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„Überlastung des Stromnetzes“Merz warnt vor Blackout – Scholz widerspricht

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Kraftwerk Heyden

Steinkohlekraftwerk Heyden bei Petershagen 

Berlin – CDU-Parteichef Friedrich Merz hat vor einem Ausfall der Stromversorgung im Winter gewarnt, falls Deutschland am Atomausstieg festhält. „Es droht eine vollkommene Überlastung des Stromnetzes im Herbst und Winter sowie eine mangelhafte Versorgung mit Strom“, sagte Merz der „Bild am Sonntag“. Wenn nur jeder fünfte Gaskunde diesen Winter mit Strom heize, verdopple sich der Strombedarf der privaten Haushalte, sagte Merz. „Wenn diese Regierung so weitermacht und aus ideologischen Gründen am Atomausstieg festhält, droht uns Anfang nächsten Jahres ein Blackout.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte dagegen im Sommerinterview des ZDF am Sonntag, dass die Regierung alles dafür getan habe, damit es nach „menschlichem Ermessen“ nicht zu einem „Blackout“ komme. „Ich bin sehr sicher, dass uns das erspart bleibt.“ Um die Stromversorgung zu sichern, habe die Regierung etwa dafür gesorgt, dass Kohlekraftwerke aus der Bereitschaft geholt würden, um Strom zu produzieren. So könne Gas gespart werden.

Friedrich Merz hätte neue Brennstäbe für AKWs bestellt

Merz forderte die Bestellung neuer Brennstäbe für den Weiterbetrieb mindestens der drei noch nicht abgeschalteten Atomkraftwerke in Deutschland: „Wir hätten spätestens im August dafür gesorgt, dass zumindest für die drei Atomkraftwerke, die noch laufen, neue Brennstäbe bestellt worden wären, möglicherweise auch für die drei, die im letzten Jahr stillgelegt wurden. Damit wären zunächst einmal insgesamt 20 Millionen Haushalte sicher mit Strom versorgt.“

Im ARD-Format „Frag selbst“ bekräftigte der CDU-Politiker am Sonntag seine Forderung nach neuen Brennstäben für die drei Atomkraftwerke, die derzeit noch am Netz sind. „Wir werden nach meiner Schätzung drei, vier, fünf Jahre den Betrieb der drei noch vorhandenen Kernkraftwerke aufrecht erhalten müssen, damit wir ausreichend Stromversorgung in diesem Land haben“, sagte Merz, der auch Fraktionschef der Union im Bundestag ist.

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Wegen der Energiekrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugespitzt hat, gibt es seit Monaten eine Debatte, ob die drei verbleibenden Atomkraftwerke länger laufen sollen, obwohl ihre Leistungsbetrieb-Berechtigung zum Jahresende erlischt. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP prüft derzeit in einem Stresstest die Sicherheit der Stromversorgung. Danach will sie entscheiden, ob die AKW noch etwas länger laufen. (dpa)