Mann ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als islamkritischer Aktivist bekannt und bezeichnet sich selbst als Ex-Muslim. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen.

Was wir nicht wissen

Die Polizei hat derzeit keine Hinweise auf Mittäter. Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt. Auch Haseloff geht von einem Einzeltäter und keiner weiteren Gefahr aus. Der Mann wird nach offiziellen Angaben verhört.

Die genaue Zahl der Verletzten ist noch unklar. Der Name des Täters ist noch nicht bekanntgegeben worden. Der Hintergrund des Vorfalls oder das Motiv des Täters sind unklar. (dpa)