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Kommentar zum GesundheitsministerDiese Kehrtwende macht Karl Lauterbach zur Witzfigur

Lesezeit 2 Minuten
Karl Lauterbach winkt

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit 

Der härteste aller Corona-Bekämpfer: Das war Talkshow-King Karl Lauterbach, bis er sein Ziel erreichte und Gesundheitsminister wurde. Seit Amtsantritt richtet der Professor eher Chaos an. Seine Glaubwürdigkeit liegt nach vier Monaten in Trümmern.

Für die Eindämmung der Pandemie ist das verheerend. Die jüngste Volte macht aus dem ebenso umstrittenen wie lange von vielen geschätzten Experten eine Witzfigur: Wie kann der Fachmann erst die Isolationspflicht für Infizierte aufheben und damit das eindeutige Signal senden, Corona sei nicht länger gefährlich, um 24 Stunden später im „Markus Lanz“-Sessel die Isolationspflicht wieder einzuführen? Das ist kein Fehler, der mal passieren kann. Das ist eine politische Bankrotterklärung.

Zumal die Sache Vorlauf hat: Der Mann, der den Freedom Day einst als „zynisch“ brandmarkte, führte ihn kürzlich selbst ein. Rekordinzidenzen, viele Tote jeden Tag, aber egal: Weg mit der Maskenpflicht beim Shoppen.

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Lauterbach ist inkonsequent geworden. Nach Freedom Day und Kehrtwende bei der Isolationspflicht knickte er auch bei der Impfpflicht ein. Noch vor zwei Wochen erklärte der Minister die Einführung von Pflichtimpfungen für alle ab 18 zur wichtigsten innenpolitischen Entscheidung überhaupt. Nun muss er hoffen, allenfalls eine Impfpflicht „light“ für alle ab 60 durchs Parlament zu bekommen, an deren Wirksamkeit kaum jemand glaubt.

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Viele mögen sich freuen, dass der Corona-Bezwinger so kläglich scheitert. Schließlich sinken gerade die Zahlen. Gut möglich aber, dass die Lage ab Herbst wieder sehr ernst wird. Ob es Lauterbach dann schaffen würde, für ausreichenden Gesundheitsschutz zu sorgen, daran muss leider gezweifelt werden.