AboAbonnieren

MitarbeiterversammlungMitarbeiter des Erzbistum Köln sind frustriert

Lesezeit 2 Minuten
Bußgottesdienst Kölner Dom 18. November 2021 07_Erzbistum Köln - Schoon_...

Weihbischof Rolf Steinhäuser 

Köln – Die Belegschaft ist frustriert. Bei Entscheidungen fühlt sich keiner mitgenommen. Innere Imigration und Perspektivlosigkeit aller Orten. Handelte es sich um Mitarbeiter eines Wirtschaftsunternehmens, stünde wohl eine Reform der Unternehmenskultur an. Aber es handelt sich nicht um die Belegschaft eines Unternehmens, sondern um die des Erzbistums Köln: Ein Stimmungsbild aus einer Mitarbeiterversammlung am vergangenen Donnerstag.

Der apostolische Administrator Weihbischof Rolf Steinhäuser – Kardinal Woelkis Statthalter in dessen angeordneter Auszeit – rief kurzerhand alle Mitarbeiter zusammen. Zum Einstieg der Versammlung im digitalen Format habe Steinhäuser selbst fast eine Stunde lang gesprochen, berichtet ein Teilnehmer. Von seinem Weg in die jetzige Funktion bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Dann hatten die Mitarbeiter das Wort.

Einsame Entscheidungen ohne Kommunikation

Zwei Redner hätten zusammengefasst, was die Mitarbeiter zurzeit bewege: Die Stimmung in der Belegschaft sei schlecht, das Vertrauen in die Führung verloren gegangen. Es herrsche keine Kommunikation. Entscheidungen seien auf einmal da, sie würden einsam in Führungszirkeln um den Kardinal getroffen. Die Mitarbeiter fühlten sich nicht wahrgenommen. Eine Einschätzung, die Steinhäuser bestätigte. Auch ihm sei es als Weihbischof oft nicht anders gegangen. Er versprach, in seiner Phase der Zuständigkeit, also bis März, bis zu der von Woelki angekündigten Rückkehr, die Gremien stärker mit einander zu vernetzen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Und damit sei das Thema angesprochen worden, was wie ein Damoklesschwert über der ganzen Versammlung gehangen habe. Keiner habe sich getraut zu fragen, wie es ab März weiter gehen soll. Eisiges, ängstliches Schweigen. „Keiner kann sich vorstellen, wie das funktionieren soll, wenn Woelki tatsächlich zurückkehrt, heißt es aus dem Kreis der Mitarbeiter. Ein Teilnehmer aus der Führungsebene an der Seite Steinhäusers habe zu der Frage von sich aus gesagt: „Ich habe keine Idee.“